Meldung
21.01.2022

BioLAGO: Hoffnung für Krebspatienten durch computergestützte Chemotherapie

BMWK fördert Forschungsprojekt ChemoDAT

Chemotherapie ist eine der zentralen Säulen der Krebsbehandlung. Mithilfe Künstlicher Intelligenz möchte die Uniklinik Freiburg gemeinsam mit zwei IT-Unternehmen den gesamten Prozess von der Therapieplanung bis zur Nachsorge optimieren. Das gemeinsame Projekt „ChemoDAT“ wird bis Mitte 2023 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 400.000 Euro gefördert. ChemoDAT ist Teil des vom Gesundheitscluster BioLAGO koordinierten bundesweiten ZIM-Netzwerks „DIGInostik“.

Eine Krankenpflegerin steht vor einem Computer. Im Vordergrund links sitzt ein älterer Mann mit Gesichtsmaske.
© Friederike Troendle, www.photo-troendle.de
BioLAGO: Hoffnung für Krebspatienten durch computergestützte Chemotherapie

Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen. Laut Statistischem Bundesamt starben 2021 mehr als 230.000 Menschen an Krebs.

Wird ein Tumor diagnostiziert, ist Chemotherapie ein wichtiger Behandlungsweg. Inzwischen wird in vielen Kliniken der gesamte Prozess einer Chemotherapie durch IT unterstützt: von der Therapieplanung über deren Kontrolle bis zur Tumordokumentation. Dabei werden viele Informationen erfasst.

Es kommen unterschiedliche Software-Programme zum Einsatz, die jedoch nicht miteinander verknüpft oder nicht kompatibel sind. Das hat zur Folge, dass wichtige Informationen auf der Strecke bleiben, beispielsweise zur Anpassung der Dosierung eines Medikaments bei aufgetretenen Nebenwirkungen während einer Therapie.

Ziel: Prozessoptimierung von Chemotherapien im klinischen Alltag

Hier setzt das gemeinsame Projekt „ChemoDAT“ der Uniklinik Freiburg mit den Unternehmen „MPS – Medizinische Planungssysteme“ aus Freiburg sowie „celsius37.com“ aus Mannheim an.

„Unser Ziel ist eine Prozessoptimierung von Chemotherapien im klinischen Alltag durch die intelligente Verknüpfung der bestehenden Daten und Softwaresysteme, zum Wohle von Patienten“, erklärte Dr. Markus Ruch, Geschäftsführer von MPS.

Künstliche Intelligenz für bessere Kommunikation zwischen Ärzten und Patientinnen

Ein Teilvorhaben im Projekt ist, Fragebögen für Patientinnen, die häufig in Kliniken noch auf Papier zum Einsatz kommen, vollständig zu digitalisieren. Das soll Patientinnen und Patienten ermöglichen, aufkommende Fragen zu Nebenwirkungen, Schmerzen oder zum Allgemeinzustand, zeitnah dem Arzt oder der Ärztin zurückzuspiegeln.

„Hier werden neuronale Netze zum Einsatz kommen, sodass das System anhand bestehender Fragebögen lernt und trainiert wird. So kann sich die Klinik besser auf das Gespräch vorbereiten und entsprechende Therapiemaßnahmen frühzeitig einleiten“, so Dwayne Jensen, Vorstand des IT-Unternehmens celsius37.com AG.

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