Meldung
18.11.2019

Silicon Saxony: Sächsische Unternehmen und Institutionen überzeugen in München

Am 12. November 2019 startete die Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik – die productronica – auf dem Gelände der Messe München. Mit rund 1.600 Ausstellern aus 43 Ländern ist sie eine der größten Branchenveranstaltungen weltweit. Silicon Saxony war in diesem Jahr erneut mit einem Gemeinschaftsstand vor Ort. 32 Aussteller des sächsischen Mikroelektronik- und IKT-Netzwerkes präsentierten hier ihre neuesten Produkte, Leistungen und Lösungen.

Silicon Saxony: Sächsische Unternehmen und Institutionen überzeugen in München
© Silicon Saxony und Landeshauptstadt Dresden/WeichertMehner
Silicon Saxony: Sächsische Unternehmen und Institutionen überzeugen in München

Mehr als 45.000 Besucher aus 96 Nationen wurden vom 12. bis 15. November in den Messehallen der bayrischen Landeshauptstadt erwartet. Auch, um die erneut im Rahmen der productronica stattfindende SEMICON Europa, die größte europäische Halbleitermesse, zu erleben. Insgesamt 52 sächsische Unternehmen und Institutionen waren in diesem Jahr in München vertreten. Zusammen mit Partnern und Mitgliedern wie der Landeshauptstadt Dresden, dem Smart Systems Hub, NaMLab und Senorics rückt der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Sachsen in München seine Kompetenzen in den Mittelpunkt.

„Nach den vergangenen, äußerst erfolgreichen Veranstaltungen der SEMICON Europa in Dresden (2015, Deutschland), Grenoble (2016, Frankreich), erstmals im Rahmen der productronica in München (2017, Deutschland) sowie erstmals zusammen mit der ebenfalls in München (2018, Deutschland) stattfindenden electronica freuen wir uns, 2019 wieder in München zu sein. Die Vereinigung der Schwestermessen electronica und productronica mit der SEMICON Europa hat der größten Halbleitermesse Europas in den vergangenen beiden Jahren einen enormen Schub versetzt. Noch mehr Aussteller, noch mehr Besucher sowie noch mehr Nähe zu zentralen Fokusbranchen wie der Automobilindustrie, der Medizin, der Unterhaltungselektronik oder dem Maschinen- und Anlagenbau haben allen Ausstellern der SEMICON exzellente Vernetzungs- und Geschäftsmöglichkeiten eröffnet”, erklärt Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e. V.

Auf insgesamt 88.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind 2019 in München erneut Besucher aus Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz und Großbritannien in der Mehrzahl. Bei den Ausstellern sieht das Bild hingegen anders aus. Hier stellen Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande die Top 5.

32 Unternehmen und Institutionen auf dem Silicon Saxony Gemeinschaftsstand

Innerhalb kürzester Zeit war auch in diesem Jahr der Gemeinschaftsstand des sächsischen Mikroelektronik- und IKT-Netzwerkes Silicon Saxony ausgebucht. 32 Aussteller und Mitglieder des Verbandes sicherten sich frühzeitig die begehrten Standflächen. Schlussendlich fanden insgesamt 38 Silicon Saxony-Mitglieder ihren Weg auf die SEMICON Europa sowie weitere 13 einen Platz in den Hallen der productronica. Kein Wunder, stehen doch speziell die Trendthemen der diesjährigen productronica - Smart Factory sowie Smart Maintenance - auch im Freistaat Sachsen aktuell hoch im Kurs. Nicht zuletzt zählt die SEMICON Europa bereits seit Jahren zum absoluten Pflichtprogramm des größten Mikroelektronikstandorts Deutschlands, einem der bedeutendsten in ganz Europa.

Ein abwechslungsreiches Standprogramm mit Vorträgen, Produkt- und Lösungspräsentationen, Matchmaking Hours, Diskussionsrunden und der traditionellen Standparty – gesponsert von znt-Richter und EBARA - am späten Mittwoch lenkte auch in diesem Jahr den nicht abebbenden Besucherstrom auf den größten Gemeinschaftsstand der SEMICON Europa. Selbst das japanische Generalkonsulat in Deutschland zog es auf den Stand. Zahlreiche Silicon Saxony Mitglieder verweisen schließlich auf japanische Wurzeln, z. B. Rorze, HORIBA, EBARA oder cleanpart. Nicht zuletzt nutzte auch die sächsische Landeshauptstadt Dresden die Gelegenheit, sich im Rahmen des Silicon Saxony Gemeinschaftsstandes in München zu präsentieren.

Dresden präsentiert sich mit Innovationen aus den Bereichen Speicher, Sensorik und Optoelektronik

„Die SEMICON Europa ist für Dresdner Unternehmen und Forschungseinrichtungen und uns als Wirtschaftsförderung natürlich in jedem Jahr ein Pflichttermin”, betont Uwe Richter, Leiter des Bereichs Smart City im Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. In den vergangenen Jahren präsentierte die Landeshauptstadt den Hochtechnologie-Standort als globales Zentrum für „Internet of Things”-Schlüsseltechnologien und maßgeblichen Impulsgeber und "Problemlöser” für die Industrie 4.0. In diesem Jahr wirbt der Standort mit technologischen Highlights aus der Mikroelektronik. „Für die zukünftigen Technologiesprünge bei der künstlichen Intelligenz, dem autonomen Fahren oder bei 5G-Anwendungen in der Industrie 4.0 sind Chips und Halbleiter-Komponenten die entscheidenden Treiber. Dresden ist das Herz der europäischen Mikroelektronik – und der Hochtechnologie-Nukleus in Europa, aus dem wesentliche Innovationen für genau diese Technologiesprünge kommen. Wir haben Entdeckungen und Neuheiten für die Wachstumsmärkte Speicher, Sensorik und Optoelektronik nach München mitgebracht”, sagt Uwe Richter.

NaMLab: Speicher für den Technologie-Sprung zu wirklicher künstlicher Intelligenz

Ein Sprung bei der Entwicklung energieeffizienter Halbleiter-Lösungen für „wirkliche” Künstliche Intelligenz (KI) ist dem Nanoelectronic Materials Laboratory (NaMLab) gelungen. Die Forscherinnen und Forscher haben einen einzigartigen Effekt von ferroelektrischen Materialien entdeckt: Ferroelektrika besitzen eine spontane elektrische Polarisation, die sich durch ein äußeres elektrisches Feld umkehren lässt – und die spontane Polarisation dadurch sozusagen hin- und herschalten kann. Dieser „Umschalteffekt” ist für die Anwendung in energieeffizienter Elektronik und Energiespeicherung äußerst vielversprechend – beispielsweise für energiesparende Supertransistoren, die bei wesentlich geringeren Spannungen als üblich betrieben werden können. Der Effekt kann zudem bei der Hardware-Realisierung neuronaler Netze genutzt werden. Prof. Dr. Thomas Mikolajick, Geschäftsführer des NaMLab und Professor für Nanoelektrische Materialien am Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik der TU Dresden sagt: „Ferroelektrische und resistive Speicher sind ein enormer Wachstumsmarkt. In KI-Anwendungen werden Speicherlösungen immer mehr zum technologischen Unterscheidungsmerkmal. Mit diesen Speichern lässt sich Hardware bauen, die biologische neuronale Netze nachahmt – und uns damit den Sprung zu wirklicher künstlicher Intelligenz ermöglicht.”

Smart Systems Hub und HighTech Startbahn präsentieren Dresdner Zukunftsvisionäre

Der „Smart Systems Hub” präsentiert auf der SEMICON Europa ein Dutzend Startups mit bahnbrechenden Entwicklungen. Unter dem Titel Young Discrupers’ – ‚Junge Veränderer’ – führt er am Eröffnungstag in der TechArena Zukunftstechnologien vor, die die Mission des Hub – "Enabling IoT" – mit Leben füllen. Für diese Mission bündelt der Hub als Teil der Digital-Hub-Initiative des BMWi seit 2017 Dresdner und Chemnitzer Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie ihr Know-how in den Schlüsselbereichen Hardware, Software und Konnektivität. Managing Director Michael Kaiser: "Wir geben den ‚Young Disrupters’ eine Plattform, um sich internationalen Investoren zu präsentieren, und möchten so Entwicklungspartnerschaften anstoßen.” Dresden ist mit vier ‚Jungen Veränderern’ vertreten: Semron möchte den effizientesten KI-Chip der Welt herstellen. FlowLogiX arbeitet an der Revolution des Workflows in automatisierten Handlingsystemen in der Industrieproduktion. Wie sie die Elektronikfertigung völlig neu denken, zeigen Jungforscher vom Institut für Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektronik und Zentrum für Mikroelektronische Produktion der TU Dresden. Auch der 'Young Disrupter’ Senorics ist in München mit dabei.

Senorics: Handliches NIR-Spektrometer für die Analyse von Inhaltsstoffen

Das Dresdner Startup Senorics präsentiert in München einen spektroskopischen Sensor zur Analyse von Inhaltsstoffen und Zusammensetzungen – beispielsweise für Textilien, Lebensmittel und Kunststoffe. Möglich wird dies durch nahinfrarote Lichtstrahlen, die auf feste Materialien oder Flüssigkeiten treffen und deren reflektiertes Spektrum dann per Sensor gemessen wird. Mit dem handlichen Spektrometer ließen sich zum Beispiel die korrekte Zusammensetzung von Medikamenten prüfen oder der Proteingehalt von Weizen direkt im Feld messen. Qualitätssicherungs-, Prüf- und Entscheidungsprozesse wie beispielsweise Warenein- und -ausgang oder Güteklassifizierungen können erheblich beschleunigt werden. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Der Geschäftsführer der Senorics GmbH Dr. Ronny Timmreck verdeutlicht das Potenzial: „Bislang waren diese Analysen nur stationär mit kostenintensiven Messgeräten im Labor möglich. Unser mobiles Nahinfrarot-Spektrometer ist deutlich kostengünstiger und dazu flexibel einsetzbar.” Spezifisch an die Kundenanforderungen angepasst, entwickelt Senorics einen Sensor mit dem entsprechenden Spektralbereich und konzipiert die dazugehörigen chemometrischen Algorithmen. Hier freut sich das Unternehmen auf Diskussionen mit interessierten Industriepartnern, die die Zusammensetzung ihrer Vor- und Endprodukte entlang der Wertschöpfungskette besser verstehen wollen, um auf Grundlage der Datenbasis bessere Entscheidungen treffen zu können.

Aussteller auf dem Silicon Saxony Gemeinschaftsstand:

  • Adenso GmbH
  • Landeshauptstadt Dresden Amt für Wirtschaftsförderung
  • Arcade Engineering GmbH
  • MCRT Micro Cleanroom
  • ATT Systems GmbH
  • MKS Instruments Deutschland GmbH
  • Azbil Europe NV
  • Particle Measuring Systems Germany GmbH
  • camLine GmbH
  • Pfeiffer Vacuum GmbH
  • Cleanpart Group GmbH
  • Photronics MZD GmbH
  • CS CLEAN SOLUTIONS AG
  • Picosun Europe GmbH
  • Ebara Precision Machinery
  • Rudolph Technologies Europe BV
  • Entegris GmbH
  • SEMPA SYSTEMS GmbH
  • Fabmatics GmbH
  • SEMSYSCO
  • Fraunhofer ENAS
  • Solayer GmbH
  • Fraunhofer IZM-Assid
  • SPEA GmbH
  • Horiba Europe GmbH
  • SYSTEMA Systementwicklung GmbH
  • INFICON GmbH
  • Umicore AG & Co. KG
  • InnoLas Semiconductor
  • Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH
  • isel Germany AG
  • znt Richter

Weiterführende Informationen