Mit Kooperationsnetzwerk zum Fördererfolg: KI-basierte digitale Lösungen zur Diagnose von Infektions- und Krebserkrankungen

ClusterERFOLG März 2023

24 Partner aus Industrie, Forschung, Laboren und Kliniken verfolgen in dem bundesweiten Projekt „DIGInostik: Digitale Diagnostik für eine individuelle Therapie“ das Ziel, mithilfe von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz Diagnoseverfahren zu optimieren. Nun startet das jüngste Forschungsprojekt DiWoBS, das sich auf die schnelle Diagnostik von Sepsis spezialisiert. Koordiniert wird das Netzwerk vom BioLAGO e. V., Mitglied des Förderprogramms „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Einige der Partner im von BioLAGO koordinierten bundesweiten ZIM-Netzwerk DIGInostik
Einige der Partner im von BioLAGO koordinierten bundesweiten ZIM-Netzwerk DIGInostik
© BioLAGO
Mit Kooperationsnetzwerk zum Fördererfolg: KI-basierte digitale Lösungen zur Diagnose von Infektions- und Krebserkrankungen

Die schnelle Behandlung mit dem richtigen Antibiotikum ist entscheidend, um insbesondere Patientinnen und Patienten mit schweren Infektionen wie einer Blutvergiftung außer Lebensgefahr zu bringen. In der Praxis stellt dies aber eine große Herausforderung für die Gesundheitsversorgung dar. Denn eine Blutkulturanalyse ist eine zwingende Voraussetzung zur Feststellung der Bakterien und unterschiedlichen Antibiotikaresistenzen.

Da nicht alle Kliniken über eigene Labore für eine solche Diagnostik verfügen, ist eine verzögerte Behandlung durch das Warten auf das Ergebnis und den etwaigen Probetransport zu externen Laboren vorprogrammiert.

Digitale Technologien im Dienste des Menschen

An dieser Problemstellung setzt das jüngste Forschungsprojekt DiWoBS des Innovationsnetzwerks DIGInostik an, das durch das BMWK als ZIM-Netzwerk gefördert wird. Konkret arbeitet das Labor Dr. Brunner (Konstanz) und die IT- und Healthcare-Spezialisten ViREQ (Salenstein/Schweiz) an der Entwicklung eines innovativen digitalen Prozesses zur Optimierung der Blutkulturdiagnostik, mit dem die Rate an Sterbefällen und Folgeschäden maßgeblich reduziert werden soll.

Johannes Zander (l.) und Steffen Höring (r.) vom Labor Dr. Brunner mit Peter Wierszewski (ViREQ)
Johannes Zander (l.) und Steffen Höring (r.) vom Labor Dr. Brunner mit Peter Wierszewski (ViREQ)
© BioLAGO
Mit Kooperationsnetzwerk zum Fördererfolg: KI-basierte digitale Lösungen zur Diagnose von Infektions- und Krebserkrankungen

Die Basis bilden die optimal aufeinander abgestimmte Nutzung von Geräten in Labor und Klinik, der Einsatz moderner Laborgeräte sowie IT-Lösungen zur Übermittlung vorläufiger Ergebnisse direkt vom Laborgerät in die Klinik. Auf diese Weise soll der Gesamtprozess der Diagnostik zur individuellen Therapie und Gesundheitsvorsorge optimiert werden.

BioLAGO: Einzigartiges Kooperationsnetzwerk vereint Forschung, Entwicklung, Produktion und Anwendung

Das grenzüberschreitende Gesundheitsnetzwerk und „go-cluster“-Mitglied BioLAGO aus der Bodenseeregion ist Koordinator des ZIM-Netzwerks DIGInostik und berät sowie vernetzt die Partner untereinander. Fünf Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind daraus bereits entstanden und werden durch den Bund mit insgesamt über 3 Mio. Euro gefördert.

So auch das zuletzt bewilligte Projekt DiWoBS, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,2 Mio. Euro für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert wird.

Das Bild zeigt Prof. Dr. Martin Elmlinger, Vorstandsvorsitzender BioLAGO e. V.
© Ulrike Sommer
Prof. Dr. Martin Elmlinger, Vorstandsvorsitzender BioLAGO e. V.
Prof. Dr. Martin Elmlinger, Vorstandsvorsitzender BioLAGO e. V.

„Als Netzwerk treiben wir den Transfer vom Medical Need zum Produkt aktiv voran. Die erfolgreiche Bilanz unseres Projekts ,DIGInostik‘ zeigt nachweislich: Cluster können Unternehmen bei der Entwicklung neuer Medizinprodukte unterstützen.“

Im DIGInostik-Netzwerk werden Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Diagnostik zusammengebracht: Ärzteschaft, Kliniken, Labore, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Diagnostik, IT und Medizin(technik). Insbesondere KMU können im Rahmen dieser Kooperation in ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, indem sich ihnen neue Anwendungsfelder erschließen. Gleichzeitig wird die Entwicklung neuer Technologien vorangetrieben, die das Potenzial haben, die Gesundheitsversorgung patientennah zu gestalten und nachhaltig zu verbessern.

Das Projekt „DIGInostik: Digitale Diagnostik für eine individuelle Therapie“ ist aus dem Projekt „DiagNET- Diagnostik der Zukunft“ des Clusters BioLAGO e. V. hervorgegangen. Es wurde von 2020 bis 2022 gefördert durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWK aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.