Gemeinsam gegen Corona: Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg

Das Cluster Mechatronik & Automation zeigt mit seiner europäischen Initiative „Additive4Life“, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam in kürzester Zeit innovative Lösungen entwickeln können. Das Mitglied des BMWK-Programms „go-cluster“ reagierte blitzschnell auf ein Hilfegesuch der EU-Kommission mit der Anforderung, mithilfe von 3D-Druckverfahren Atemschutzmasken zu fertigen.

Prototyp einer additiv gefertigten Atemschutzmaske
Der erste Prototyp steht bereit: plus Filter und Gummizugband zur Fixierung am Kopf ist die Atemschutzmaske fertig.
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Prototyp einer additiv gefertigten Atemschutzmaske

Das Vorbild lieferte Italien: Dort konnten im Frühjahr 2020 innerhalb von wenigen Tagen an viele Menschen Atemschutzmasken verteilt werden, die mit additiven Fertigungsverfahren hergestellt worden waren. Die EU-Kommission wandte sich über das Programm go-cluster an alle Programmmitglieder, unter anderen an das in Augsburg ansässige Management des Clusters Mechatronik & Automation, mit der Hausforderung, diesen innovativen Ansatz weiterzuentwickeln und auf Beatmungsmasken auszuweiten.

Die Clustermanagerinnen und -manager riefen ihre bayerischen Mitglieder zur Zusammenarbeit auf, aber auch weitere Cluster aus Deutschland und dem Ausland. Der Rücklauf war überwältigend: Zahlreiche Forschungseinrichtungen und Unternehmen meldeten sich innerhalb weniger Stunden zurück, um sich in dieser Initiative zu engagieren. Nur eine Woche später war „Additive4Life“ geboren.

So wurde nach dem digitalen Kick-Off aus einer anfänglichen Idee schnell eine erste Skizze, welche mit den Partnern aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz Schritt für Schritt verfeinert wurde. Ein Prototyp des Produktes kann nun im nächsten Schritt ins Prüfverfahren gehen.

Mittlerweile sind über 25 Akteure in der Initiative aktiv, darunter Unternehmen mit 3D-Druck-Expertise, spezialisierte Firmen für Filter und Dienstleister für Innovations- und Wirtschaftsförderung. Dr. Michael Garkisch, Clustermanager für Nordbayern, koordiniert den Informationsfluss und fasst den gemeinsamen Erfolg zusammen: „Besonders überwältigt hat mich, wie schnell und unkompliziert sich große und kleine Unternehmen, die ja selbst von der Krise betroffen sind, in den Dienst der Sache gestellt haben.“

Der Cluster Mechatronik & Automation e. V. vernetzt über 220 bayerische Unternehmen und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Digitalisierung des Produktentstehungsprozesses und innovative Geschäftsmodelle.

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