ClusterERFOLGE
16.02.2015

Erfolgreiche Delegationsreise nach Japan: „Wir wollen weltweit in der CFK-Champions League spielen”

In der neuen Ausgabe der Reihe "ClusterERFOLGE" steht erneut Japan im Fokus: Das CFK-Valley Stade auf Delegationsreise im "Land der aufgehenden Sonne"

Empfang beim Gouverneur der Provinz Ishikawa
Empfang beim Gouverneur der Provinz Ishikawa
© CFK-Valley Stade
Empfang beim Gouverneur der Provinz Ishikawa

Nagoya, Konazawa, Fukui, Tokyio – das waren die Hauptstationen einer Delegationsreise Ende 2014 nach Japan, die vom CFK-Valley Stade in Abstimmung mit Herrn Keni´chi Nishimura und dem japanischen Industrieministerium METI organisiert wurde. Sie hat bereits erste Reaktionen auf der gegenüber liegenden Seite der Welt ausgelöst: und zwar genau in Stade, Niedersachsen. Dort liegen diverse Anfragen von interessierten Akteuren aus dem CFK-Bereich (CFK steht für carbonfaserverstärkten Kunststoff) vor, wie Dr. Gunnar Merz am Tag nach der Rückkehr bestätigte. Der Geschäftsführer von CFK-Valley Stade e. V., Mitglied im Programm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, war an der zehnköpfigen Mission beteiligt. Das Ziel: das gerade im Frühjahr gegründete CFK-Valley Japan mit Projekten zu füllen, denn in Japan sitzen die Weltmarktführer der Carbonfaser-Produktion. Ein Büro im National Composite Center an der Universität Nagoya ist bereits eingerichtet.

Merz: „Japan ist sehr stark in der Carbonfaser-Produktionstechnologie. Dort arbeitet zum Beispiel der Weltmarktführer Toray. Wir in Stade sind sehr stark in der Prozesstechnologie, insbesondere in der Automatisierung. Deshalb streben wir mit unseren japanischen Partnern einen engen Schulterschluss an. Beide Seiten können voneinander profitieren.“ Ein konkretes Beispiel liegt auf einem Schrank im Büro von Merz - eine hauchdünne Folie aus Carbon. Faser um Faser ist nebeneinander aufgereiht. „So etwas können wir hier bislang nicht herstellen. Im Gegenzug haben wir hier Verfahren bis hin zur Robotik entwickelt, die auf großes Interesse bei den Japanern stoßen.“ Kurz: Ziel ist es, die Weltspitze der Materialtechnologie und der Prozesstechnologie zusammenzuführen und sich so für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.

CFK-Valley Japan
© CFK-Valley Stade

In Japan wurde die Delegation, zu der auch Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber und CFK-Valley e.V., Entwicklungschef Professor Dr. Axel Herrmann sowie Vertreter des Landes Niedersachen, des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Fraunhofer Instituts und der Siempelkamp GmbH gehörten, herzlich empfangen. Die drei japanischen Composite-Zentren haben mittlerweile eine nationale Kooperation besiegelt, um mit dem „weltbesten CFK-Zentrum“ in Deutschland zusammenzuarbeiten.

Außer der Prozesstechnologie gibt es noch ein weiteres Entwicklungsfeld. Merz: „In Japan schätzt man unsere Erfahrung mit Clustermanagement und Netzwerken. Für uns sind das ganz wichtige Instrumente, um die Entwicklung voranzutreiben. Innovationen sind nur möglich, wenn sich die Partner offener miteinander austauschen.“

Nach Japan stehen bereits nächste Schritte bevor, die zum weltweiten Aufbau eines CFK-Netzes beitragen. Auf der nächsten JEC Messe – einer der weltweit führenden Fachmessen der Verbundwerkstoffindustrie – in Paris im Frühjahr 2015 soll ein Kooperationsvertrag mit den belgischen Industrieverbänden Agoria und Sirris unterzeichnet werden. Bereits kurz danach ist der erste gemeinsame Innovationstag in Brüssel geplant. Weitere Kooperationsstandorte sind in Vorbereitung, wie Merz sagt: „Wir wollen weltweit in der CFK-Champions-League spielen.“

Quelle: Business & People – Das Wirtschaftsmagazin aus der Metropolregion Hamburg, www.tageblatt.de/service/business-people

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