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08.07.2014

15 Jahre BioPark Regensburg – Eine kleine Erfolgsgeschichte

Die BioPark Regensburg GmbH feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass findet am 11. Juli 2014 eine Festveranstaltung zum Jubiläum mit der Bayerischen Staatsministerin Emilia Müller im BioPark statt. Am darauffolgenden Samstag, dem 12. Juli, öffnen der BioPark sowie seine Firmen und Institute mit einem Tag der offenen Tür ihre Pforten.

Seit Jahren zählt Regensburg, am nördlichsten Punkt der Donau in Bayern, mit 150.000 Einwohnern in Prognos-Studien zu den wachstumsstärksten und dynamischsten Kommunen Deutschlands. Innovative Industriebetriebe wie BMW, Osram, Infineon, Continental, Siemens oder GE Aviation haben sich hier angesiedelt. 31.000 junge Menschen studieren an der Universität und der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH), die auf einem Hochschul-Campus mit dem Universitätsklinikum und Bezirksklinikum zusammengefasst sind.

Ein maßgeblicher Motor für diese Entwicklung war und ist die aktive kommunale Wirtschaftsförderung. „Durch die konsequente Unterstützung neuer Technologien, die Schaffung der nötigen Infrastruktur und schnelle, kurze Wege in der Verwaltung konnten wir hier einen fruchtbaren Nährboden für technologieorientierte Unternehmen schaffen“ erläutert Dieter Daminger, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg.

Neben der E-Mobilität, der IT-Security und Logistik und der Sensorik wurde auch der Bereich der Life Sciences mit kommunalen Maßnahmen massiv unterstützt. Hier war der BioRegio Wettbewerb des BMBF 1996 die Geburtsstunde der Clusterinitiative BioRegio Regensburg. Die BioPark Regensburg GmbH wurde 1999 als Unternehmen der Stadt Regensburg mit dem Ziel gegründet, die Biotechnologie als neuen Wirtschaftszweig am Standort und in der Region aufzubauen und gewerblichen Laborflächen anzubieten.

1999 wurde Dr. Thomas Diefenthal als erfahrener Manager gewonnen. Nach seiner Promotion bei der Max-Plank-Gesellschaft baute er bei einem mittelständigen Unternehmen ein Laborzentrum auf und gründete hieraus als Geschäftsführender Gesellschafter ein eigenes Biotech-Unternehmen. Es waren diese Erfahrungen, die er gewinnbringend in den Bau der BioPark Gebäude I bis III und die Gründungsberatung einbringen konnte.

Heute haben sich der BioPark und die BioRegio Regensburg mit 48 Firmen und 3.369 Mitarbeitern zum zweitgrößten Life Science Cluster und Zentrum in Bayern nach München entwickelt. Mit Fördergeldern des Freistaates Bayern, der Stadt Regensburg, des Bundes, der Europäischen Union und Eigenmitteln konnten drei Gebäuden direkt auf dem Hochschul-Campus gebaut werden. BioPark I ging 2001, BioPark II 2006 und BioPark III 2011 in Betrieb. Mit einer durchschnittlichen Mietauslastung von über 90% kann der BioPark trotz subventionierter Mieten mittlerweile eigenständig betrieben werden und ist ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Förderpolitik. Auf 18.000 m2 Fläche sind hier heute 35 Firmen und Institute mit 600 Mitarbeitern und einer eigenen Kindertagesstätte aktiv.

Amgen, eines der größten US Biotech-Unternehmen der Welt, konnte in BioPark angesiedelt werden und betreibt hier eine der modernsten Anlagen für die Wirkstoffsuche neuer Medikamente. Das ehemalige Start-up Unternehmen der Universität Geneart gehört heute zum US Unternehmen Thermo Fisher Scientific. Im BioPark wurden mit zwei Fraunhofer Arbeitsgruppen und dem Regensburg Center of Immunology (RCI) die Keimzellen für erste mögliche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Regensburg gelegt. Mit dem Bezug erster Labore im BioPark startete das Regensburg Center of Biomedical Engineering (RCBE) das erste interdisziplinäre Studium zwischen OTH und dem Klinikum.

Neben der guten Infrastruktur und Betreuung durch den BioPark Regensburg profitierte die Firmen der BioRegio Regensburg von der Bayerischen Clusterpolitik. So können die Firmen von der Förderung des Freistaates bei Auslandsmessen und Delegationsreisen (Bayern International), Inlandsmessen und Veranstaltungen im Bereich der Life Sciences (Bayern Innovativ) und dem Management der Clusterinitiative Biotechnologie Bayern (Bio M) bestens profitieren. In Konsequenz ist der Freistaat Bayern seit Jahren der Biotechnologie-Standort Nr. 1 in Deutschland, was in regelmäßigen Veranstaltungen in München (BIO Europe, Deutsche Biotechnologietage) oder Regensburg (Jahrestagung des Bundesverbandes der deutschen Technologie & Gründerzentren) seinen Ausdruck findet.

In den letzten 15 Jahren nahmen 374 Teams aus dem Bereich der Life Sciences am vom Freistaat Bayern geförderten Businessplan Wettbewerb Nordbayern teil. Allein von diesen Teams sind derzeit noch 116 Unternehmen am Markt aktiv, davon 24 im BioPark Regensburg. Alle Firmen der BioRegio Regensburg zusammen haben in den letzten 15 Jahren 496 Mio. €, davon 116 Mio. € an Venture Capital und an 245 Mio. € an Eigenkapital, eingeworben. Die BioPark Geschäftsführern Dr. Thomas Diefenthal (hauptamtlich CEO) und Dieter Daminger (nebenamtlich CFO) hatten insbesondere bei der Akquise der 135 Mio. € an Fördermittel vom Bund, dem Freistaat Bayern und der EU einen großen Anteil. 42 Mio. € wurden allein in die drei BioPark Gebäude investiert.

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