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27.10.2018

smart3: Wissenschaft spricht, wenn FÖNIKUS die Tentakel hebt

In der Reihe „Wissenschaft und Kunst im Dialog” der Fraunhofer-Gesellschaft eröffnete am 15. Oktober 2018 die smart materials-Ausstellung im Fraunhofer-Haus München, welche auch Kunstwerke des smart3-Projekts präsentiert. Im Mittelpunkt: FÖNIKUS und die fast magisch anmutende Wissenschaft der smarten FGL-Drähte. Das ausgestellte Objekt der Künstlerin Beate Eismann aus Halle/Saale gibt es dort in zweifacher Ausführung zu bestaunen.

Wissenschaft und Kunst im Dialog
Wissenschaft und Kunst im Dialog
© Fraunhofer
smart3: Wissenschaft spricht, wenn FÖNIKUS die Tentakel hebt

Frieren muss FÖNIKUS nicht, als er erstmals vor so vielen Besuchern präsentiert wird. Das Fraunhofer-Haus München ist gut besucht. Alle Augen sind gebannt auf die grazilen Armbewegungen des maritimen Kunstobjekts gerichtet. Beate Eismann, Künstlerin aus Halle/Saale, steht stolz daneben und richtet einen Föhn auf eines ihrer beiden Werke. Wärme veranlasst die verbauten smart materials, die Formgedächtnislegierungen (FGL), eine zuvor angelernte Form anzunehmen. Verbogene FGL-Drähte richten sich so bei Erreichen einer bestimmten Temperatur wieder gerade aus. Für den FÖNIKUS bedeutet das: die kleine, krakenähnliche Figur hebt Dank der FGL-Drähte bei warmer Föhnluft munter und lebendig ihre Tentakel und Fühler.

Ein Dialog aus Wissenschaft und Kunst braut sich zusammen: technische Funktionalität der smart materials trifft auf Deutungen und Interpretationen rund um Form, Farbe und künstlerische Einordnung des Objekts.

Gleich in zweifacher, roter und goldener Ausführung präsentiert die Künstlerin ihr Werk. Es lässt viel Interpretationsraum, Tier, Pflanze oder beides zu sein – eine Gestalt aus Untiefen, auferstanden für die Zukunft der innovativen Materialien.

Ringsum die beiden Publikumsmagneten runden die fotografischen und filmischen Werke von Sascha Linke das Eintauchen in maritime Sphären ab. Detailaufnahmen zeigen dem Betrachter ganz neue, faszinierende Perspektiven in fesselnder, überdimensionaler Größe. Entlang der Fotografien lädt auch eine filmische Inszenierung zum Verweilen ein. In beiden Formaten hat Linke es geschafft, die Strukturen und Linien des aufwändigen Modells mit seiner Linse eingefangen.

Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, eröffnete die Ausstellung. Für ihn ist die Veranstaltungsreihe eine Notwendigkeit zur Verantwortung, nicht nur Wissenschaft und Kunst näher zueinander zu bringen, sondern auch die Öffentlichkeit mehr in wissenschaftlich-technische Prozesse einzubeziehen. „Innovative technologische Entwicklungen brauchen begleitende, öffentliche Diskussion, in der Chancen und Risiken verhandelt werden. Kunst und Design haben in diesem Zusammenhang eine wichtige kommunikative Funktion”, sagte er zur Veranstaltung.

Noch bis zum 30. November 2018 können Interessierte den FÖNIKUS im Fraunhofer-Haus München besuchen.

„Smart³ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation.”

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