ClusterERFOLG Juni 2023: Mit bayerischen Sensorsystemen Richtung Olympia

Mit Sensortechnik aus einem Cross-Cluster-Projekt der „go-cluster“-Mitglieder Strategische Partnerschaft Sensorik e. V. und MAI Carbon bereitet sich Spitzensportler Hannes Aigner auf seine vierte Olympiateilnahme vor.

Bild von Hannes Aigner beim Training im Augsburger Eiskanal im Mai 2023
Hannes Aigner beim Training im Augsburger Eiskanal im Mai 2023
© MAI Carbon
Hannes Aigner beim Training im Augsburger Eiskanal im Mai 2023

In seiner Disziplin, dem Kanuslalom, geht es für den Team-Weltmeister zu jeder Jahreszeit durch das Wildwasser. Ziel ist es, die Abwärts- und Aufwärtstore auf der Strecke entsprechend ihrer Nummerierung möglichst schnell zur durchqueren, ohne die Torstäbe zu berühren. Seit 2012 nahm Hannes Aigner für Deutschland an allen Olympischen Spielen teil.

Derzeit bereitet sich der Spitzensportler auf die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris vor. Dabei ist sein Kanu mit Sensortechnik aus Bayern ausgestattet. Das Tracking mit verschiedenen Sensoren für Analyse und Optimierung ist im Leistungssport bereits in vielen Sportarten Alltag. „Aufgrund der hohen Anforderungen an die Sensorik – sie muss wasserdicht, klein und leicht sein, zugleich eine präzise Erfassung ermöglichen – kommt sie im Kanusport bisher nur selten zum Einsatz“, erläutert Matthias Streller, Geschäftsführer des bayerischen Clusters Sensorik. Gemeinsam mit dem Spitzencluster MAI Carbon hat die Sensorik-Bayern GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Strategischen Partnerschaft Sensorik e. V. (kurz: Cluster Sensorik), speziell für diesen Einsatzzweck Sensorsysteme entwickelt, sogenannte Sensorbeacons. „Beacons“ sind kleine Sensoren, die Daten aus der Umwelt erfassen und diese per Bluetooth zur Speicherung und Auswertung weitersenden.

Daten in Echtzeit vom Kanu auf den Rechner

Sportler und Trainerstab können die gesammelten Daten direkt an der Strecke nutzen: Die gesammelten Informationen werden in Echtzeit in die Cloud des Clusters Sensorik hochgeladen und auf ein virtuelles Modell des Kanus – einen digitalen Zwilling – übertragen. So lassen sich Lage und Verhalten des Kanus im Raum direkt an der Strecke auswerten und visualisieren.

Bild von der Echtzeitauswertung der gesammelten Daten an der Trainingsstrecke
Echtzeitauswertung der gesammelten Daten an der Trainingsstrecke
© MAI Carbon
Echtzeitauswertung der gesammelten Daten an der Trainingsstrecke

Die objektiven Daten ermöglichen es Aigner und seinem Trainerstab, Stärken und Schwächen des Kanus und des Sportlers zu analysieren, um die Leistung zu optimieren.

Zweites Kapitel einer erfolgreichen Zusammenarbeit

Die Kombination aus Faserverbundwerkstoffen bzw. Leichtbaumaterialien mit intelligenten Sensorsystemen bietet großes Potenzial, ist in der Praxis jedoch bisher selten im Einsatz. Die beiden Clusterinitiativen Cluster Sensorik und MAI Carbon haben sich dieses Themas bereits 2022 im vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Cross-Cluster-Projekt „Smart Composites“ angenommen, wobei der Fokus auf dem Einsatz im industriellen Bereich lag.

„Wir freuen uns, mit dieser Initiative unsere Cross-Cluster-Aktivtäten fortführen zu können und damit einen weiteren Einsatzbereich für Sensorik zu erschließen“, so Sven Blanck, Clustergeschäftsführer MAI Carbon.

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