Meldung
29.10.2018

InnoZent OWL: Hightech trifft historisches Fachwerk

Im September feierte das Innovationsnetzwerk InnoZent OWL sein 20-jähriges Bestehen im Freilichtmuseum Detmold. Seit der Gründung 1998 engagiert sich der Verein für seine 70 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung in den Themenbereichen „Innovation, Digitalisierung, Fachkräfte” und leistet den Ergebnistransfer von der Forschung in die kleinen und mittelständischen Unternehmen in OWL.

Erfolgreich: Andreas Keil (v. l.), Ulrike Künnemann und Michael Kemkes vom Innovationsnetzwerk Innozent OWL freuen sich über die Auszeichnung mit dem „Silver Label” des ECEI.
Erfolgreich: Andreas Keil (v. l.), Ulrike Künnemann und Michael Kemkes vom Innovationsnetzwerk Innozent OWL freuen sich über die Auszeichnung mit dem „Silver Label” des ECEI.
© InnoZent OWL e.V.
InnoZent OWL: Hightech trifft historisches Fachwerk

Unter historischem Fachwerk diskutierten die Mitglieder hochaktuelle Hightech-Themen wie künstliche Intelligenz (KI), Möglichkeiten des industriellen Internets 5G und ressourcenschonende Produktentwicklung im Rahmen zirkulärer Wertschöpfung.

Tanja Krüger, Geschäftsführerin Resolto Informatik GmbH und Vereinsvorsitzende, beschrieb in ihrem Vortrag zur KI das Potential lernender Algorithmen. Bereits erfasste Prozess- und Umweltdaten werden dabei durch Software ausgewertet. Aufgrund intensiver Lernphasen ‚versteht‘ der Algorithmus nach und nach gesunde von nicht gesunden Zuständen zu unterscheiden. So können nicht nur im Nachhinein bestimmte Ereignisse erklärt, sondern vor allem auch im Vorfeld auf mögliche Vorfälle hingewiesen werden, Stichwort: Vorausschauende Instandhaltung. „Die nicht unumstrittene Entwicklung der künstlichen Intelligenz kann auch ganz klar zum Vorteil von Menschen und Umwelt eingesetzt werden. Genau in diesen Bereichen gilt es, dass Forschung und Unternehmen gemeinsam weitere Fortschritte erzielen”, betont Tanja Krüger.

Zusammen mit dem Software Innovation Campus Paderborn (SICP) ist InnoZent OWL aktiv im Projekt Informationsplattform für 5G IP45G, welches 11 Projekte auf Bundesebene bei der Erforschung und Entwicklung des industriellen Internets 5G begleitet. Besonders vor dem Hintergrund der Digitalisierung und Industrie 4.0 sollen hier Antworten auf die Fragen entwickelt werden, wie zukünftig Kommunikation zwischen Maschinen sowie über große Distanzen hinweg geleistet und sichergestellt werden kann. Entstehende Ideen und Ergebnisse werden für den Mittelstand aufbereitet und können zudem in weitere Innovationsprojekte münden. „InnoZent OWL schafft Verbindungen zwischen Unternehmen mit gleichen Interessen und kann Unternehmen und Forschung passgenau zusammenbringen. IP45G ist ein gutes Beispiel dafür, wie Hochschulen und F&E-Einrichtungen die Expertise des Netzwerks nutzen können, um wissenschaftliche Ergebnisse an den Nutzer, d.h. in die Unternehmen zu bringen”, lobt Prof. Gregor Engels, SICP und stellvertretender Vorsitzender.

Damit relevante Themen auch zukünftig aufgearbeitet und in die Breite getragen werden können, hat sich der Verein mit zwei Projektbeiträgen, u. a. zur Zirkulären Wertschöpfung, an dem Regio.NRW-Aufruf „Innovation und Transfer” des Wirtschaftsministeriums NRW beteiligt. Hier ist die grundlegende Frage, wie Produkte und Dienstleistungen derart entwickelt und konzipiert werden können, dass sie möglichst langfristig und vor allem ressourcenschonend nutzbar sind. Das Projekt will unternehmerischen Herausforderungen, wie zum Beispiel knapper werdenden Rohstoffen begegnen und im Dialog mit Politik, Wissenschaftlern und Ingenieuren die Möglichkeiten der zirkulären Wertschöpfung vor allem für die Unternehmen in der Region analysieren und in die Praxis bringen.

Bereits seit 2006 begleitet InnoZent OWL auch innovative Anträge im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand ZIM des Bundeswirtschaftsministeriums, vor allem zu Entwicklungsprojekten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Bei einem Gesamtprojektvolumen von mehr als 100 Mio. Euro sind so bereits rund 32 Mio. Euro an Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in OWL geflossen. Zum Vorteil der überwiegend regionalen Mitglieder, Partner und projektinteressierten Unternehmen konnte inzwischen ein Know-how- und Expertennetzwerk bundesweit etabliert werden. Mit dem seit 2017 tätigen Geschäftsführer Michael Kemkes wurde die ZIM-Begleitung personell weiter ausgebaut.

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