Meldung
15.01.2021

IT-Logistikcluster: Projekt MobiCM erfolgreich abgeschlossen

System zur Anlagenzustandsüberwachung soll vor allem KMU nützen

Die Forschungspartner Technische Hochschule Deggendorf und Technische Universität München sowie die Unternehmen Schindler & Schill GmbH (EasyLogix) und SYSTEMA GmbH haben das Projekt „Mobiles Condition Monitoring System“ (MobiCM) erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt entstand im Netzwerk „I2P Innovative IT für die Produktion“ des IT-Logistikclusters an der TechBase Regensburg und wurde durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

IT-Logistikcluster: Projekt MobiCM erfolgreich abgeschlossen
MobiCM-Projektpartner am 26.02.2019 in der TechBase Regensburg
© IT-Logistikcluster
IT-Logistikcluster: Projekt MobiCM erfolgreich abgeschlossen

Ziel von MobiCM war die Entwicklung eines intelligenten Netzanalysesensors auf Basis unterschiedlicher Signalerfassungs- und Analyseverfahren – ein System zur Zustandsüberwachung von Produktionsmaschinen.

Prototyp eines Netzanalysesensors

Im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten wurde am Technologie Campus Freyung der Technischen Hochschule Deggendorf ein Prototyp eines Netzanalysesensors entwickelt, aufgebaut und in Betrieb genommen. Neben der passiven Netzanalyse besitzt dieser Sensor auch Hard- und Softwarekomponenten zur Durchführung einer aktiven Analyse des Stromnetzes. Verschiedene Geräte unterschiedlichen Anwendungstyps wurden in die Versuchsumgebung integriert. Hiermit können Anlagendaten erfasst werden. Sowohl bei passiver als auch aktiver Signalerfassung wurden anschließend Methoden des Maschinellen Lernens entwickelt, um sowohl eine Zustandsdiskretisierung als auch eine Zustandskategorisierung zu erreichen.

Die Messdaten des mobilen Netzanalysesensors werden durch die von der Schindler & Schill GmbH entwickelte Cloud Service Platform effizient verarbeitet. Geräte, Abläufe und Daten werden in dieser Plattform vereint, um mit geringem Aufwand Anlagen mit Condition Monitoring nachzurüsten.

Retrofit durch Methoden Künstlicher Intelligenz (KI)

Das Herzstück des neuartigen Condition Monitoring Systems sind laut der Technischen Universität München die KI-Algorithmen, um Events zur Zustandsänderung in den erfassten elektrischen Signalen von Maschinen und Anlagen zu erfassen. Hierzu wurde ein Ansatz entwickelt, mit dem – vollständig unüberwacht – die signifikanten Änderungen im elektrischen Signal registriert werden können. Der Algorithmus kann in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden und erfordert keine menschliche Intervention.

Innovative Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen

Die Entwicklung eines kostengünstigen Systems zur Anlagenzustandsüberwachung soll vor allem die Wettbewerbsfähigkeit global agierender kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) im Bereich der industriellen Fertigung sichern. Hervorzuheben ist laut Maria Hirschberger vom IT-Logistikcluster, dass die MobiCM- Zustandsüberwachung an den Maschinen nichtinvasiv, das heißt ohne Veränderungen an der bestehenden Produktionslinie, ausgerollt und auch nachträglich an älteren Maschinen ohne digitale Schnittstellen verwendet werden kann. Die kontinuierliche Zustandsüberwachung und Datenauswertung steigert die Effizienz bei der Maschinenwartung und verhindert Produktionsausfälle sowie Stillstandzeiten.

Das Projekt MobiCM – Mobiles Condition Monitoring System

Angestoßen wurde MobiCM im Netzwerk „I2P Innovative IT für die Produktion“ des IT-Logistikclusters. Die Fördersumme von 600.000 Euro stammt aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums.