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02.10.2020

Logistik-Initiative Hamburg: Prototyp erfolgreich getestet im Logistik-Blockchainprojekt HANSEBLOC

Eine Fracht lebenswichtiger Medikamente muss gut gekühlt von Bremen nach Paris gefahren werden. Wie ist sicherzustellen, dass die Kühlkette auf dieser Strecke und bei der Übergabe an mehrere Lkw nicht ein einziges Mal unterbrochen wird? Über die Blockchain-Technologie des norddeutschen Forschungsverbunds HANSEBLOC könnte ein solcher Transport zukünftig einfacher und zuverlässiger werden. Ein Prototyp wurde jetzt fertiggestellt und erfolgreich getestet. Die Logistik-Initiative Hamburg fungiert im Rahmen von HANSEBLOC als Verbund- und Projektkoordinator.

Logistik-Initiative Hamburg: Prototyp erfolgreich getestet im Logistik-Blockchainprojekt HANSEBLOC
Erfolgreich getestet: Mitarbeitende aus Disposition und Lagerhaltung sowie Berufskraftfahrer prüften den Prototypen unter realen Bedingungen.
© Logistik-Initiative Hamburg
Logistik-Initiative Hamburg: Prototyp erfolgreich getestet im Logistik-Blockchainprojekt HANSEBLOC

Die HEC GmbH aus Bremen entwickelt Softwarearchitektur und Prototypen. Zehn Partner aus einem breiten Netzwerk von Spediteuren, IT-Experten und Forschern haben sich an dem zweieinhalbjährigen HANSEBLOC-Forschungsprojekt beteiligt, das von der Logistik-Initiative Hamburg koordiniert wird. Die HEC GmbH hat wesentlich dafür gesorgt, aus den Anforderungen der Logistiker:innen eine Architektur für das neue System zu erarbeiten und mit einem eigenen Team den Prototypen fertigzustellen.

Blockchain für Vertrauen in digitalen Geschäftsbeziehungen

„Die Blockchain an sich kann für alle Bereiche relevant werden, die Vertrauen in wechselseitigen digitalen Geschäftsbeziehungen benötigen“, so Matthias Menz, HANSEBLOC-Projektleiter bei der HEC. „Sie stellt ein System bereit, in dem Partner Geschäftsvorfälle gesichert mit oder ohne Bezahlsystem etablieren können, ohne dass sie einen überwachenden Intermediär benötigen.“

HANSEBLOC ermöglicht fälschungssichere Daten und Verträge

Die HANSEBLOC-Plattform macht es Logistiker:innen möglich, Transportdaten und Gefahrenübergänge fälschungssicher zu dokumentieren. Smart Contracts stellen automatisch sicher, dass Vertragskonditionen eingehalten werden, um dann z. B. Bezahlvorgänge auszulösen. Messdaten über Position, Temperatur und Erschütterung von Gütern können ebenfalls erfasst werden. Gemeldet von Sensoren, die etwa in Paletten integriert sind, werden diese von Smart Oracles – virtuellen Agenten – verifiziert und in die Blockchain weitergeleitet.

Offene Plattform verhindert marktbeherrschenden Einfluss einzelner Akteure

Das Besondere der norddeutschen Logistik-Blockchain ist die in dem Gesamtprojekt entstandene offene Plattform, die optimal die Zusammenarbeit von Akteuren unterstützt. An ihr können sich weitere Logistiker und Dienstleister kostengünstig beteiligen. Die modulare Architektur ermöglicht es Dritten, diese zu erweitern, und eigene Dienstleistungen zu vertreiben – quasi wie im App Store. Ein marktbeherrschender Einfluss von Plattformbetreibern oder Zwischenhändlern wird so ausgeschlossen.

Mehr Informationen über das Projekt und den Anwendungsfall unter https://hec.de/blog/hansebloc-blockchain/.

Über HANSEBLOC

HANSEBLOC ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes, KMU-zentriertes FuE-Projekt zur Erprobung und Erarbeitung von Blockchain-Lösungen im Logistikkontext. Die Logistik-Initiative Hamburg fungiert im Rahmen des Projekts als Verbund- und Projektkoordinator.

Das HANSEBLOC-Konsortium besteht aus insgesamt zehn norddeutschen Verbundpartnern aus dem Netzwerk der Logistik-Initiative Hamburg, darunter vier Logistikdienstleister (Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH, SHOT LOGISTICS GmbH, Sovereign Speed GmbH und Transimeksa Intermodal GmbH), vier IT-Dienstleistern und Blockchain-Experten (Chainstep GmbH, consider it GmbH, HEC GmbH und Itemis AG) sowie zwei Hochschulpartner (HAW Hamburg und Kühne Logistics University GmbH).

Abschlusskonferenz am 26. November 2020

Das HANSEBLOC-Projekt wird am 26. November 2020 in einer Abschlusskonferenz in Hamburg vorgestellt.

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