Meldung
29.10.2020

Strategische Partnerschaft Sensorik: Ertragreiches Expert:innenforum zum Erfolgsfaktor „Know now

Neue Gestaltungsmöglichkeiten für das Wissensmanagement

Beim Human-Resources-Forum „Erfolgsfaktor ‚Know now‘ – Wissen und Lernen in agilen Zeiten“ des Sensorik-Netzwerks zeigten drei Impulse neue Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich Wissensmanagement: agiles Sprintlernen, Managed Forgetting und Working Out Loud. Die Präsenzveranstaltung des Clusters Strategische Partnerschaft Sensorik fand am 14. Oktober 2020 in der TechBase Regensburg statt. Gäste vom Fraunhofer IAO, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der MountainMinds GbR präsentierten erhellende Forschungs- und Arbeitserkenntnisse.

Strategische Partnerschaft Sensorik: Ertragreiches Expertenforum zum Erfolgsfaktor „Know now“
Gabriele Korge (Fraunhofer IAO)
© Strategische Partnerschaft Sensorik e. V.
Strategische Partnerschaft Sensorik: Ertragreiches Expertenforum zum Erfolgsfaktor „Know now“

Arbeitsbedingungen und Aufgaben ändern sich aktuell in einer enormen Geschwindigkeit. Wie kann auch Weiterbildung aktuell bleiben, wenn die Entwicklung eines Seminarangebots länger dauert als der nächste technologische Sprung eines Unternehmens? Wie können Beschäftigte dies auch unmittelbar als sinnvoll erleben? Voneinander und miteinander lernen, unternehmensrelevantes Wissen sichern – wie gelingt das? Welche Ansätze eignen sich insbesondere in einer Zeit, in der den Menschen immer mehr Kommunikationsmittel zur Verfügung stehen, sie zugleich aber immer weniger direkt und persönlich kommunizieren? Antworten auf diese Fragen wollten die Teilnehmenden des Expert:innenforums gemeinsam erarbeiten.

Dabei halfen folgende Gäste mit ihren Vorträgen:

  • Gabriele Korge vom Fraunhofer IAO: Mock-up „Agiles Sprintlernen“
  • Christian Jilek vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH: Foresight „Gezieltes Vergessen: hin zum Computer, der sich selbst aufräumt“
  • Lukas Fütterer von der MountainMinds GbR/Daimler AG: Best Practice „Working Out Loud – selbstorganisiertes Arbeiten und Lernen“


Agiles Sprintlernen: Lernende gestalten ihren Lernweg mit

Im Projekt „in MEDIAS res“ hat Gabriele Korge vom Fraunhofer IAO mit ihrem Team das agile Sprintlernen bereits vor mehreren Jahren aufgegriffen. Es orientiert sich an der agilen Projektmanagementmethode Scrum. Lernen wird hier nicht vorab nach traditionellen Fach-Systematiken aufbereitet, vielmehr werden Lernende zu Mitgestaltern ihres Lernwegs, Sprintbegleitende stehen ihnen zur Seite.

Mitten in die Lernmethode „in MEDIAS res“ gerieten auch die Teilnehmenden zu Beginn des HR-Forums. Sie konnten in einem Mock-up sämtliche Phasen – vom Kick-off über die Planung, den Lernsprint und das Review bis zur Retrospektive – anhand realer Aufgabenstellungen durchleben: „Welche Vision verfolgen Sie mit dem Intranet?“ und „Wie wollen Sie Betroffene zu Beteiligten machen – in der Startphase des Vorhabens Intranet?“

Vision: Ein PC bereinigt die Datenflut eigenständig

„Mittlerweile begleiten uns KI-basierte Assistenzsysteme in der täglichen Arbeit, um uns zu entlasten“, so Christian Jilek vom DFKI. Warum diesen Gedanken nicht auch beim Bereinigen der Festplatte aufgreifen? Ganz neu ist diese Idee nicht, die Forschung am DFKI beschäftigt sich hiermit schon einige Jahre: „Managed Forgetting“, also die Einführung des „Vergessens“ in das Wissensmanagement, ist ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion der Informationsflut und zur Fokussierung auf wichtige Informationen und deren Auffindbarkeit.

In seinem Foresight „Gezieltes Vergessen: hin zum Computer, der sich selbst aufräumt“ stellte Jilek den aktuellen Stand der Entwicklungen des Semantic Desktop Assistant und des Personal Information Models (PIMO) im Detail vor.

Flexible Lernorganisation mit Working Out Loud-Circles

Was hat „Working Out Loud“ (WOL) mit Wissensmanagement, digitalem Lernen und virtueller Führung zu tun? Was ist der Mehrwert für das Unternehmen, aber auch für den einzelnen Beschäftigten? Diese Fragen beantwortete Lukas Fütterer dem Publikum. Er hat bei der Daimler AG federführend Working Out Loud-Circles etabliert und in seiner selbstständigen Tätigkeit zahlreiche weitere Unternehmen auf dem Weg zu einer flexibleren Lernorganisation begleitet – von der Graswurzelinitiative bis zur selbstorganisierten Bewegung.

Working Out Loud kann gerade in digitalen Zeiten die Informalität stärken“, so Fütterer. Zwölf Wochen treffen sich hier die Teilnehmenden in einstündigen Meetings. Diese können sowohl vor Ort als auch im digitalen Raum stattfinden.

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