Meldung
08.07.2019

TechnologyMountains: Wie die KLS Martin Group Individualisierung in der Medizintechnik beweist

TechnologyMountains-Mitglieder zu Gast bei Tuttlinger Medizintechnik-Pionier – Alleinstellung im Markt durch gelungene Kombination aus Produkt und Dienstleistung

Was Individualisierung und Digitalisierung in der Medizintechnik heute ausmacht, das erlebten rund 50 Teilnehmende der „Mountains-Tour” von TechnologyMountains beim Tuttlinger Medizintechnikunternehmen KLS Martin Group: Als Erfolgsmodell präsentierten die Gastgeber die Einbettung individueller Implantate in ein Gesamtkonzept, das nicht nur Innovation in der Medizin ermöglicht, sondern auch eine Alleinstellung für das Unternehmen im Markt schafft.

Thomas Samyn erläuterte den rund 50 Gästen, wie aus individuell angefertigten Implantaten ein Paket aus Produkt und Dienstleistung wird, das so kaum nachahmbar ist.
Thomas Samyn erläuterte den rund 50 Gästen, wie aus individuell angefertigten Implantaten ein Paket aus Produkt und Dienstleistung wird, das so kaum nachahmbar ist.
© TechnologyMountains / Ralph Gravenstein
TechnologyMountains: Wie die KLS Martin Group Individualisierung in der Medizintechnik beweist

Daniela Jardot, Organisatorin des Abends von TechnologyMountains e. V., verwies in ihrer Begrüßung auf das Schlagwort von der „Losgröße 1”, die durch den digitalen Wandel möglich sein soll. Doch wie wird daraus eine marktfähige Lösung, die nachhaltig die eigene Marktposition stärkt?

Dass das bei der KLS Martin Group gelingt, belegte Christian Leibinger, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe: Rapides Wachstum und exponentiell steigende Umsätze in den vergangenen fünf Jahren im Sektor der individuellen Implantate belegen den Erfolg dieser neu entwickelten Sparte. Natürlich ist der Implantat-Bereich bei weitem nicht das einzige Standbein der Gruppe, das der Geschäftsführer den Gästen präsentierte: Chirurgische Instrumente, OP-Leuchten, Elektrochirurgiegeräte und etliche weitere Produkte prägen das Portfolio der KLS Martin Group.

Den Bereich der patientenspezifischen Implantate als Beispiel für die Nutzung digitaler Chancen präsentierte Thomas Samyn, Leiter des Produktmanagements für Implantat-Systeme. Zunächst zeigte Samyn die Bedeutung solcher individuell ausgeformten und in ihrer Funktion gestalteten Implantate auf: Die Wiederherstellung von Unterkieferknochen nach Tumor-OPs, die Rekonstruktion von ganzen Gesichtspartien oder Augenhöhlen nach schweren Verletzungen gehören zu den vielseitigen Aufgaben, die durch speziell für einen Patienten gestaltete Implantate gelöst werden können.

KLS Martin geht hier jedoch über das reine Angebot von Implantaten hinaus: Über ein weltweit verfügbares Online-Portal und die Zusammenarbeit mit KLS Martin-Entwicklungsexperten vor Ort wird mit dem behandelnden Chirurgen die Ausgestaltung des Implantats erarbeitet. Das Implantat wird dann in additiver Fertigung als Rohling hergestellt und mit spanender Bearbeitung vervollkommnet. Daneben entwickelt KLS Martin aber auch auf Wunsch einen kompletten Operationsplan für die Einbringung und Fixierung des Implantats, liefert es gemeinsam mit den für die OP nötigen Instrumenten und Schablonen in einer Box. Innerhalb von acht Arbeitstagen ist ein solches Paket auf dem Weg zum Kunden.

Die Kombination aus physischem Produkt, Dienstleistung und Software-Produkten macht KLS Martin zu einer Größe im Medizintechnik-Markt, der man alleine durch Produktnachahmung nicht mehr beikommt. „Plagiate sind auch bei Implantat-Systemen keine Seltenheit”, erklärt Samyn: „Doch was wir an Leistungen dazugeben, ist nicht kopierbar.”

Natürlich bedeuten solche Services auch eine völlig andere Anforderung an das Unternehmen als bisher: Hochflexible Mitarbeiter mit viel Know-how und Leistungsbereitschaft sind der Schlüssel, um solche Dienstleistungen weltweit anbieten zu können. Strukturen und Prozesse müssen sich ebenso anpassen.

Nach der Vorstellung dieses beeindruckenden Konzepts zur vollen Nutzung der digitalen Möglichkeiten für die Individualisierung in der Medizintechnik tauchten die Besucher ein in das Portfolio des Gastgebers: Unter Führung von Christian Leibinger, Thomas Samyn und Veranstaltungsmanagerin Melanie Deuter durch die „KLS Martin World” lernten die Gäste anhand vieler Exponate nicht nur die Historie der Unternehmensgruppe kennen, sondern konnten auch einen konkreten Blick auf die Vielzahl spannender Lösungen werfen, die dort entstehen. Den Abschluss des spannenden Abends bildete ein Get-together mit Snacks und Getränken sowie mit Netzwerkgesprächen.