InnoZent OWL: Rückblick auf 2. Treffen der „Austauschplattform zirkuläre B2B Elektronik“
Im Mittelpunkt des zweiten Treffens der „Austauschplattform für zirkuläre Business2Business (B2B) Elektronik“ im Dezember 2022 stand die Frage „Wie können Elektronikkomponenten und deren Rohstoffe tatsächlich in Kreisläufen geführt werden?“. Darüber diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Elektronikherstellern, Entsorgern, Verbänden sowie Wissenschaft und Forschung. Das Cluster InnoZent OWL e. V. ist einer der Initiatoren der Plattform.

Das zweite Treffen der Austauschplattform fand bei der Weidmüller Interface GmbH & Co. KG in Detmold statt. Das Familienunternehmen bekennt sich seit vielen Jahren zum Thema Nachhaltigkeit.
„Wir alle sind gemeinsam gefordert, zur nachhaltigen und umsichtigen Entwicklung unseres Umfeldes und unseres Unternehmens beizutragen“, sagte Volker Bibelhausen, Vorstandssprecher und Technologievorstand von Weidmüller.
Nach dem informativen Rundgang durch die Produktion bei Weidmüller lenkten drei Impulse den Fokus auf den Stand von Wissenschaft und Technik im Design von Elektronikbaugruppen sowie auf das umweltgerechte Recycling im zirkulären Wertschöpfungsprozess.
Zielkonflikte und Abhängigkeiten
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich alle Akteure derzeit in einer Situation mit vielen Zielkonflikten und Abhängigkeiten befinden:
- Für die Elektronikhersteller gibt es zunehmend gesetzliche Anforderungen, die teilweise noch nicht gut aufeinander abgestimmt sind, z. B. die Verbindung zwischen Produkt- und Abfallrecht.
- Bei Kundinnen und Kunden gibt es erste Nachfragen, aber in Teilen auch gegensätzliche Entwicklungen wie z. B. den anhaltenden Trend zur Miniaturisierung, der einer Reparierbarkeit eher entgegensteht. Auch die Zahlungsbereitschaft für Reparaturmöglichkeiten hält sich noch in engen Grenzen.
- Andererseits sind Recyclingansätze auch abhängig von der jeweiligen Branche. So werden etwa in der Automobilindustrie alte Linien komplett abgebaut und ausgeschlachtet.
- Eine Empfehlung ist: Mit der Zirkularität nicht bei den günstigsten Produkten beginnen, sondern bei den hochpreisigen, die Werthaltigkeit überhaupt ermöglichen.
Einzelne Unternehmen können diese Herausforderungen nicht allein lösen.
Folgende Frage stellen sich in diesem Kontext:
- Wie können entstehen gemeinsame Wertschöpfungsnetzwerke?
- Wie können Herausforderungen durch Forschung und Entwicklung gemeinsam angegangen werden?
- Wie kann sich eine Region gemeinsam auf den Weg machen?
- Wie können Landes- und Bundespolitik hier unterstützen?
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