NieKE: Erfolgreiche Fortbildungsveranstaltung an der Universität Vechta

Die Bandbreite der Vorträge umfasste unter anderem die Themen Tierwohl, Fruchtbarkeit und Pathologische Untersuchung. Zu der diesjährigen Veranstaltung konnten wieder hochkarätige und fachkompetente Referenten gewonnen werden, die im Anschluss an die Vorträge für Fragen und Diskussionen mit dem Auditorium zur Verfügung standen. Sebastian Kleiner, MSD Tiergesundheit Unterschleißheim, führte als Moderator durch den Tag.

Als Geschäftsführerin der Landesinitiative Ernährungswirtschaft begrüßte Frau Doris Schröder die Besucher in der kleinen Aula. Im Vordergrund der anschließenden Vorträge stand im Besonderen die Sauenhaltung.

Vor dem Hintergrund der Tierwohlthematik stellte Herr Prof. Dr. Gerald Reiner, Klinik für Schweine JLU Giessen, in seinem Vortrag die multifaktorielle Problematik des Schwanzbeißens beim Schwein vor. Dabei stellen züchterische und genregulatorische Entwicklungen eine Stellschraube dar, um eine Balance zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit zu finden. Reiner warb dafür, dass in der Zucht ein Umdenken von Qualität statt Quantität stattfinden müsse.

Frau Prof. Dr. Isabell Hennig-Pauka, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, stellte Forschungsergebnisse zu Fruchtbarkeitsstörungen von Sauen vor. Rund 70 Prozent der Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen ergeben sich aus der Haltung, Fütterung, Tierbetreuung und dem Klima. Als einen wichtigen Einflussfaktor führt Henning-Pauka „Stress” auf und betont die Bedeutung eines guten Geburtsmanagements bei Sauen.

Bezugnehmend auf die öffentlichen Diskussionen zum Thema Tierschutz ging Herr Dr. Friedrich Delbeck, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf die rechtlichen Anforderungen für die Haltung von Sauen ein. Dabei verwies er auf die Wichtigkeit der Wahlmöglichkeit für Betriebe zwischen tierspezifischen Lösungsansätzen, um dem Tierwohl nach einem ganzheitlichen Ansatz gerecht zu werden.

Die Tierärztin und Mitarbeiterin der LWK Niedersachsen Frau Carolin Holling informierte die Besucher über die Methode der pathologischen Untersuchung. Da die Untersuchungen von lebenden Schweinen nicht immer eindeutige Ergebnisse in Bezug auf bestimmte Krankheitsbilder liefern können, sind pathologische Untersuchungen, wie sie beispielsweise an der Außenstelle für Epidemiologie in Bakum durchgeführt werden, eine sinnvolle Ergänzung in der Diagnostik.

In seinem abschließenden Vortrag stellte Herr Dr. Johannes Wilking in einem Kurzportrait die Universität Vechta vor und betonte die Erfordernisse eines Wandels im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der ein erfolgreiches Transformations- und Change Management notwendig macht.

Die Fortbildungsveranstaltung, die in dieser Form bereits zum dritten Mal an der Universität Vechta durchgeführt wurde, bot den Teilnehmenden eine Plattform zum Austausch mit Experten aus der Branche.