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02.08.2023

Clustermanagements stellen sich vor: Thomas Eulenstein, Kunststoff-Institut Lüdenscheid

In diesem Monat präsentiert Thomas Eulenstein, Geschäftsführer des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid, einen Einblick in seine Arbeit – und in die Mitgliedschaft im Programm „go-cluster“ des BMWK.

Thomas Eulenstein, Geschäftsführer vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Thomas Eulenstein
© Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Thomas Eulenstein

Name: Thomas Eulenstein
Funktion: Geschäftsführer
Cluster: Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Branche: Kunststoff
Im Cluster seit: 1991

„Ein Netzwerk stärkt die Zusammenarbeit, Zusammenarbeit führt zu Kreativität und Innovationen.

1. Was hat Sie bewogen, Clustermanager zu werden? Welchen Bezug haben Sie zur Branche Ihres Clusters? 

Bereits nach dem Maschinenbaustudium mit der Vertiefungsrichtung Kunststofffertigung habe ich als Projektingenieur in der Clusterorganisation angefangen, bei der ein eingetragener Verein als Hauptgesellschafter fungiert. Anfang der 1990er Jahre waren Begriffe wie Netzwerk oder Cluster eher unbekannt und wurden nicht für regionale Strukturen genutzt. Aber bereits während der Aufbauphase wurde schnell deutlich, dass sich durch Vernetzung viel mehr und auch Vieles deutlich schneller erreichen lässt.

Mehrwerte sind z. B. die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur (Räume, Maschinen, Prüfgeräte), gemeinsame Entwicklungen (Personalteilung, Verbundprojekte), gemeinsame Aus- und Weiterbildung oder auch die Gewinnung von Fachkräften bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Fachwissen, Spezialwissen und Serviceleistungen. Und genau diese Ansätze haben mich gereizt, als Clustermanager zu arbeiten und nach einer verantwortlichen Tätigkeit in der Industrie als Geschäftsführer zurückzukehren.

In einem Netzwerk lassen sich Investitionen in die Zukunft – insbesondere auch Forschung und Entwicklung – auf eine breitere Basis stellen. Kleine und mittlere Unternehmen werden oftmals erst über ein Netzwerk in die Lage versetzt, sich an Projekten zu beteiligen oder Projekte zu bearbeiten, die sie allein gar nicht ausführen könnten. Für mich persönlich und auch für das Cluster ist es wichtig, dies zu unterstützen, Alleinstellungsmerkmale zu schaffen sowie attraktive und bedarfsorientierte Angebote im Service und der Innovation zu marktfähigen Preisen zu entwickeln.

2. Was sind Ihre konkreten Aufgaben/Tätigkeiten im Cluster?

Über die Jahre hat sich mein Aufgabenfeld geändert, zu Beginn bestand die Hauptaufgabe in der Vernetzung der Clusterakteure, danach kam der Aufbau der thematischen Arbeitsgruppen und die Organisation von Bildungsangeboten für die Mitglieder. Derzeitig liegt der Fokus auf der Begleitung von Transformationsprozessen.

Mit der Initiative „Cluster 2.0“, welche wir im letzten Jahr umgesetzt haben, wurden zusätzliche Schwerpunkte in das Leistungsportfolio aufgenommen: Konkret wurde ein Leistungsschwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit neu aufgebaut. Umweltscouts und ausgebildete Nachhaltigkeitsberater sollen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, energieeffiziente und materialeffiziente Produktionsverfahren einführen, Recyclingprozesse optimieren und über nachwachsende und biologisch abbaubare Reststoffe aufklären. Das Cluster verfügt nun über eine durch Mitgliedsbeiträge finanzierte Umweltscoutin.

Weiterhin wurde der Bereich Consulting F&E neu implementiert. Die Begleitung der Clusterakteure beim Einstieg in neue Branchen ist ebenso neu hinzugekommen wie thematische ZIM-Innovationsnetzwerke, der Ausbau von digitalen Schulungsangeboten und die Begleitung durch neue Marketinginstrumente wie den Branchentreff 4.0, den digitalen Showroom und Vertriebskonzept (87 teilnehmende Clusterakteure).

Das Clustermanagement hat sich mit seiner technischen Beratung, den Consulting-Angeboten und Weiterbildung als regionaler Impulsgeber für Transformationsprozesse und Nachhaltigkeit positioniert und sich zur Aufgabe gemacht, die Unternehmen immer stärker als Full-Service-Dienstleister auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. „Cluster 2.0“ zielt darauf ab, die Unternehmen mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten bei ihrer Marktentwicklung zu begleiten: von der Prozess- und Produktentwicklung bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Kooperationen.

Immer stärker setzt das Clustermanagement dabei auf die Möglichkeiten moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wie z. B.Spotlight“ – das elektronische Forum für den intensivierten Informationsaustausch unter den Clusterakteuren. Dazu wurden verschiedene Kooperationen im Cluster mit dem Ziel aufgebaut, dass alle Unternehmen der Branche profitieren.

3. Welche Mehrwerte bietet Ihnen und Ihren Mitgliedern das Programm „go-cluster“?

Nachhaltige Netzwerke müssen für die Unternehmen immer einen Mehrwert bieten, nur so kann man gemeinsam im Netzwerk wachsen. Dazu muss das Clustermanagement die Bedürfnisse der Akteure bzw. Unternehmen genau kennen, mit den allgemeinen Standortrandbedingungen vertraut sein und natürlich wissen, warum sich die Akteure/Unternehmen an Netzwerken beteiligen!

Hier lohnt es sich immer, auch über den Tellerrand zu schauen. Dies gelang bei den Veranstaltungen von „go-cluster“ sehr einfach und umfänglich, auch der Internationalisierungsaspekt wurde über eine lange Zeit vom Programm „go-cluster“ bearbeitet. Wichtige Informationen und Hinweise kamen auch über die Partnerland-Veranstaltungen.

4. Warum würden Sie das Programm „go-cluster“ weiterempfehlen?

„go-cluster“ bzw. das Vorgängerprogramm „Kompetenznetze.de“ hat uns durch die Veranstaltungs- und Weiterbildungsangebote entscheidende Impulse bei der Professionalisierung des Clustermanagements gegeben. Auch die Möglichkeit des Austauschs mit anderen Clusterorganisationen, welcher durch die Geschäftsstelle organisiert wurde, war hilfreich für die tägliche Arbeit und die Professionalisierung. Auch die Projekte, z. B. zum Aufbau neuer Clusterservices, haben uns als Clusterorganisation unterstützt, Risiken minimiert und uns in die Lage versetzt, unsere Entwicklungen schneller umzusetzen. Alle diese Angebote halfen uns, bereits 2013 das Gold-Label für Clusterexcellence zu erlangen und unterstützen damit zumindest indirekt das nachhaltige Wachstum des Clusters.

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