Meldung
17.12.2019

Chemie Cluster Bayern: Startup-Tag Chemie und Neue Werkstoffe

Hand in Hand organisierten das Chemie-Cluster Bayern und das Cluster Neue Werkstoffe den Startup-Tag 2019, der mit rund 60 Teilnehmenden gut besucht und ein voller Erfolg war. Nach den Grußworten von Laura Kühn und Dr. Tobias Schwarzmüller und einer kurzen Vorstellung des Tech-Incubators Zollhof durch Anne Braun startete die Veranstaltung am 12. November 2019 mit dem ersten von drei Impulsvorträgen.

Chemie Cluster Bayern: Startup-Tag Chemie und Neue Werkstoffe
© Chemie-Cluster Bayern GmbH
Chemie Cluster Bayern: Startup-Tag Chemie und Neue Werkstoffe

Dr. Konstantinos Antonopolous von mk2 Biotechnologies sprach basierend auf eigenen Erfahrungen zum Thema „Gründung und Kooperation aus Startup-Sicht“. Offen und ehrlich diskutierte Antonopolous Probleme und Hürden für Startups, enttäuschte Erwartungen von Unternehmen und gab außerdem wichtige Hinweise für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Besonders ans Herz legt er Unternehmen zum Beispiel, Startups auf Augenhöhe, mit Wertschätzung und Begeisterung zu begegnen und eigene Bedarfe offen zu benennen.

Dr. Johannes Wehner von Kador & Partner gab anschließend Einblick in zu beachtende Details in Geheimhaltungsvereinbarungen zu Beginn einer Kooperation und informierte, wie geistiges Eigentum gesichert werden kann. Er rät jungen Unternehmen, vor allem mit sensiblen Informationen vorsichtig umzugehen und „beim Pitch nur so viel wie nötig [zu] präsentieren, um Interesse zu wecken.“

Als Best Practice Beispiel einer erfolgreichen Startup-KMU-Kooperation präsentierte Gregor Schneider die Zusammenarbeit zwischen der RAS AG und Leonhard KURZ. Nachdem die beiden sich im Oktober 2018 auf Initiierung des Chemie-Clusters kennenlernten, gelang bereits ein Jahr später die erfolgreiche Produktentwicklung für antimikrobielle Oberflächen. Diese besonders schnelle Zusammenarbeit war insbesondere möglich, weil beide Parteien eine bemerkenswerte Offenheit, Entscheidungsfreud und Verbindlichkeit mitbrachten. Herr Schneider betont, dass die Entwicklung eines marktfähigen Produktes innerhalb eines Jahres ein Glücksfall ist, da dies oft mehrere Jahre dauert.

Beim Startup-Karussell, eine Art Speed-Dating für Unternehmen, hatten die Teilnehmenden anschließend in Kleingruppen die Gelegenheit, die neun Startups genauer kennenzulernen. Nachdem die Gründer innerhalb von fünf Minuten sich und ihre Produkte vorgestellt haben und nach weiteren fünf Minuten Frage und Antwort, wanderte jede Gruppe eine Station weiter. Bei Kaffee und Kuchen konnten anschließend die dadurch entstandenen, zahlreichen Gespräche vertieft werden.

Mit dabei waren folgende Startups:

  • Additive Elements GmbH: Materialentwicklung für die Binder-Jetting Technologie, wasserbasierte Tinte für Piezo-Druck, keramische und metallische Werkstoffe
  • AerogeleX: Nanoporöse Aerogele aus Biopolymeren oder aus Silica. Verwendung als Trägermaterial, zur Isolation oder Absorption.
  • Circular Carbon: Biokohle aus Reststoffen für funktionalisierte Oberflächen, Dekontamination sowie für den Einsatz in der Landwirtschaft
  • Coyotex:Individuelle und vom Kunden selbst gestaltete multiaxiale 2D-Carbonfaser-Halbzeuge für den Leichtbau
  • Fluctomation: Bionischer, miniaturisierter Strömungssensor für den Einsatz in Kunststoffverarbeitung, Flüssigkeitshandling, in Robotik und Automatisierung
  • Lignoa Leichtbau: Wooden-3D-Tubing-Verfahren – innovativer Leichtbau mit Holz
  • Lignopure: Lignin als Biopolymerwerkstoff für Spritzguss, 3D-Druck, Klebebänder, Isoliermaterialien
  • Polytives: Neuartige, (hoch)verzweigte Additive für Kunststoffe, durch deren Einsatz Materialeigenschaften wie Viskosität, Polymerisationsschrumpf oder Elastizität eingestellt werden können.
  • tacterion GmbH: Flexible Berührungs-und Kraftsensorik für Robotik und Human-Machine Interaction

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