Meldung
05.06.2018

OLEC und Automotive Nordwest: Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft

Der Durchbruch der Elektromobilität im regionalen Verkehr lässt noch (weiter) auf sich warten. Ein von der Metropoloregion Nordwest gefördertes Verbundvorhaben möchte jetzt einen Beitrag zur Akzeptanz und größeren Verbreitung der Elektromobilität leisten. Ziel ist es, regionale Kompetenzen zu vernetzen und Synergieeffekte nicht nur für die Projektpartner, sondern für die gesamte Region zu erzeugen. Möglich machen soll dies eine auf Langfristigkeit angelegte Kooperation des Oldenburger Energieclusters OLEC und des Automobilclusters Automotive Nordwest von März 2018 bis März 2020. Innerhalb der Projektlaufzeit sollen, aufbauend auf einem Kompetenzatlas, Pilotprojekte mit E-Nutzfahrzeugen und E-Fahrzeugen in Häfen, Flughäfen und Logistikzentren durchgeführt und ein Baustein für Elektromobilität im Tourismus erarbeitet werden.

Innerhalb der Projektlaufzeit sollen, aufbauend auf einem Kompetenzatlas, Pilotprojekte mit E-Nutzfahrzeugen und E-Fahrzeugen in Häfen, Flughäfen und Logistikzentren durchgeführt und ein Baustein für Elektromobilität im Tourismus erarbeitet werden. Außerdem wird sich ein Steuerungskreis der Frage widmen, wie sich die Zukunft der Mobilität in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren im Nordwesten ausgestaltet und welche Maßnahmen zur weiteren Verbreitung und Akzeptanz der Elektromobilität unternommen werden müssen.

Als Basis für eine gemeinsame Mobilitätsstrategie soll in einem ersten Schritt die vorhandene Akteurslandschaft und das Know-how der Region im Themenfeld Elektromobilität in einem Kompetenzatlas abgebildet werden. In Form einer Online-Datenbank soll der Kompetenzatlas Elektromobilität einen Überblick über ansässige Unternehmen und Start-ups, Forschungseinrichtungen, regionale Qualifizierungsmöglichkeiten, Leuchtturmprojekte und zu Aktivitäten der Kommunen bieten.

Insbesondere im Bereich der Herstellung von Nutzfahrzeugen gibt es derzeit am Markt keine verfügbaren Lösungen für elektrisch getriebene Lastkraftwagen oberhalb der 3,5 t Klasse. Die Projektgruppe wird die Möglichkeiten des Einsatzes von elektrisch getriebenen Nutzfahrzeugen für die Region erörtern. Daraus abgeleitet werden Handlungsempfehlungen für Kommunen und Unternehmen erarbeitet, die ihre Fahrzeugflotten im Nutzfahrzeugbereich auf E-Mobilität umstellen möchten. Eine separate Arbeitsgruppe will die regionale Entwicklung von E-Nutzfahrzeugen vorantreiben.

Außerdem sollen ausgewählte Hersteller bei einer Machbarkeitsuntersuchung der Elektrifizierung zu unterstützt werden. Als praktisches Ergebnis und Modellbeispiel soll im Rahmen des Teilprojekts ein elektrisch getriebenes Fahrzeug gefertigt werden. Abhängig von den Analysen der vorherigen Arbeitspakete soll entweder ein neues vollelektrisches Fahrzeug aufgebaut oder ein konventionelles Fahrzeug auf einen elektrischen Antrieb umgerüstet werden. Durch das Nutzfahrzeug-Projekt hat die Metropolregion Nordwest die Chance, eine Nische im E-Mobilitäts-Kontext zu besetzen. Bei Betrachtung des Marktes für Nutzfahrzeuge, der beim kleinen Kommunalfahrzeug für die Randstreifen-Mäh-Arbeiten anfängt, über die Kurierdienste und Pflegedienste geht bis hin zum Schwerlastverkehr, kann die Region mit diesem Projekt einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Innovationen für dieses Marktsegment voranzutreiben.

Häfen, Flughäfen und Logistikzentren verfügen über eine große Anzahl von Fahrzeugen, die im Nahbereich mit geringen Geschwindigkeiten fahren bzw. in Innenräumen (Hallen, Lagerräume etc.) eingesetzt werden. Die Mehrzahl dieser Fahrzeuge ist heute aus Kosten- und Robustheitsgründen mit Dieselmotoren ausgestattet, was die entsprechenden Emissionen an Luftschadstoffen, Partikeln und Lärm mit sich bringt. Im Rahmen eines Arbeitskreises wird eine Analyse der Fahrzeugtypen durchgeführt, die in den Sparten Häfen/Flughäfen/Logistik in der Metropolregion Nordwest im Einsatz sind und dabei die Spezifikationen für die entsprechenden elektrischen Antriebe identifiziert. Die Analyse soll eruieren, welche Art des elektrischen Antriebs sich für die unterschiedlichen Einsätze eignet: Batterie, Brennstoffzellen und/oder Wasserstoff? Auf dieser Grundlage kann herausgearbeitet werden, wie und wo E-Fahrzeuge am ressourcen- und kosteneffizientesten eingesetzt werden können.

Die Rolle der nachhaltigen Urlaubsgestaltung im Tourismus wird zunehmend größer und insbesondere an der Küste gibt es einen erhöhten Bedarf an Elektrofahrrädern für Touristen zur Mobilität vor Ort. Die Region wird sich darauf vorbereiten müssen, dass mit einer Zunahme der Touristen mit eigenen Elektrofahrzeugen auch die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen ist, um den Fahrzeugen vor Ort in ausreichendem Maße Lademöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Im Zuge einer Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der regionalen Vermittler von Gästeunterkünften kann das Thema hervorragend genutzt werden, um entsprechende Imagegewinne zu erzielen. Die Nutzung von Slogans wie „Wir haben nicht nur gesunde Luft, sondern halten sie auch sauber” kann als Baustein der Imagekampagne im Rahmen einer nachhaltigen Tourismusstrategie genutzt werden.

Auch im Servicebereich bedarf es konsequenter Weiterentwicklungen. Dazu gehören neue, einheitliche Abrechnungssysteme im öffentlichen sowie privaten Bereich sowie der Service bei Wartung und Reparatur von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen (i. e. Auto, Fahrrad, Roller).

Eine Arbeitsgruppe wird die konkreten Möglichkeiten für die Beratung von Kommunen und im Tourismus tätigen Unternehmen erarbeiten. Mit dem Teilprojekt Tourismus wird erstmalig eine zentrale Anlaufstelle für die Beratung rund um Elektromobilität im Tourismus geschaffen.

Am 18. Juni 2018 findet die Aufkatkveranstaltung zum Projekt statt, bei der die Teilnehmenden die konkreten Teilprojekte kennenlernen und mit den Projektverantwortlichen ins Gespräch kommen können.