ClusterERFOLGE
13.06.2016

Flüchtlinge und Migranten in die Kunststoff-Industrie integrieren

Am 17. Mai startete im Kunststoff-Institut Lüdenscheid, Mitglied im Programm „go-cluster”, eine insgesamt 16-wöchige Ausbildungsmaßnahme. Hier werden sowohl sprachliche als auch Kunststoff-Fachkompetenzen vermittelt. Seit über 27 Jahren unterstützt das Kunststoff-Institut Lüdenscheid die inzwischen mehr als 255 Mitglieder seines Netzwerks aktiv bei Forschung und Entwicklung, Prozessoptimierung sowie Qualifizierung und Weiterbildung von Mitarbeitern. Gerade der akute und sich ständig zuspitzende Fachkräftemangel stellt immer wieder eine große Herausforderung dar. Um dem entgegenzuwirken, hat das Cluster unter anderem den Zertifikatslehrgang „Verfahrensmechaniker für Kunststoffverarbeitung” und die Seminarreihe „Expertenwissen Werkzeugkonstruktion” ins Leben gerufen.

Seminar
Geflüchtete werden zu Themen der Kunststoffverarbeitung geschult
© Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Seminar Kunststoffverarbeitung

Die Integration der in den letzten Monaten zu uns geflüchteten Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der sich auch das Cluster stellt – mit Ideen zur Qualifizierung der Neuankömmlinge für den Arbeitsmarkt. So wird einerseits grundlegenden Bedürfnissen nach sozialer Einbindung in unsere Gesellschaft Rechnung getragen, andererseits werden auch wirtschaftliche Bedarfe beachtet.

Das Polymer Training Centre des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid setzt dies zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter Märkischer Kreis und den ESO Sprachschulen in Form einer Qualifikationsmaßnahme von Flüchtlingen um. Seit 17. Mai werden 17 Asylbewerbern in einem 16-wöchigen Pilotprojekt sprachliche, theoretische und praktische Grundlagen für einen Einstieg in die kunststoffverarbeitende Branche vermittelt. Das Ausbildungsniveau soll die Teilnehmer in die Lage versetzen, im Anschluss ein Praktikum in einer ortsansässigen Firma zu absolvieren.

Da eine allgemeine Sprachausbildung bereits vorher erfolgt ist (Kompetenzniveau A2 oder B1), wird der Schwerpunkt in den ersten acht Wochen auf die Vermittlung der branchenspezifischen Fachsprache gelegt. Anschließend werden Trainer des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid, unterstützt von einem Integrationsbegleiter, den Kandidaten in weiteren acht Wochen die Grundlagen der Kunststoffverarbeitung in Theorie und Praxis beibringen. Dem Lehrgang geht ein Wissens-Check voraus und es gibt eine abschließende Kompetenzermittlung. So kann der Lernerfolg sehr gut dokumentiert werden.

Qualifizierung für den Arbeitsmarkt im Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Qualifizierung für den Arbeitsmarkt im Kunststoff-Institut Lüdenscheid
© Kunststoff-Institut Lüdenscheid
Qualifizierung für den Arbeitsmarkt im Kunststoff-Institut Lüdenscheid

Das übergeordnete Ziel ist ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis bzw. ein Ausbildungsvertrag. Interessierte Unternehmen haben daher die Möglichkeit, ihre potenziellen Mitarbeiter im Praktikum kennenzulernen – und umgekehrt. Eine erste Umfrage unter mehreren kooperierenden Unternehmen ergab viele positive Signale: Voraussichtlich werden Besichtigungen und auch ausreichend Praktikumsplätze bereitgestellt werden können. Wenn sich die optimistisch stimmenden Vorzeichen bewahrheiten, kann dieses Modell auch auf andere Berufszweige und Branchen übertragen werden.

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Torsten Urban, Telefon: +49 (0) 23 51.10 64-114, Mail: urban@kunststoff-institut.de

Weiterführende Informationen

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