ClusterERFOLG Januar 2024: Auf Vernetzungskurs! Wenn wirtschaftliche Innovationen auf wissenschaftlichen Fortschritt treffen

Ende des Jahres 2023 unternahm das „go-cluster“-Mitglied Chemie-Cluster Bayern eine gezielte Vernetzungsreise, um über den bayerischen Tellerrand zu blicken. Ziel der Reise war es, andere Forschungs- und Innovationsnetzwerke und -plattformen in Hessen und Rheinland-Pfalz zu treffen, voneinander zu lernen und gemeinsame Synergiepotenziale zu identifizieren. Nicht zuletzt dadurch erweiterte das Chemie-Cluster auch sein Netzwerk um ein weiteres Mitglied mit frischem Unternehmergeist.

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CCB meets ryon GreenTech Accelerator (Gernsheim)
© Chemie-Cluster Bayern GmbH
CCB meets ryon GreenTech Accelerator (Gernsheim)

Ein starkes Netzwerk sichert seine regionale Wettbewerbsfähigkeit

Die bayerische und deutsche Chemie-Industrie sieht sich aktuell mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Auf alte Wachstumstreiber wie Globalisierung, Spezialisierung und Fokussierung aufs Kerngeschäft kommt es allein nicht mehr an. Zudem verändern neue Technologien das Wettbewerbsumfeld maßgeblich. Die Welt wird digital und strebt nach Nachhaltigkeit: Produkte werden digital ergänzt, lineare Lieferketten werden zu vielschichtigen ökonomischen Netzwerken, das Recycling von Materialien und Molekülen gewinnt an Bedeutung. Die Branche entwickelt sich zu einer neuen Ära Chemie 4.0, die neue Geschäftsmodelle fordert.

Diesbezüglich ist es umso wichtiger, nicht nur regional, sondern auch überregional zu kooperieren. Denn ein starkes Netzwerk sichert regionale Wettbewerbsfähigkeit. Im Chemie-Cluster Bayern vernetzen sich über 100 Unternehmen (darunter WACKER, BASF, Clariant, Roche, Universität Bayreuth), Start-ups und Forschungseinrichtungen aus allen Bereichen der Chemie und darüber hinaus. So bündelt das „go-cluster“-Mitglied ein breites Spektrum an Expertise und unterstützt seine Cluster-Mitglieder mit einem breiten Angebot von Fördermittelberatung bis Geschäftsentwicklung.

Von der Natur und Forschung lernen

Die erste Station der Vernetzungsreise führte zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das Gespräch machte deutlich, wie wir heute von der Natur lernen und teilweise uraltes Wissen der Natur als Inspiration zur Lösung höchst aktueller Fragestellungen dienen kann.

Weiter ging es nach Mainz zum Fraunhofer IMM. Beim Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme informierte sich das Chemie-Cluster über innovative Lösungen in den Bereichen Energie, Chemie und Diagnostik mit dem Fokus auf saubere Energie, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Dieser Austausch brachte dem Chemie-Cluster spannende Einblicke in fortschrittliche Lösungen in der Energieversorgung auf Wasserstoffbasis, in nachhaltige chemische Produktionsprozesse sowie personalisierte Medizin und Diagnostik, einschließlich mikrofluidikbasierter Systeme.

Dr. Patrick Prühs
Dr. Patrick Prühs
© Chemie-Cluster Bayern GmbH
Dr. Patrick Prühs, Geschäftsführer Chemie-Cluster Bayern
Dr. Patrick Prühs, Geschäftsführer Chemie-Cluster Bayern
„Die Chemie ist nicht nur ein Grundpfeiler unserer modernen Wirtschaft, sondern auch eine Schlüsselindustrie für nachhaltigen Wandel. Denn die elementare Zusammensetzung entscheidet oft, wie nachhaltig ein Produkt wirklich ist.“

Über Innovationsprozesse lernen

Die Reise führte anschließend zum ryon GreenTech Accelerator in Gernsheim. Dort hat die bayerische Delegation die beiden ryon-Geschäftsführer getroffen, um bewährte Praktiken auszutauschen und voneinander zu lernen. Im GreenTech Park FLUXUM Gernsheim erhielt das Chemie-Cluster Einblicke, wie der ryon GreenTech Accelerator Start-ups und innovativen Ideen eine optimale Entwicklungsumgebung bietet, um im Labor zu reifen und schließlich zu erfolgreichen Industrieunternehmen zu wachsen. Durch die Kooperation der beiden Institutionen treffen die Laborinfrastruktur und Flächen des ryon Greentech Accelerator auf die vielseitige Expertise und das große Partnernetzwerk des Chemie-Clusters, die gemeinsam eine herausragende Unterstützung für Start-ups und Innovationstreiber der Chemiebranche bieten.

Von Start-ups lernen

Vom Labor ging es dann in die Start-up-Szene: Der Austausch mit dem jungen Start-up CeraSleeve® in Darmstadt. Das Gründerteam hat die Stationen für seine patentierte Technologie zur nachhaltigen Papierbeschichtung erfolgreich durchlaufen: von der wissenschaftlichen Erkenntnis, die im Labor entwickelt, getestet und bestätigt wurde, hin zur industriellen Anwendung. Mit diesem Unternehmergeist bereichert CeraSleeve nun als jüngstes Mitglied das Netzwerk des Chemie-Clusters Bayern.