Meldung
05.12.2018

Silicon Saxony: Generationswechsel in Sachsens Hightechnetzwerk

Die schrittweise Verjüngung des Silicon Saxony e. V. Vorstandes wurde zur Mitgliederversammlung am 27. November 2018 fortgesetzt. Mit Frank Bösenberg rückt ein bekanntes Gesicht des Branchennetzwerkes in den neu gewählten Vorstand auf. Raik Brettschneider (Geschäftsführer der Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG) wurde nach seiner Kooption im letzten Jahr durch die Mitglieder nun offiziell in den Vorstand gewählt.

Generationswechsel
Gitta Haupold und Frank Bösenberg verbindet eine langjährige Zusammenarbeit im und für den Silicon Saxony e. V.
© Silicon Saxony
Silicon Saxony: Generationswechsel in Sachsens Hightechnetzwerk

Des Weiteren bestätigten die Mitglieder des sächsischen Hightech-Branchenverbandes Heinz Martin Esser (Geschäftsführer Fabmatics GmbH) als Vorstandssprecher und Prof. Dr. Frank Schönefeld (Mitglied der Geschäftsleitung der T-Systems Multimedia Solutions GmbH) mit großer Mehrheit. Außerdem konnte Prof. Dr. Frank H. P. Fitzek als neues Mitglied für die Arbeit im wissenschaftlichen Beirat von Silicon Saxony e. V. gewonnen werden. Frank Fitzek ist Professor und Leiter des „Deutsche Telekom Chair of Communication Networks” an der Technischen Universität Dresden, er koordiniert das 5G Lab Germany und ist Sprecher des DFG-Exzellenzclusters CeTI an der TU Dresden. Mit seiner Expertise für mobile Datenkommunikation steht er für den fachlichen Schwerpunkt „Konnektivität” im Hightech-Netzwerk.

Gleichzeitig ging eine Ära zu Ende: Vorstandsmitglied der ersten Stunde und langjährige Geschäftsführerin des Silicon Saxony e. V. Gitta Haupold stellte sich nicht zur Wiederwahl. Nach 18 erfolgreichen Jahren übergibt sie den Staffelstab an die jüngere Generation. Die diplomierte Physikerin gilt als Mitbegründerin des Branchennetzwerkes. In fast 20 Jahren Silicon Saxony e. V. prägte Gitta Haupold mit ihrem hohen Engagement die Entwicklung sowie die Außenwirkung des Verbandes wesentlich. Als „Woman in Semiconductors” setzte sie in einer männerdominierten Industrie mit ihrer Beharrlichkeit wegweisende Impulse. Ihre ruhige, überlegte Branchenkommunikation war in Krisenzeiten, deren Auswirkungen auch Europas führenden Halbleiterstandort trafen, ein souveräner Gegenpol. Unter ihrer Führung entwickelte sich Silicon Saxony e. V. zu einer „Marke” als weltweit respektierter Branchenverband. Ihr Verdienst ist der Aufbau sowie die Professionalisierung der sich selbsttragenden Silicon Saxony e. V. Geschäftsstelle. Unter ihrer Führung wurde das 10-köpfige Team nach dem europäischen „Gold-Label: Cluster Management Excellence” zertifiziert. Des Weiteren warb Gitta Haupold unter anderem das sächsische Cross-Cluster-Innovationsprojekt C3-Saxony, das Zukunftsprojekt „Gesunde Arbeit in Pionierbranchen” sowie eine Reihe von europäischen Fachkongressen wie z. B. apc/m Konferenz erfolgreich ein. Außerdem organisierte sie im Rahmen der Internationalisierung des Verbandes weltweit mehr als 100 Gemeinschaftsstände und Messeauftritte für die Unternehmen des Hightech-Netzwerkes. „Wir empfinden sehr große Dankbarkeit. Ihr gebührt höchste Anerkennung für ihr stetiges Streben nach Vernetzung der Mitglieder untereinander sowie dem Austausch mit anderen Hightech-Clustern weltweit. Sie übergibt einen Verband in Bestform, mit soliden Finanzen, einem professionell aufgestellten Team in der Geschäftsstelle und einer tragfähigen Strategie für die Arbeit des Hightech-Netzwerkes”, sagt Heinz Martin Esser, Vorstandssprecher von Silicon Saxony.

Zusätzlich zu seinem Vorstandsmandat übernimmt Frank Bösenberg am 1. Januar 2019 die Geschäftsführung des Silicon Saxony e. V. Bösenberg ist bereits seit 2013 Geschäftsführer der Silicon Saxony Management GmbH. Zukünftig vereint er beide Positionen in Personalunion. Der diplomierte Bauingenieur hält einen MBA in Business Administration der TU Dresden. Als Experte für Technologietransfer und Projektfinanzierung gründete er 2009 die Eurogrant GmbH, die er zu einer führenden Gesellschaft für professionelle Beratungs- und Managementleistungen für Projekte aller Art, insbesondere aber für von der Europäischen Kommission finanzierte Projekte, ausbaute. 2014 übernahm er die Clusteradministration des SpitzenclustersCool Silicon”. Von 2012 bis 2016 war er Koordinator der Initiative „Silicon Europe”, welche die Interessen der führenden europäischen Hightech-Standorte gegenüber der Europäischen Kommission in Brüssel vertritt sowie eine gemeinsame standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und Forschungseinrichtungen organsiert. Außerdem leitet er im Jahr 2018 als Chairman die „Silicon Europe Alliance”. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Frank Bösenberg”, sagt Heinz Martin Esser. „Als neues Mitglied im Vorstand sowie als Geschäftsführer des Verbandes arbeitet er künftig an der Schnittstelle von Strategieentwicklung und deren Umsetzung”, erklärt Esser und ergänzt: „Der Standort befindet sich im Umbruch. In den nächsten Jahren müssen wir die Integration der Themen „Software” und „Konnektivität” programmatisch vorantreiben und abschließen. Dies ist u.a. deshalb wichtig, damit der „Smart Systems Hub” seine volle Leistungsfähigkeit entfalten kann. Ziel ist es, mithilfe der sächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen national und international anerkannte, marktfähige Lösungen für das Internet der Dinge (IoT) anbieten zu können”, sagt Heinz Martin Esser. Parallel dazu soll die erfolgreiche Netzwerkarbeit der letzten Jahre fortgeführt und mit werthaltigen Angeboten zum Nutzen der Mitglieder ausgebaut werden. Weitere strategische Handlungsfelder sind Initiativen zur Sicherung des sich verschärfenden Fachkräftebedarfs, für eine gezielte Unterstützung von Unternehmensnachfolgen, zur Förderungen von Innovationen sowie im Bereich der Internationalisierung.

Neben der Wahl des neuen Vorstandes wurden auf der Mitgliederversammlung die Schwerpunkte für das Jahr 2019 präsentiert. Zentrale Themen im nächsten Jahr sind Software, künstliche Intelligenz und Sensorik. 2019 feiert die Technische Universität Dresden 50 Jahre „Informatik” bzw. den Beginn der Informatikausbildung am Lehrstuhl für Informatik an der TU Dresden. „Ein halbes Jahrhundert Informatik bedeutet nicht nur eine Rückschau auf Erfindungen, Innovationen und die Weiterentwicklung der eigenen Disziplin, sondern ist gleichzeitig auch Anlass für eine Reflexion auf gesellschaftliche Auswirkungen”, sagt Prof. Dr. Frank Schönefeld (Vorstand Silicon Saxony e. V. und Mitglied der Geschäftsleitung der T-Systems Multimedia Solutions GmbH). Erst die Informatik hat die Tür ins Zeitalter der Digitalisierung geöffnet. „Egal ob künstliche Intelligenz, selbstlernende Maschinen, das Internet der Dinge oder Quantencomputer, die Informatik treibt die Digitalisierung und nimmt mit ihren Innovationen entscheidenden Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung der Menschen im 21. Jahrhundert. Als Branche sind wir uns darüber bewusst, dass Software längst kein rein technisches, sondern ein gesellschaftliches Thema mit enormen Folgen für die demokratische Willensbildung, die Arbeitswelt, gesellschaftlichen Zusammenhalt, soziale Sicherungssysteme sowie den Umbau des Bildungssystems ist”, ergänzt Schönefeld. Der Verband wird das Jubiläum „50 Jahre Informatik” nutzen und gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern zu interessanten, zielgruppenspezifischen Dialogformaten zu verschiedenen Facetten des Themenfeldes Software einladen.

Abschließend präsentierten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle das neue Jahresmagazin „NEXT”. Top-Thema des Magazins ist „Künstliche Intelligenz – Schlüsseltechnologie der Digital-Ära”. Neben dem Themenspezial gibt NEXT einen unterhaltsamen Überblick über die wichtigsten Köpfe, Projekte und Initiativen des vergangenen Geschäftsjahres. Interessierte können den Jahresbericht über die Webseite von Silicon Saxony kostenlos downloaden.

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