ClusterERFOLGE
15.01.2019

Bayerischer Energiepreis für Projekt zur lokalen Inselnetzversorgung bei Stromausfall

Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Clusters Leistungselektronik, Mitglied bei „go-cluster”, konnte die Machbarkeit des Betriebes eines Inselnetzes zur Versorgung kritischer Infrastrukturen durch Anlagen der dezentralen und regenerativen Energieversorgung erfolgreich nachgewiesen werden. Ein langandauernder, großflächiger Stromausfall kann in unserer modernen Gesellschaft gravierende Folgen haben, insbesondere auch für kritische Infrastrukturen wie die Wasserversorgung, die Kommunikationsinfrastruktur oder Krankenhäuser. Im Projekt LINDA (Lokale Inselnetzversorgung und beschleunigter Netzwiederaufbau mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen) haben die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) und ihre Projektpartner bewiesen, dass dezentrale Erzeugungsanlagen, wie Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerke oder Biogasanlagen, zur Notstromversorgung im Blackout-Fall eingesetzt werden können.

Skizze Landschaft
Projekt LINDA – Netzgebiet der Feldversuche
© LVN
Projekt LINDA – Netzgebiet der Feldversuche

Dafür haben die Projektpartner ein sehr innovatives Betriebskonzept entwickelt, die entsprechenden Betriebsanlagen weiterentwickelt und in den bisher umfangreichsten Inselnetzversuchen in Deutschland erfolgreich in der Praxis getestet: In bis zu drei Kommunen waren bis zu 1.100 Haushalte, 185 Photovoltaikanlagen sowie zwei Wasserkraftwerke und eine Biogasanlage in ein autarkes Inselnetz eingebunden.

Für diese herausragende Leistung haben die beteiligten Projektpartner, die LEW Verteilnetz GmbH, die bayerischen Elektrizitätswerke sowie die Firmen Stellba Hydro, Marquis, MTU Onside Energy, PSI, die Hochschule Augsburg und die TU München vom bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, den Bayerischen Energiepreis 2018 in der Kategorie „Energieerzeugung – Strom, Wärme” erhalten.

Menschen auf Bühne
MDirig. Rudolf Escheu; Prof. Michael Finkel, Hochschule Augsburg; LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger
© Bild Bayern Innovativ; Foto: S. Wawarta
MDirig. Rudolf Escheu; Prof. Michael Finkel, Hochschule Augsburg; LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

Projektleiter Dr. Georg Kerber, LEW Verteilnetz GmbH: „Das Cluster Leistungselektronik hat maßgeblich zum Erfolg mit beigetragen, sowohl bei der Konzeption des Projektes, der Gewinnung von Projektpartnern, der Erschließung von öffentlichen Fördermitteln, der Ausarbeitung des Förderantrages bis hin zur Organisation einer Fachveranstaltung zum Technologietransfer mit über 160 Teilnehmern.”

LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher: „Das Projekt LINDA ist beispielhaft für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Jeder hat seine Stärken eingebracht, um gemeinsam echten Mehrwert zu schaffen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt bringen uns auf dem Weg in die Energiezukunft ein weiteres Stück voran.”

Das Forschungsprojekt LINDA wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze” des 6. Energieforschungsprogramms gefördert.