Meldung
02.03.2016

Cluster Forst und Holz: Publikation der Clusterstudie Forst, Holz und Papier in Bayern 2015

Das Cluster Forst und Holz in Bayern hat eine Studie publiziert, die sich mit den Schwerpunktthemen Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und Zukunftschancen der Waldwirtschaft in Bayern befasst. Dabei dokumentiert das Innovationscluster vor allem die positiven Auswirkungen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holznutzung. Konkretisiert werden die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten durch die Agenda Forst und Holz 2030, die im Rahmen der Studie erarbeitet wurde.

Durch die Nutzung und Verbreitung der Informationen werden Branchenakteure und politische Mandatsträger eingeladen, sich am nachhaltigen Wachstum des Clusters zu beteiligen und somit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Stärkung des ländlichen Raums zu leisten.

2012 wurden durch die bayerische Forst- und Holzwirtschaft 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid gebunden und durch den Ersatz energieintensiver Materialien und Brennstoffe vermieden. Zehn Prozent der Klimagase wurden dabei im Wald gebunden, weitere zehn Prozent in den produzierten Holzprodukten. Je vierzig Prozent entfallen auf den Ersatz von Materialien und Baustoffen sowie auf den Ersatz fossiler Energieträger. Der gesamte Klimaschutzbeitrag durch Forstwirtschaft, Bauen, Wohnen und Heizen mit Holz beträgt ein Viertel der 78 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die in Bayern jährlich ausgestoßen werden. Die Hälfte davon wird durch den Straßenverkehr verursacht.

Der Klimaschutzeffekt des Clusters Forst und Holz in Bayern ist sogar noch höher einzuschätzen als die Wirtschaftsleistung. Obwohl durch die hohe Nachfrage nach Holzprodukten in den letzten Jahren mit jährlich 3,3 Prozent das bundesweit höchste Umsatzwachstum erreicht und 2013 rund 37 Milliarden Euro umgesetzt werden konnte, lag der Anteil am Produktionswert der bayerischen Gesamtwirtschaft bei lediglich 3,5 Prozent. Der Klimaschutzbeitrag, der 23 % der bayerischen Gesamtemissionen entspricht, wiegt dagegen deutlich schwerer.

Wie können nun Waldbewirtschaftung und Holznutzung weiter zum Klimaschutz beitragen? Während sich in Naturwäldern ohne menschliche Nutzung die Aufnahme von Kohlendioxid durch Wachstumsprozesse und dessen Abgabe durch Zerfallsprozesse in etwa die Waage halten, können nachhaltig bewirtschaftete Wälder mehr zum Schutz des Klimas beitragen: An Stelle der gefällten Bäume wachsen junge Bäume nach, die erneut Kohlendioxid aufnehmen. Durch die Verarbeitung des geernteten Holzes zu langlebigen Produkten wird Kohlendioxid dauerhaft gebunden und energieintensive Materialien vermieden. Holz als Energieträger ersetzt fossile Brennstoffe und deren Kohlendioxidemissionen. Bezüglich des Klimaschutzbeitrags wären Flächenstilllegungen, wie sie Naturschutzverbände immer wieder fordern, sogar schädlich.

Vorbilder für klimafreundliche Holzverwendung findet man im privaten und öffentlichen Bereich. Das 2012 in Garmisch-Partenkirchen errichtete Finanzamt ist ein konkretes Beispiel. Hier wurden 549 Tonnen Holz verbaut und der Atmosphäre 920 Tonnen Kohlendioxid entzogen. Weitere 970 Tonnen Kohlendioxid konnten durch die Substitution anderer Baustoffe vermieden werden.

Weiterführende Informationen