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02.11.2021

Hamburg Aviation: Luftfahrt-Nachwuchspreis „Game Changer“ verliehen

Tim Nahuel Schulz von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und Philipp Heerd (Technische Universität Braunschweig) erhielten den „Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2021“ für die beste Abschlussarbeit zu einem luftfahrtrelevanten Thema. Verliehen wurden die Preise im Rahmen des 60. „Hamburg Aviation Forums“ mit dem Jubiläums-Thema „Game Changer – Wo sich die Luftfahrt weiterhin fundamental verändern wird“.

Fünf Menschen halten Preise in ihren Händen. Dahinter halten drei Menschen ihre Daumen hoch.
Preisträgerinnen und Preisträger der Nachwuchspreise 2021
© Jan Brandes/Hamburg Aviation
Hamburg Aviation: Luftfahrt-Nachwuchspreis „Game Changer“ verliehen

Bei dem seit 2020 verliehenen Sonderpreis in der Kategorie „Grüne“ Luftfahrt überzeugte ebenfalls die HAW: Deren Master-Absolvent Daan Hurtecant verfolgte die Idee eines Eco-Labels für Passagierflieger.

Die Sieger des Hamburg Aviation Nachwuchspreises Bachelor und Master freuen sich über ein Preisgeld von je 1.500 Euro. Für den Sonderpreis gibt es 800 Euro sowie für alle die kostenlose Teilnahme an den Hamburg Aviation Foren des nächsten Jahres.

Tim Nahuel Schulz überzeugte die Jury mit dem Blick auf die Luftfahrt der Zukunft bis 2035. Dabei ging er von vier möglichen Szenarien aus, die die Branche nach der Covid-19-Pandemie nachhaltig verändern könnten:

  • dem vorsichtigen Neustart, bei dem das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Reisenden auf ein vorpandemisches Niveau zurückgeht, während das Reisebedürfnis langsam wächst;
  • Full Recovery“, geboren aus dem Optimismus der Branche, rasanter Nachfrage gerade im Bereich Business Travel und einem hohen Akzeptanzgrad für nachhaltige Lösungen wie SAF (Sustainable Aviation Fuels);
  • einem aufkeimenden Deglobalisierungstrend, unter dem die internationale Luftfahrt und die damit verbundenen Innovationen leiden sowie, als letztes Szenario,
  • dem Paradigmenwechsel zum „Sicheren Flugerlebnis“, bei dem die Gesundheit der Passagiere eine immer größere Rolle in der Entscheidung für eine Flugreise einnimmt.


Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Kooperationspartner Airbus und mit Unterstützung eines Teams aus 22 Fachleuten übersetzte Schulz die entwickelten Szenarien in konkrete Handlungsempfehlungen für Fluggesellschaften. Besonderen Fokus legte Schulz hier auf die Flugzeugkabine von morgen.

Das erstplatzierte Konzept in der Kategorie „Master“ wurde von Philipp Heerd von der TU Braunschweig verfasst. In Kooperation mit Lufthansa Technik analysierte er die additive Fertigungsmethodik LPBF (Laser Powder Bed Fusion = metallischer 3D-Druck) und ihren potenziellen Einsatz in der Reparatur von Turbinenlaufschaufeln.

Sind konventionell (per Gussverfahren) oder additiv gefertigte Bauteile nur schwer manuell zu reparieren, böte sich mit dem LPBF-Verfahren eine Möglichkeit, die Funktionstüchtigkeit wieder vollends herzustellen. Die Reparaturmethodik basiere auf einer optischen Messung der beschädigten Bauteile mit anschließender automatisierter Befundung, dem Trennen des beschädigten Bauteilbereichs sowie der additiven Reparatur des Bauteils mittels LPBF.

Am Beispiel einer Turbinenlaufschaufel prüfte Heerd den Einsatz von LPBF in zwei Ansätzen: einmal unter Berücksichtigung eines schlanken Prozesses, einmal bei weniger effizienter Prozessführung und dafür positionsgenauerer Reparatur. Die rotierenden Schaufeln innerhalb der Turbine werden grundsätzlich stärker durch dynamische Kräfte beansprucht als die stationären Leitschaufeln.

Verliehen wird der Hamburg Aviation Nachwuchspreis von Hamburg Aviation mit Unterstützung der Sponsoren Airbus, Krüger Aviation und Treo – Labor für Umweltsimulation.

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