Meldung
07.12.2020

Kunststoff-Netzwerk Franken: Kunststoff hilft in der Corona-Krise

Ein starkes Netzwerk zahlt sich aus

Gerade in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie sind Zusammenhalt und ein gut ausgebautes Netzwerk wichtiger denn je. Gemeinsam lassen sich Herausforderungen bewältigen und effiziente Lösungen in der Krise finden. Das Kunststoff-Netzwerk Franken (KNF) unterstützt Unternehmen der Kunststoffbranche während der Pandemie, indem es durch regelmäßige Videokonferenzen den unternehmensübergreifenden Austausch zur aktuellen Lage in den Firmen ermöglicht und die Entwicklung und Herstellung von Hilfsmitteln zur Bewältigung der Krise mit passenden Serviceleistungen begleitet.

Kunststoff-Netzwerk Franken: Kunststoff hilft in der Corona-Krise
AR-Brillen ermöglichen Kundenbetreuung, Wartung und Abnahmen ohne persönlichen Kontakt.
© SAR Elektronic GmbH
Kunststoff-Netzwerk Franken: Kunststoff hilft in der Corona-Krise

Darüber hinaus ist das KNF bei der Beschaffung von Hilfsmitteln zur Einhaltung der Hygieneregeln behilflich. Mit virtuellen Seminaren, z. B. zu den Themen „Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen während der Corona-Krise“ oder „Social Selling“, reagiert das KNF auf die Belange der Netzwerkmitglieder und hilft mit maßgeschneiderter Unterstützung. Wie bereits vor der Krise, bietet das KNF zusätzlich verschiedene Serviceleistungen an, etwa Unterstützung bei der Suche nach Materialien, Fertigungskapazitäten, Mess- und Hilfsmitteln, Kooperationspartner:innen oder Auszubildenden.

Innovative und kreative Produkte

Viele Unternehmen müssen aufgrund der Corona-Pandemie große Einbußen in Kauf nehmen, Umsätze gehen zurück, Aufträge brechen weg. Dennoch gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten, in denen KNF-Mitgliedsunternehmen mit innovativen Ideen, Teamwork über die Unternehmensgrenzen hinweg und unermüdlichem Einsatz in neue Märkte vordringen und mit der Entwicklung und Herstellung der während der Pandemie so dringend benötigten Hilfsmittel zur Bewältigung der Krise beitragen. Die in kürzester Zeit umgesetzten innovativen und kreativen Ideen der KNF-Mitglieder reichen dabei vom nützlichen Kunststoffbauteil bis zur vollautomatischen Fertigungsstraße. Nachfolgend werden einige Beispiele exemplarisch vorgestellt.

Anlagen zur Herstellung medizinischer Schutzausrüstung

Die WITTMANN BATTENFELD Deutschland GmbH beliefert Kunden aus der Medizintechnik sowie Produzenten von Schutzausrüstung mit Spritzgießmaschinen, Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen und unterstützt damit den Kampf gegen die Pandemie.

Innerhalb von drei Wochen – verglichen mit den üblichen 20 bis 30 Wochen – lieferte die SAR Elektronic GmbH sieben Automatisierungslösungen für Spritzgießmaschinen an einen Hersteller medizintechnischer Laborprodukte. Durch den Einsatz von Video-AR-Brillen (Assisted Reality) werden SAR-Kunden aus der Ferne betreut und Abnahmen auch in Zeiten von Reisebeschränkungen und Kontaktverboten durchgeführt.

Produktionsanlagen zur vollautomatischen Fertigung von FFP2- und FFP3-Schutzmasken

Die preccon Robotics GmbH aus Bayreuth leistet mit der Herstellung von CE-zertifizierten Produktionsanlagen für die vollautomatische Fertigung von FFP2- und FFP3-Schutzmasken gemäß DIN EN-149 ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise.

Kunststoff-Netzwerk Franken: Kunststoff hilft in der Corona-Krise
Kunststoffmasken als Alternative zu Einwegartikeln – desinfizierbar, nachhaltig und umweltfreundlich
© Links: PROVIDEE GmbH; Mitte: ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH; Yizumi Precision Machinery (Germany) GmbH
Kunststoff-Netzwerk Franken: Kunststoff hilft in der Corona-Krise

Innovative und wiederverwendbare Atemmasken aus hautverträglichen Kunststoffen, die das Atmen im Vergleich zu Stoffmasken nicht behindern, wurden u. a. von der PROVIDEE GmbH, der ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH, dem Kunststoff-Zentrum SKZ sowie der Yizumi Precision Machinery (Germany) GmbH entwickelt. Die Kunststoffmasken mit wechselbarem Filtereinsatz sind im Vergleich zu Einwegprodukten mehrfach nutzbar, desinfizierbar und umweltfreundlich.

Zur Ergänzung der persönlichen Schutzausrüstung z. B. von medizinischem Personal stellen zahlreiche Unternehmen Gesichtsvisiere her, die vor allem die Träger:innen vor dem Kontakt mit infektiösen Tröpfchen schützen. Face-Shields produzieren und vertreiben u. a. die Dr. Schneider Unternehmensgruppe, Wolfrum Formenbau GmbH & Co. KG, REHAU AG + Co, Kunststoff-Zentrum SKZ, F. & G. Hachtel GmbH & Co. KG, Leistritz Extrusionstechnik GmbH, Neue Materialien Bayreuth GmbH, Wirth Werkzeugbau GmbH, Robert Hofmann GmbH, ZSI technology GmbH.

Zusätzlich zu Acrylglas-Thekenaufsätzen zum Schutz vor infektiösen Tröpfchen z. B. im Empfangsbereich von Unternehmen hat die Gako Deutschland GmbH einen mobilen Sterilisator zur dynamischen Desinfektion der Raumluft und eine 360°-Desinfektions- und -Ladebox für Mobiltelefone und andere Alltagsgegenstände entwickelt, wobei die keimtötende Wirkung durch die Bestrahlung mit UV-C Licht erreicht wird.

Die PerkinElmer LAS (Germany) GmbH entwickelte einen Analysator zur schnellen und zuverlässigen Bestimmung des Ethanol- bzw. Isopropanolgehalts von Handdesinfektionsmitteln, welcher als wichtiger Kennwert für die desinfizierende Wirkung der Mittel besonders für die Produktsicherheit entscheidend ist.

Das Kunststoff-Zentrum SKZ bietet eine Hotline zu Fragen der Kunststoffprodukteprüfung an, unter welcher fachkundige SKZ-Experten beraten und bei Prüfprojekten unterstützen. Insbesondere, da ab sofort am SKZ auch Erstprüfungen sowie Eingangsqualitätskontrollen von Schutzmasken zur Feststellung deren Tauglichkeit und technischer Eignung möglich sind.

Wie die zuvor beschriebenen Beispiele zeigen, spielen Kunststoffe und Kunststoffprodukte eine wesentliche Rolle bei der Eindämmung des Corona-Virus und retten Menschenleben. Die Unternehmen der Kunststoffbranche haben in den letzten Monaten gezeigt, wie flexibel sie sind und wie schnell sie auf neue Herausforderungen mit innovativen Ideen reagieren können.

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