Meldung
15.09.2022

InnoZent OWL: Nachbericht „OWL.zirkulär.zukunftsfähig – auf dem Weg zur Modellregion“

Sensibilisieren, unterstützen und vernetzen, Zirkuläre Wertschöpfung in der Wirtschaftsregion OWL weiterverbreiten – das war Sinn und Zweck der Gemeinschaftsveranstaltung in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld. Rund 140 Gäste nahmen am 23. August 2022 die geballten Anregungen, Impulse, Fakten und Kritikpunkte zahlreicher Experten dankbar auf. Veranstalter waren das Unternehmen ZF in Kooperation mit der Stadt Bielefeld, dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Initiative CirQuality OWL mit VDI OWL und InnoZent OWL.

InnoZent OWL: Nachbericht „OWL.zirkulär.zukunftsfähig – auf dem Weg zur Modellregion“
V. l.: Prof. Michael Braungart; Ulrike Künnemann, InnoZent OWL; Karsten Ollesch, VDI Verein Deutscher Ingenieure Ostwestfalen-Lippe; Jörg Witthöft, ZF Friedrichshafen; Ralf Appel, Direktor VDI; Friederike David, Geschäftsstelle VDI OWL; Alexander Nagel, Tana Chemie; Birgit Reher, Umweltamt Stadt Bielefeld; Oberbürgermeister Pit Clausen, Stadt Bielefeld
© VDI OWL/Nitschke Fotografen
InnoZent OWL: Nachbericht „OWL.zirkulär.zukunftsfähig – auf dem Weg zur Modellregion“

Die Beiträge der Fachleute behandelten, mit jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln, Aspekte zirkulärer Wertschöpfung.

Klimakrise, Rohstoffmangel und Umweltverschmutzung seien lösbar durch

  • Qualität statt Quantität,
  • lebenslange Nutzung recycelbarer Materialien sowie
  • ineinandergreifende Kreisläufe zur Wiederverwertung aller Wertstoffe und Produktteile,


erklärte Prof. Michael Braungart, der Erfinder des Ansatzes Cradle to Cradle (englisch für „Von der Wiege zur Wiege“). „Ein Produkt, das Abfall wird, hat einen Qualitätsmangel. Wir brauchen Innovationen, Qualität und Schönheit als Basis. Wir brauchen Dinge für Wirtschaft und Gesellschaft, die Mensch und Umwelt guttun.“

Leider seien Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Fußabdruckminimierung oft nur leere Schlagworte. Die Zielsetzung müsse lauten: Nützliches tun für Mensch, Flora und Fauna. Erstrebenswert sei nicht ein neutraler, sondern ein positiver Fußabdruck.

So könnten beispielsweise Gebäude gebaut werden, deren Oberflächen Feinstaub binden, wie das begrünte Rathaus Venlo.

In dieser Hinsicht gehört die ZF Friedrichshafen AG, Hauptsponsor der Veranstaltung, zu den Vorreitern in der Region. Bereits 1963 begann im Werk Bielefeld die Aufarbeitung von Lkw-Kupplungsdruckplatten und Kupplungsscheiben. Längst werde in der gesamten Unternehmensgruppe serienmäßig und wirtschaftlich eine funktionierende Kreislaufwirtschaft betrieben, so Veranstaltungsinitiator Jörg Witthöft, Leiter des Standorts Bielefeld der ZF.

„Das Werk Bielefeld verarbeitet jährlich rund 10.000 Tonnen Altteile“, so Witthöft, „das entspricht ungefähr dem Gewicht des Eifelturms.“

Das Ende der 1990er Jahre entwickelte Prinzip Cradle to Cradle werde bei ZF als Innovationstreiber, als Teil der Unternehmenskultur gesehen. Ein Großteil der Produkte – darunter auch ein erstes mit elektronischen Bauteilen – sei heute Cradle-to-Cradle-zertifiziert.

CirQuality OWL wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.