Meldung
02.11.2020

InnoZent OWL: Erfolgreiches Werkstattgespräch „Steigerung der Einsatzquote von Regranulat“

Austausch von Fachleuten in der Region für die Region soll etabliert werden

Entsorger, Verarbeiter, Hersteller und Anwender:innen von Regranulaten sowie Vertreter:innen aus Wissenschaft und Forschung trafen im Kunststoffinstitut Lemgo erstmals im Rahmen eines Werkstattgespräches zusammen. Veranstaltet wurde das Gespräch von InnoZent OWL, den Bezirksvereinen Lenne und Ostwestfalen-Lippe des Vereins Deutscher Ingenieure, CirQuality OWL, Lippe Zirkulär und Kunststoffe in OWL. Konsens auf diesem ersten Treffen war es, einen nachhaltigen Austausch der Expert:innen in der Region für die Region zu etablieren.

InnoZent OWL: Rückblick zum Werkstattgespräch „Steigerung der Einsatzquote von Regranulat“
© Joachim Staebler
InnoZent OWL: Rückblick zum Werkstattgespräch „Steigerung der Einsatzquote von Regranulat“

Die Branche der kunststoffverarbeitenden Unternehmen ist seit mehreren Jahren mit vielen Vorbehalten konfrontiert. Nachhaltige, kreislauffähige und damit auch zukunftsfähige Produkte sind gefragt. Nach Einschätzung der Fachleute spielt die Akzeptanz durch die Verbraucher:innen eine ebenso entscheidende Rolle wie die Abstimmung und Synergiebündelung der unterschiedlichen Akteur:innen: Entsorger, Recycler, Hersteller, Anwendende bzw. weiterverarbeitende Unternehmen sowie Vertreter:innen aus Forschung und Entwicklung.

Zielstellung: umweltbewusst, modern und nachhaltig

Umwelt- und klimabewusst, richtlinienkonform und modern, wirtschaftlich und nachhaltig – so will die Branche auch zukünftig neue tragfähige Absatzmärkte sondieren und weiterentwickeln.

Dialog und Austausch sind von allen Seiten gewünscht, denn:

  • Hersteller von Regranulaten kämpfen damit, dass die Preise für Rezyklate an den Rohölpreis gekoppelt sind. Ist dieser niedrig, ist Neuware billig und Rezyklate verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Auch können Rezyklate heutzutage aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht für bestimmte Bereiche eingesetzt werden. Hier spielen derzeit ihre spezifischen Materialeigenschaften und das Kaufverhalten der Verbraucher:innen eine die Produktion und den Absatz hemmende Rolle.
  • Anwender:innen bzw. Weiterverarbeiter von Rezyklaten brauchen dauerhaft verlässliche Qualitäten und Mengen und dies zu einem wettbewerbsfähigen Preis. Auch gilt es, die B2B-Kund:innen vom Rezyklateinsatz zu überzeugen. Dies hätte dann positive Effekte auf die Endkundschaft.
  • Entsorger und Recycler sind darauf angewiesen, sortierfreundliche Verpackungen und Produkte zu bekommen. Gibt es keine abgestimmte Entwicklung zwischen Produzenten bzw. Herstellern, die neue Materialien auf den Markt bringen, können Recyclingversprechen nicht erfüllt werden. Wie in den anderen Bereichen, spielen auch hier die Verbraucher:innen eine wesentliche Rolle. Die Qualität der Abfalltrennung beeinflusst maßgeblich die realisierbaren Recyclingprozesse. Aufklärung durch Öffentlichkeitsarbeit sind daher entscheidende Instrumente für maßgebliche Veränderung in dieser Zielgruppe.
  • Forschung und Entwicklungslabore denken bereits heute über Anforderungen für innovative Materialien, neue Designs und Geometrien nach und formulieren explizit ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit den „Praktiker:innen“ der Kunststoffbranche.


Das Werkstattgespräch bildet somit den Startpunkt für weitere Zusammenkünfte in kleineren Arbeitskreisen. Die einmütige Zustimmung, dass Dialog zwischen den Akteur:innen und Informations- und Aufklärungsarbeit unverzichtbar sind, mündet in Angebote und Arbeitskreise, die in den nächsten Monaten gezielt geplant und umgesetzt werden.

Weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen.

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