ClusterERFOLG April 2023: Digitale Unterrichtspakete für erfolgreiche Berufsorientierung in der Kunststoffbranche

Mit dem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekt „Konzeption und Entwicklung digitaler Schulbesuche“ („KEdSchub“) möchte das Kunststoff-Netzwerk Franken Schülerinnen und Schüler mithilfe digitaler Unterrichtspakete für die verschiedenen Berufsmöglichkeiten der Kunststoffbranche faszinieren. Damit reagiert das „go-cluster“-Mitglied, das dieses Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiert, auf den immer stärker zunehmenden Fachkräftemangel und leistet einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung des Werkstoffs Kunststoff.

Projektleiter Dominik Unger führt mit einem „Dino“ durch die Videoreihe.
Projektleiter Dominik Unger führt mit einem „Dino“ durch die Videoreihe.
© KNF
Digitale Unterrichtspakete für erfolgreiche Berufsorientierung in der Kunststoffbranche

Herausforderungen: Unklare Berufsbilder und schlechtes Image

Laut dem Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV, Berlin) ist die Zahl der Auszubildenden im Jahr 2021 auf 4.511 gesunken und hat damit den niedrigsten Stand erreicht. Damit lag die Zahl der Auszubildenden sogar noch niedriger (etwa 800 Auszubildende weniger) als im bereits von der Corona-Pandemie belasteten Ausbildungsjahr 2020. 81 % der Kunststoff verarbeitenden Unternehmen fehlen Fachkräfte oder Auszubildende, entlang aller Sparten der Kunststoffbranche. Nach Einschätzung des Kunststoff-Netzwerks Franken hat sich die Situation seit 2021 noch weiter verschärft.

Die Mitglieder des Netzwerks signalisieren, dass es selbst für große Unternehmen schwierig sei, Auszubildende für die kunststoffspezifischen Ausbildungsberufe zu finden. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen haben im vergangenen Jahr 2022 keine Auszubildenden für die technischen Ausbildungsplätze gefunden. Die Gründe sind insbesondere der demografische Wandel und das vermeintlich negative Image in der öffentlichen Diskussion über Kunststoff. So wird der Begriff Kunststoff häufig mit Umweltverschmutzung assoziiert.

Faszination Kunststoff: Videoreihe für den Unterricht

Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich die Lage verschärft. So konnten weder Berufsorientierungen in der Schule noch Berufsmessen durchgeführt werden. Mit dem Förderprojekt „KEdSchub“ im Rahmen des Programms „go-cluster“ versuchte das Kunststoff-Netzwerk aus Franken genau diese Lücke zu füllen, indem das Cluster Schulbesuche mit Beteiligung von Unternehmen sowie digitalen Berufsinformationen entwickelte.

Entstanden ist eine Videoreihe mit einem Einführungsvideo und vier thematisch orientierten Videos:

  • Woher kommt Kunststoff?
  • Kunststoff und Umwelt
  • Kunststoff im Alltag
  • Kunststoff und Nachhaltigkeit
  • Faszination Kunststoff

Dominik Unger (l.) und Hans Rausch
Dominik Unger (l.) und Hans Rausch
© KNF
Dominik Unger (l.) und Hans Rausch
Dominik Unger (Projektleitung, l.) und Hans Rausch (Geschäftsführer), KNF

„Angesichts der größten Herausforderung der Kunststoffbranche, dem Fachkräftemangel, bietet das Projekt ,KEdSchub‘ eine zielgruppengerechte und effektive Möglichkeit, junge Menschen bereits in der Schule auf die Bedeutung des Werkstoffs Kunststoff aufmerksam zu machen und sie für die Berufe in dieser Branche zu begeistern. Mit den Videos geben wir Lehrerinnen und Lehrern ein Instrument an die Hand, um das Thema Kunststoff in den Unterricht einzubauen.“

Die Videos wurden in Zusammenarbeit mit der Firma Schwindt Digital GmbH produziert und durch Mitwirkung verschiedener Unternehmen aus dem KNF-Netzwerk unterstützt. Ein kleiner Dinosaurier begleitet den Moderator durch die Videos. Dadurch sollen den Jugendlichen zielgruppengerecht die positiven Aspekte des Werkstoffs Kunststoff nähergebracht und ihnen die Berufsbilder und Zukunftschancen der Branche vorgestellt werden.

Zusätzlich wurden, teilweise in Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft, themenspezifisch begleitende Arbeitsblätter entwickelt. Link zur Videoreihe

Von links nach rechts sind abgebildet Nicole Fleischmann, Hans Rausch, Dominik Unger und Lisa Meisner
Team der KNF-Geschäftsstelle: Nicole Fleischmann, Hans Rausch, Dominik Unger und Lisa Meisner (v. l.)
© KNF
Team der KNF-Geschäftsstelle

Diese Informationspakete sollen insbesondere in den Schulen zum Einsatz kommen, z. B. durch Integration in den aktuellen Lehrplan, oder auch als unabhängige Unterrichtseinheiten für Ausfallstunden dienen. Zudem sollen die Pakete auch den Unternehmen für die Imagearbeit und gezielte Anwerbung von Auszubildenden zur Verfügung stehen.

Damit hat das „go-cluster“-Mitglied KNF ein Instrument geschaffen, mit dem jungen Menschen neue Perspektiven für eine berufliche Zukunft aufgezeigt und gleichzeitig die Netzwerk-Unternehmen im Kunststoff-Cluster unterstützt werden.

Bei Interesse an den genannten Unterrichtspaketen und Kooperationen kann gern mit der KNF-Geschäftsstelle Kontakt aufgenommen werden:

Kunststoff-Netzwerk Franken e. V., Dominik Unger (dominik.unger@kunststoff-netzwerk-franken.de)