ClusterERFOLGE
13.11.2019

Zirkuläre Wertschöpfung für einen starken Produktionsstandort

Mit InnoZent OWL und der Food Processing Initiative (FPI) haben gleich zwei Mitglieder des Programms „go-cluster”, gemeinsam mit weiteren Innovationsnetzwerken, ein wegweisendes Projekt in Ostwestfalen-Lippe (OWL) ins Leben gerufen. In drei Jahren soll hier ein zukunftsfester Produktions- und Wirtschaftsstandort ohne Schrott und Abfall entstehen. Das Vorhaben „CirQualityOWL” wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert.

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„No waste – Schluss mit Abfallproduktion“ – das zumindest ist die Vision der Projektinitiatoren von „CirQualityOWL“ für den Produktionsstandort Ostwestfalen-Lippe: v.l.n.r.: Norbert Reichl (Food Processing Initiative, FPI), Klaus Meyer, (Energie Impuls OWL), Uwe Borchers (ZIG - Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL), Almut Rademacher (OWL Maschinenbau), Friederike David (VDI OWL), Prof. Eva Schwenzfeier-Hellkamp (Fachhochschule Bielefeld), Ulrike Künnemann (InnoZent OWL)
© Frank Nitschke
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Plastik im Meer, knappe Bauschuttdeponieräume, teure seltene Erden, die zu 99 % im Abfall verloren gehen – damit wollen sich regionale Unternehmen, aus den Branchen Maschinenbau über Energietechnik, Bauwirtschaft und Lebensmittel bis zur Gesundheitswirtschaft, in Zukunft nicht mehr abfinden. Fünf Innovationsnetzwerke in Ostwestfalen-Lippe mit zusammen 600 Unternehmensmitgliedern haben sich daher im Projekt „CirQualityOWL” zusammengefunden.

Heute werden viele Produkte hergestellt, die nach der Benutzung auf dem Müll landen. Zwar werden eine Anzahl von Wertstoffen wie Stahl, Aluminium, Papier oder Glas in Stoffkreisläufen recycelt, dennoch wird heute noch immer mehr verbrannt als wiederverwendet. Zudem verhindern unerwünschte (Schad-) Stoffe eine Wiederverwertung. Gemeinsam wollen die Projektpartner Produkte so gestalten, dass alle Komponenten nach ihrem Gebrauch wieder in einen neuen Wertschöpfungsprozess eingehen können.

Diese sogenannte „zirkuläre Wertschöpfung” oder auch „Circular Economy” ist eine ideale Verwertungskette: Hier wird ein Produkt so intelligent konzipiert, dass es in seinen Bestandteilen endlos wiederverwertet werden kann. Und genau diesem Ansatz widmet sich das Projekt „CirQualityOWL”. Nordrhein-Westfalen als Industrieland wie auch die Region OWL als Produktionsstandort fühlen sich hier besonders herausgefordert und übernehmen Verantwortung.

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© InnoZent OWL/FPI
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Neben den fünf Innovationsnetzwerken gehören der VDI OWL und die Fachhochschule Bielefeld mit ihrem speziellen Studien-Modul „Circular Economy” zu den Initiatoren. Weitere 60 Unternehmen, Hochschulen, Initiativen und Institutionen haben sich bereits im Vorfeld zur konkreten Mitarbeit verpflichtet.

Gemeinsam sollen in den nächsten drei Jahren Akteure der Region OWL für die Marktchancen der Circular Economy sensibilisiert und ökonomische, soziale und ökologische Mehrwerte herausgestellt werden. Zudem werden die Akteure qualifiziert und vernetzt. Der Ergebnistransfer – auch über die Region OWL hinaus – soll für Innovationen und auch für Nachahmer sorgen.