Meldung
20.11.2023

ThEEN: Klimaneutrale Industrie – ZO.RRO-Energieforschungsprojekte zeigen Tools und Ansätze

Zero Carbon Cross Energy Systems – Die ZO.RRO-Projekte arbeiten mit Partner ThEEN e. V. in der zweiten Phase an innovativen Lösungen der angewandten Energieforschung für die klimaneutrale Industrie. Neben dem Landesprojekt ZO.RRO II KMU startete im August 2023 das vom Bund geförderte Projekt ZO.RRO 2 mit Schwerpunkt auf der Glasindustrie. Zur ZO.RRO-II-Konferenz am 26. Oktober 2023 kamen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik sowie Vertretende der Landes- und Bundesministerien zusammen.

von links nach rechts: Steffen Schlegel (TU Ilmenau), Frank Peter (Agora Energiewende), Minister Bernhard Stengele (TMUEN), Christoph Frenkel (ThEEN), Jana Liebe (ThEEN), Dirk Westermann (TU Ilmenau)
v. l.: Steffen Schlegel (TU Ilmenau), Frank Peter (Agora Energiewende), Minister Bernhard Stengele (TMUEN), Christoph Frenkel (ThEEN), Jana Liebe (ThEEN), Dirk Westermann (TU Ilmenau)
© ThEEN / Tristan Vostry
Verbundprojektpartner

Vor über 100 Teilnehmenden fand das Kick-off des Projektteils mit Bundesförderung und Fokus Glasindustrie statt. Zudem präsentierte das Vorhaben ZO.RRO II KMU mit Förderung vom Freistaat Simulationen Thüringer Industriebetriebe, die den Weg zur Dekarbonisierung digital aufzeigen, um Investitionsentscheidungen unter dynamischen Rahmenbedingungen zu treffen.

Die Simulationen erfolgen mittels Energiesystemmodellierung, ein Open Source Tool der Hochschule Nordhausen, mit dem Wege zur Klimaneutralität aufzeigt werden können. Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak von der Hochschule Nordhausen, Leiter des Projekts ZO.RRO II KMU, betonte den Bedarf an konkreten Schritten für die kommenden Jahre: „Die Berechnungen zeigen, dass insbesondere Windenergie und Photovoltaik für die Transformation des Energiesystems in Thüringen wichtig sind. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass Biogas künftig zu wertvoll für die Verstromung ist, da es als grünes Brenngas für die Industrie benötigt wird.“

ThEEN wendet die Energiesystemmodellierung für die Demonstrator-Unternehmen an und berechnet in ganzheitlichen Transformationskonzepten die optimale Energieversorgung für Thüringer Industriebetriebe. Auch im Gespräch mit Unternehmen wird deutlich, dass eine lokale Versorgung mit Erneuerbaren Energien wichtiger Standortvorteil und Wirtschaftsfaktor ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten.

Jana Liebe, ThEEN-Geschäftsführerin, zeigte sich positiv gestimmt: „Durch die Tools, die wir in ZO.RRO II entwickeln, schaffen wir die Werkzeuge hin zu einer klimaneutralen Produktion. Die Unternehmen können so ihre Transformationspfade mit verschiedenen Szenarien berechnen. Dies unterstützt die Firmen auch bei Investitionsentscheidungen. Besonders für Thüringens Wirtschaft ist die Dekarbonisierung eine Chance für mehr Wertschöpfung in der Region und wichtig für die Standort- und Arbeitsplatzsicherung in der Industrie.“

Nach der Zusammenarbeit im Verbundprojekt ZO.RRO I (2019–2022) gab es ein Wiedersehen mit Forschenden der Technischen Universität Ilmenau und weiteren Partnern aus Forschung und Industrie. Weitere Informationen zu den ZO.RRO-Projekten

Das Vorhaben ZO.RRO 2 – Zero Carbon Cross Energy System for Glass Industry nahm nach Bewilligung zum 1. August 2023 die Projektarbeit auf mit dem Ziel, am Beispiel der Thüringer Glasindustrie und der metallverarbeitenden Industrie zu zeigen, wie eine hochverfügbare, nachhaltige und wirtschaftliche Elektroenergieversorgung umgesetzt werden kann.

Projektleiter Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Westermann der Technischen Universität Ilmenau zeigte sich auf die erfolgreiche Weiterführung des Projektes in der zweiten Phase: „Herausragend in ZORRO 2 ist, dass wir für die Dekarbonisierung der Industrie alle relevanten Handlungsfelder betrachten. Dazu gehören die Anpassung der öffentlichen Versorgungsinfrastruktur und die Transformation der Kernprozesse sowie Sektor koppelnder Nebenprozesse wie Raumwärmebereitstellung oder Logistik. Weiterhin werden die optimierte Energiebereitstellung und damit verbundene Energiedienstleistung betrachtet. Die daraus entstehenden Werkzeuge reduzieren die Komplexität des Themenumfelds, womit die Umsetzung für die Industrie handhabbarer wird.“

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