ClusterERFOLG Februar 2024: Wie exzellente Clusterarbeit den Weg für das „Werkstoffforum der Zukunft“ ebnete

Kürzlich erhielten das Kunststoff-Institut Lüdenscheid und die Kooperationspartner Remondis, Technologiezentrum Schwerte, das Wuppertal Institut und Zenit eine Förderung über 6,3 Millionen Euro für das „Werkstoffforum der Zukunft“. Den Grundstein für das Projekt legte das Kunststoff-Institut Lüdenscheid, Mitglied im Programm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), durch seine exzellente Netzwerkarbeit.

Forumsleiter Michael Tesch (v. l.), Geschäftsführer Stefan Schmidt und Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Poschmann bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides von Ministerin Neubaur in Düsseldorf
Forumsleiter Michael Tesch (v. l.), Geschäftsführer Stefan Schmidt und Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Poschmann bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides von Ministerin Neubaur in Düsseldorf
© MWIKE NRW
Forumsleiter Michael Tesch (v. l.), Geschäftsführer Stefan Schmidt und Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Poschmann bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides von Ministerin Neubaur in Düsseldorf

Als Initiator und Konsortialführer des Projektes „Werkstoffforum der Zukunft“ konnte das Kunststoff-Institut Lüdenscheid sowie die Partner ganz offiziell im Januar 2024 die Zuwendungsbescheide von der nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur im Wirtschaftsministerium zu Düsseldorf in Empfang nehmen. Die Förderung von über 6,3 Millionen Euro kommt aus dem 5-StandorteProgramm, mit dem die Landesregierungen in Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Herne und den Kreis Unna die Transformation vom Steinkohlekraftwerksstandort zur innovativen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Region unterstützen wollen. Das „Werkstoffforum der Zukunft“ soll dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Wertschöpfungsketten im Bereich Kunststoff nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen und ist damit ein wichtiger regionaler Baustein für die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft.

Umfrage legt Grundstein für die Projektidee

Die Initiative für das Projekt kam vom „go-cluster“-Mitglied Kunststoff-Institut Lüdenscheid. Auf Wunsch und mithilfe der Finanzierung der Mitglieder des Clusters wurde die Stelle einer Umweltscoutin geschaffen, die seit 2021 von Hanna Steffen bekleidet wird. Sie fungiert als zentrale Ansprechpartnerin für alle Mitglieder rund um die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt und initiierte eine große, digitale Umfrage unter den Netzwerkpartnern, um deren Bedürfnisse zum Thema sowie die größten Herausforderungen der Branche abzufragen. Das Ergebnis: Neben der Energiewende mit den zunächst höheren Energiekosten, wurden vor allem der Einsatz kreislauffähiger Materialien und deren Bezugsquellen sowie die Identifizierung möglicher Materialalternativen, z. B. Biokunststoffe als die größten externen Herausforderungen der Branche benannt. Ein weiterer Punkt, der seitens der Unternehmen genannt wurde, war der zu erwartende Fachkräftemangel in diesem Segment. Das schlechte Image der Kunststoffindustrie trage dazu bei, dass immer mehr Studierende und Schülerinnen und Schüler deutschlandweit die Kunststofftechnik meiden würden, so die Sorge vieler Unternehmen. Allen war klar: Dieses Problem lässt sich nur gemeinsam, durch branchenübergreifende Kooperationen lösen.

Geburtsstunde des „Werkstoffforum der Zukunft“

Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid positionierte sich als „Koordinator und Antenne“ dieser Herausforderung und wollte diese im Rahmen eines neuen Projektes angehen. Hierfür brachte das Cluster durch gezieltes „Cross-Clustering“ Rohstoff- und Maschinenhersteller, Verarbeiter, die Kreislaufwirtschaft und Umweltorganisationen an einen Tisch. Dabei diskutierten sie Fragen wie: Wo ist der Einsatz von Kunststoff sinnvoll und wo nicht? Wie können nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden? Wie kann Müll vermieden und Fehlentwicklungen der Kunststoffindustrie korrigiert werden?

Die Idee des „Werkstoffforums der Zukunft“ war geboren – eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, Entwickler und Entsorger, die Möglichkeiten für ökologisches und ökonomisches Handeln aufzeigt. Ein zentrales Element des Forums wird ein Gütesiegel sein, das Auskunft darüber geben soll, ob die ganzheitliche und nachhaltige Wertschöpfungskette betrachtet wurde, das technische Wertstoffströme evaluiert, das die Verarbeitbarkeit von Materialien, die Recyclebarkeit und den sinnvollen Einsatz von Substituten sowie Kreislauffähigkeit und CO2-Reduktion bestätigt.

Michael Tesch, Projektleiter
© Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Michael Tesch, Projektleiter
Michael Tesch | Projektleiter | Kunststoff-Institut Lüdenscheid
„Wir als Konsortialführer des „Werkstoffforums der Zukunft“ sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, das Projekt ins Leben zu rufen. Es wird in Schwerte in einem bisher einzigartigen Zusammenschluss aus Kunststoffindustrie, Kreislaufwirtschaft und Umweltorganisationen den Einsatz von Kunststoffen neu denken.“

Das sechsköpfige Team des Instituts wird in den kommenden vier Jahren zusammen mit den Partnern aus Industrie, Kommune und Umweltorganisation einen umfangreichen Arbeitsplan verfolgen, der es ermöglicht, neue Materialien in neuen Anwendungen einzusetzen, Kunststoffprodukte besser in den Kreislauf zu bringen, Kunststoffprodukte auf deren Umweltverträglichkeit besser zu klassifizieren und auch Recyclingquoten zu erhöhen. Das Projekt wird somit einen erheblichen Beitrag dazu leisten können, dass Klimaneutralität auch Realität wird und das Motto: „Kunststoff nur dort, wo Kunststoff sinnvoll ist“ auch wirklich Umsetzung findet.

Weiterführende Informationen

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