Meldung
25.10.2018

Hamburg Aviation: Nachwuchspreis 2018

Preisverleihung im Rahmen des Hamburg Aviation Forum zum Thema Branchennachwuchs

Am 25. Oktober 2018 wurde der Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2018 für die besten Abschlussarbeiten zu einem luftfahrtrelevanten Thema im Rahmen des Hamburg Aviation Forums verliehen. Das Forum widmete sich dieses Mal passenderweise dem Überthema „Chancen und aktuelle Herausforderungen in der Arbeitswelt Luftfahrt”. Die beiden diesjährigen Sieger erhielten neben der Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2018
Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2018
© Jan Brandes
Hamburg Aviation: Nachwuchspreis 2018

Die beiden Sieger Maximilian Schutzeichel von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und Lennart Finger von der Privaten Hochschule Göttingen (Hansecampus Stade), die ihre Abschlussarbeit mit einem in der Metropolregion ansässigen Unternehmen umgesetzt haben – Finger mit CTC Stade, Schutzeichel mit Airbus – konnten die Trophäe im Rahmen des 53. Hamburg Aviation Forum im Hotel Hafen Hamburg entgegen nehmen. Das Forum widmete sich dem umfassenden Wandel der Arbeitswelt Luftfahrt aus verschiedenen Perspektiven.

Das Composite Technology Center Stadt (CTC GmbH) hatte 2017 gleich beide Sieger des Nachwuchspreises betreut. Dieses Jahr konnte das Unternehmen gemeinsam mit Lennart Finger, Absolvent der Privaten Hochschule Göttingen (Hansecampus Stade) erneut einen Nachwuchspreis in der Kategorie „Bachelorarbeit” für sich verbuchen. Am Beispiel eines komplexen Halters eines Airbus-Flugzeugs zeigte Finger, welches Gewichtspotenzial diese Bauteile freilegen, wenn sie nicht mehr aus Metall, sondern aus Faserverbundwerkstoffen im 3D-Druck-Verfahren hergestellt werden. Hierzu wurde das Bauteil mit einer Software für ein entsprechendes Design optimiert und hinsichtlich seiner Fertigungsmöglichkeiten analysiert.

Das erstplatzierte Konzept in der Kategorie „Master” wurde von Maximilian Schutzeichelvon der HAW Hamburg in Kooperation mit Airbusverfasst. Schutzeichels prämierte Abschlussarbeit überzeugte mit seiner Untersuchung von Kunststoff-Elektrolyt beschichteten, leitfähigen Kohlefasern. Diese betrachtete er hinsichtlich ihrer Verwendungsmöglichkeiten in zukünftigten Flugzeugbatterien mit Blick auf die gewichtsreduzierenden Eigenschaften.

Ruben Czichos von der TU Darmstadt erhielt den zweiten Platz in der Kategorie „Master”. Ebenfalls in erfolgreicher Kooperation mit der CTC GmbH betrachtete der Absolvent Kombinationen aus Faser-Kunststoffverbunden mit Hartschaum – eine Sandwichstruktur, die, verwendet für Kabinenbauteile, gewichtssparend wirken könnte.

Der dritte Platz für die beste Masterarbeit ging an Jonathan Evenson von der TU Hamburg. Seine am Institut für Laser- und Anlagesystemtechnik entstandene Arbeit beschäftigte sich mit der Entwicklung und dem Test zwei mithilfe von 3D-Druck gefertigter Wärmeüberträger. Diese Plattenwärmeübertrager sind eine spezielle Form der Wärmeübertrager, in denen Energie von einem auf einen anderen Stoff übergeht. Die Geometrien der Wärmetauscher, die nicht mit traditionellen Herstellungsverfahren hergestellt werden können, ermöglichen eine gezielte Kontrolle von Flüssigkeiten und führen zu einem hohen Wirkungsgrad.

Den zweiten Platz in der Kategorie „Bachelor” belegte Luca Müller (HAW Hamburg, in Kooperation mit Airbus)mit seiner Untersuchung der vollautomatischen Montage von Nietverbindungen, um Mitarbeiter von körperlich belastenden Aufgaben zu befreien. In Laborversuchen mit einem kollaborierendem Roboter konnte er die grundsätzliche Machbarkeit des Konzepts belegen.

Vivian Kriewall untersuchte anhand eines Modellflugzeugs mit vier elektrischen Antrieben entlang der Tragflächen, welchen Einfluss ein gekürztes Seitenleitwerk auf das Flugverhalten des Flugzeugs besitzt. Der TU Hamburg Absolvent sicherte sich mit dieser Ideen den dritten Platz des Hamburg Aviation Nachwuchspreises.

Zu den weiteren Finalisten gehörten Armin Rachwalik, der im Hinblick auf das 2022 erwartete Produktionsprogramm bei Airbus mithilfe einer Simulation zentrale und dezentrale Produktionsnetzwerke für die additive Fertigung von Flugzeugersatzteilen untersuchte, sowie Markus Gastens von der RWTH Aachen („Untersuchung verschiedener geometrischer Einflussparameter auf die Effektivität eines runden FVK-Strukturreparaturpflasters”; in Zusammenarbeit mit Airbus) und Julian Klaaßen („Energy Harvesting am Flughafen Hamburg – Eine Potentialanalyse zur elektrischen Energieerzeugung mittels Druckplatten”; HAW Hamburg & Hamburg Airport).

Mit dem Nachwuchspreis gibt Hamburg Aviation engagierten Hochschulabsolventen die Möglichkeit, dem Luftfahrtstandort ihre Ideen und Innovationen zu präsentieren. Zur sechsten Ausgabe des Preises wurden insgesamt 27 Bewerbungen von 10 Hochschulen eingereicht – sie alle eint, dass die Studienarbeiten einen direkten Bezug zum Luftfahrtstandort Hamburg aufweisen.

Die Sieger des Hamburg Aviation Nachwuchspreises dürfen sich über ein Preisgeld von 1.500 Euro sowie die kostenlose Teilnahme an den Hamburg Aviation Foren des nächsten Jahres freuen. Krüger Aviation aus Barsbüttel sponsorte Trophäen aus eigener Produktion. „Durch den Nachwuchspreis schaffen wir Anreize für Studentinnen und Studenten, sich anzustrengen und nach Exzellenz zu streben. Und wir zeichnen dann die Exzellenzen hier entsprechend aus. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem Preis Talente fördern, die bereits morgen den Standort maßgeblich mitgestalten können. Darum hat der Nachwuchspreis einen signifikanten Stellenwert für die Luftfahrtmetropolregion Hamburg”, sagt Prof. Dr. Jutta Abulawi, Professorin an der HAW Hamburg und Jurymitglied des Hamburg Aviation Nachwuchspreises.

Verliehen wird der Hamburg Aviation Nachwuchspreis von Hamburg Aviation mit Unterstützung der Sponsoren Airbus, Krüger Aviation und Lufthansa Technik.

Traditionell wird der Hamburg Aviation Nachwuchspreis im Rahmen des Hamburg Aviation Forums verliehen Das Forum widmete sich dieses Mal passenderweise Chancen und aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt Luftfahrt. Airbus und die Universität Hamburg beleuchteten die Veränderungen in Personalmanagement und Jobmarkt hinsichtlich zunehmender Digitalisierung in Forschung und Fertigung. Das vom HCAT+ e.V. gesteuerte Verbundprojekt DigiNet.Air stellte Wege in Qualifizierung und Digitalisierung im Mittelstand vor, für die sie in den nächsten Jahren kostenlose Weiterbildungsangebote entwickeln. In einer interaktiven Pitch-Session bekamen zudem Start-ups aus dem HR-Bereich die Möglichkeit, sich vorzustellen.

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