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04.12.2020

Hamburg Aviation: Luftfahrt-Nachwuchspreis 2020 geht an HAW Hamburg und TU München

Sonderkategorie „Grünes Fliegen“ erstmals verliehen

Christopher Victor Werthmann von der HAW Hamburg und Patrick Sieb von der TU München erhielten Ende Oktober 2020 den „Hamburg Aviation Nachwuchspreis 2020“ für die beste Abschlussarbeit zu einem luftfahrtrelevanten Thema. Zudem verlieh das Cluster Hamburg Aviation erstmals den neuen, zukunftsweisenden Sonderpreis „Grünes Fliegen“: Den 1. Platz in dieser Kategorie teilen sich Sabine Derboven von der HAW Hamburg und Awista Nasiri von der TU Hamburg.

Hamburg Aviation: Luftfahrt-Nachwuchspreis 2020 geht an HAW Hamburg und TU München
© Jan Brandes
Hamburg Aviation: Luftfahrt-Nachwuchspreis 2020 geht an HAW Hamburg und TU München

Die Sieger des Nachwuchspreises von Hamburg Aviation freuten sich über ein Preisgeld von je 1.500 Euro sowie die kostenlose Teilnahme an den Hamburg Aviation Foren des nächsten Jahres. Verliehen wurde der Nachwuchspreis von Hamburg Aviation mit Unterstützung der Sponsoren Airbus und Krüger Aviation im Rahmen des digitalen Hamburg Aviation Forums.

Über den Sieg von Werthmann und Sieb freuen sich neben den Hochschulen auch die betreuenden Unternehmen Airbus und Lufthansa Technik.

Patrick Sieb von der Technischen Universität (TU) München verfasste das erstplatzierte Konzept in der Kategorie „Master“: In Kooperation mit Lufthansa Technik simulierte er das Zusammenspiel von Flugbetrieb und Wartung einer Urban-Air-Mobility-Flotte. Sieb prüfte mögliche Streckennetze und Betriebsarten von zukünftigen Flugtaxis, um darzulegen, wie sich parallel dazu die notwendige Wartungsinfrastruktur bei möglichst geringen Kosten mit einer größtmöglichen Verfügbarkeit der gesamten Flotte verzahnen ließe.

Preiswürdige Forschung zu strukturellen Komposit-Batterien

Awista Nasiri, Absolventin der TU Hamburg, erhielt eine Trophäe in der 2020 erstmals verliehenen Sonderkategorie „Grüne“ Luftfahrt: Mit dem Ziel, die Stromversorgung im Flugzeug leichter und effizienter zu gestalten, testete Nasiri im Rahmen des EU-Forschungsprogramms „Clean Sky 2“ verschiedene Materialien und Herstellungsverfahren sogenannter struktureller Komposit-Batterien. Entwickelt von den Forschungspartnern Chalmers University of Technology und KTH – Royal Institute of Technology, können diese Energieträger aus Kohlefaserverbundstoffen nicht nur Strom erzeugen, sondern direkt in die Wände der Passagier-Serviceeinheit oder sogar die Kabinenwand integriert werden – als Teil der tragenden Struktur des Flugzeugs.

In Zusammenarbeit mit Airbus wertete Nasiri die Ergebnisse dieser gewichtsparenden Stromquellen aus, das Ergebnis beschert ihr zudem eine Platzierung in der Kategorie „3. Platz Master“ des Nachwuchspreises.

Konzept zur Förderung nachhaltiger Innovationen in Luftfahrtunternehmen

Den Sieg in der „grünen“ Kategorie teilt sich Nasiri mit der Master-Absolventin Sabine Derboven von der HAW Hamburg. Derboven erarbeitete, ebenfalls mit Airbus, ein Konzept zur Förderung nachhaltiger Innovationen in Luftfahrtunternehmen. Mithilfe eines Online-Tools können sich Mitarbeitende von Airbus Wissen über die „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der UN aneignen und prüfen, ob die von ihnen entwickelten innovativen Ideen mit eben diesen übereinstimmen.

Das Barsbütteler Kunststoffunternehmen Krüger Aviation hat die Sonderkategorie „Grünes Fliegen“ initiiert und sponsert neben den 800 Euro Preisgeld zudem erneut sämtliche Trophäen für die Nachwuchspreis-Sieger.

Prämierte Abschlussarbeiten zeigen die Innovationskraft des Standorts

Jurymitglied Dr. Florian Linke vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) unterstrich die Bedeutung des „Hamburg Aviation Nachwuchspreises“ angesichts der Herausforderungen, denen sich die Luftfahrt aktuell stellt: „Die diesjährig prämierten Abschlussarbeiten zeigen einmal mehr, welche Innovationskraft in unserem Standort steckt. Gerade jetzt müssen wir auf exzellente Lehre und starke Kooperationspartner in der Industrie setzen, um diejenigen zu fördern, die die Luftfahrt morgen prägen werden. Ohne motivierten Nachwuchs werden wir einer wiederkehrenden Nachfrage und den Herausforderungen, die eine nachhaltige Luftfahrt mit sich bringt, nicht standhalten können“.

Flugrouten aus der Krise: Hamburg Aviation bringt Standort digital zusammen

Auch das 59. Hamburg Aviation Forum, in dessen Rahmen die Nachwuchspreise verliehen wurden, gestaltete sich zukunftsgerichtet und, angesichts der Pandemie-Entwicklungen, als digitales Format. Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation, Michael Westhagemann, appellierte an die Zukunftsfähigkeit des drittgrößten zivilen Luftfahrtstandorts mit Blick auf Fortschritte in den Bereichen Wasserstofftechnologien und Urban Air Mobility.

Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, berichtete von den Auswirkungen der Reisebeschränkungen auf den Flughafen und wie dieser sich bereits frühzeitig umfangreich für einen sicheren An- und Abflug aufgestellt habe.

Max Oldorf, Mitgründer von ch-aviation, einem der weltweit führenden Dienstleister für Datenanalysen im Luftverkehrsbereich, gab Einblicke in die Entwicklungen von weltweiten Routen, Flotten und Kapazitäten.

Beispiele für „positiven“ Umgang mit der Pandemie

Weitere Wege, mit der aktuellen Krise positiv umzugehen, präsentierten zudem die drei Mitglieder von Hamburg Aviation, Heinze Akademie, BeOne und HTK, mit Beispielen aus ihren Institutionen.

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