ENERGIEregion Nürnberg: Mobile Messtechnik für dezentrale Energiesysteme

Der derzeitige Umbau der Energiesysteme hin zu vielen, dezentral verteilten Energieversorgungs- und -verteilungsanlagen stellt deutsche und internationale Betreiber vor ganz neue Herausforderungen. Typische Anlagengrößen sind wesentlich kleiner als bei konventionellen Kraftwerken, da die Energieerzeugung in der Fläche stattfindet. Prüfeinrichtungen sind deshalb vorzugsweise mobil und automatisiert, um mit vertretbarem Aufwand eine serielle Prüfung von Anlage zu Anlage realisieren zu können. Zudem erfolgen die Messungen in der Regel im Freiland, wodurch die Technik eine hohe Robustheit gegenüber Witterungseinflüssen und Geländebeschaffen-heit aufweisen muss. Gleichzeitig dürfen die Prüfverfahren den laufenden Betrieb der Anlagen nicht stören.

Auf Grund dieser Anforderungen nimmt der Bedarf an neuen Technologien und Verfahren für Mess- und Prüfsysteme stetig zu. Ein attraktiver Markt, den sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, mit Schwerpunkt in der Metropolregion Nürnberg, derzeit gemeinsam erschließen.

„Mit dem Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk ‚Mobile Messtechnik für die Energieversorgung‘, abgekürzt mobiInspec, setzen wir auf ein hoch innovatives Geschäftsfeld, welches insbesondere für deutsche Mittelständler profitabel ist. Dies hat auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erkannt und unterstützt uns mit einer Förderung im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand”, erläutert Dr. Jens Hauch, Geschäftsführer der Netzwerkmanagementeinrichtung ENERGIEregion Nürnberg e. V.

Die Roadmap des Netzwerks ‚mobiInspec‘ sieht unter anderem Entwicklungsschwerpunkte in folgenden Bereichen vor:

• Robotergestützte Untersuchung von Photovoltaik-Anlagen
• Berührungslose Prüfverfahren an Hochspan-nungsleitungen
• Mobile optische Kunststoffprüfverfahren
• Magnetfeldbasierte Prüfung von Photovoltaik-anlagen
• Optische Untersuchungen an Windkraftrotoren

„Derzeit koordinieren wir 19 deutsche Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen, welche an der Entwicklung und Vermarktung von maßgeschneiderten, insbesondere automatisierten, roboter- oder drohnengestützten Verfahren für die Prüfung von Photovoltaik-, Windkraftanlagen und Stromnetzen arbeiten. Mit diesen neuen Technologien können zum Beispiel Stadtwerke ihren Kunden einen reibungslosen und effizienten Anlagenbetrieb gewährleisten”, ergänzt Projektleiter Dr. Thomas Kunz.