Meldung
29.06.2017

Cluster Forst und Holz in Bayern: Wald und Holz könnten noch mehr für den Klimaschutz machen

Cluster und proHolz Bayern treffen Politik im Allgäu

Die Sprecher der Clusterinitiative Forst und Holz in Bayern Xaver Haas und Prof. Dr. Hubert Röder sowie der Vorsitzende des Kuratoriums von proHolz Bayern Martin Bentele tauschten sich am 23. Juni 2017 mit dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer (MdL) sowie der Ausschussvorsitzenden Angelika Schorer (MdL) u. a. über die bayerische Bauordnung sowie die potentielle Einführung eines CO2 Bonus aus.

Als Beginn einer Vorstellungsrunde bei Politik und Verbänden trafen die Sprecher der ClusterInitiative Forst und Holz in Bayern, Xaver Haas und Professor Dr. Hubert Röder sowie der Kuratoriumsvorsitzende von proHolz Bayern, Martin Bentele, mit dem Vorsitzenden der CSUFraktion im Bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer MdL zusammen. Als Ort hatte man bewusst das Grüne Zentrum in Immenstadt (Lkr. Oberallgäu) in Kreuzers Wahlkreis gewählt. Mit dabei war auch die Nachbarabgeordnete aus dem Ostallgäu und Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, Angelika Schorer.

Zu Beginn der Gesprächsrunde stellte proHolz Bayern Kuratoriumsvorsitzender Bentele das Potenzial der heimischen Forst- und Holzwirtschaft dar, was besonders für den Klimaschutzaspekt gelte. So stelle die durch die Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CO2) in Wald sowie bei der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz erzielte Klimarelevanz mit knapp 20 Mio. Tonnen (t) rd. ein Viertel des im Freistaat jährlich emittierten CO2 dar. Will man diese Funktion erhalten, müsse auch künftig die Holzbereitstellung gesichert sein. Die Herausforderung werde sein, den zunehmenden strukturellen Problemen bei der Erbfolge im Kleinprivatwald erfolgreich zu begegnen.

Kreuzer und Schorer erkannten die Notwendigkeit, hier vielfältige Modelle zur Ansprache und Kontaktaufnahmen bereit zu stellen. Zudem habe man sich bereits mit der Evaluierung der forstlichen Förderung befasst.

Das Thema Nationalpark bleibt ein Dauerbrenner bei Forst und Holz. Prof. Dr. Röder bat die Abgeordneten darauf zu achten, dass bei den Zuständigen in der Staatsregierung weiterhin die vorgegebenen Faktoren „naturschutzrechtliche Eignung und das breite Einverständnis vor Ort” geprüft würden. Clustersprecher Haas konfrontierte die Abgeordneten mit den Rahmenbedingungen für den Holzbau. „Es muss nicht alles in Holz gebaut werden, aber die Voraussetzungen sollten so sein, dass Holz bei der Planung von Gebäuden nicht durch Regelungen benachteiligt ist”, lautete sein Petitum.

Man war sich einig, dass im zuständigen Wirtschaftsausschuss im Landtag die Diskussionen in die richtige Richtung liefen. Die Zukunft der Clusterinitiative Forst und Holz war ebenfalls Bestandteil der Diskussion. ClusterGeschäftsführer Dr. Jürgen Bauer skizzierte die Struktur der sehr kleinteiligen Forst- und Holzwirtschaft. Bei Thomas Kreuzer traf er damit auf Verständnis: „Die Forst und Holzwirtschaft ist eine wichtige Säule unseres ländlichen Raums in Bezug auf Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Zur Stärkung der Innovationskraft braucht es auch in Zukunft eine staatliche CoFinanzierung der Clusterarbeit”.

Die Vorbildrolle des Allgäus bei der Holzverwendung präsentierte abschließend der Vorsitzende des Holzforums Allgäu, Hugo Wirthensohn. Auch wenn man schon Erfolge vorweisen könne, sei man aber noch lange nicht da, wo man hin wolle. Wegweisend könnte hier ein Modell sein, wie es von der Stadt München mit einem CO2Bonus umgesetzt werde, das den Einsatz regionaler nachwachsender Rohstoffe honoriert. Schorer und Kreuzer, beide im Allgäu auch kommunalpolitisch aktiv, vernahmen es mit Interesse.