Meldung
26.02.2020

Cluster Forst und Holz in Bayern: Potenziale holzbasierter Bioökonomie

Neue Broschüre „Holzbasierte Bioökonomie – Potenziale und aktuelle Entwicklungen“ veröffentlicht

Das Cluster Forst und Holz in Bayern hat im Februar 2020 eine neue Informationsbroschüre mit wichtigen Eckdaten zur Einordnung des Technologiepfades „Holzbasierte Bioökonomie“ veröffentlicht. Die Broschüre ist das Ergebnis zweier Projekte, die vom Wirtschafts- sowie vom Landwirtschaftsministerium gefördert wurden. Bayern kann ein wichtiger Player in der Bioökonomie werden. Eine starke Agrar- und Forstwirtschaft sowie die gute Infrastruktur von Forschung und Industrie bieten gute Voraussetzungen.

Um auf das hohe Niveau in Skandinavien aufschließen zu können, braucht es jedoch starke Forschung und höhere Innovationstätigkeit der Unternehmen. Die Kommunikation der forstwirtschaftlichen und technischen Potenziale, eine konsequente Innovationsförderung und Fragen zur optimalen Größe und zu möglichen Standorten von Verarbeitungsanlagen stehen hier als nächste Schritte im Vordergrund.

21 Millionen Festmeter Holz pro Jahr in Bayern genutzt

Holz hat als nachwachsender Rohstoff eine sehr große Bedeutung, weil in Bayern jährlich rund 21 Millionen Festmeter genutzt werden und die stoffliche und energetische Nutzung gleichzeitig ohne Tank-Teller-Diskussion erfolgen kann. Die Hauptbestandteile Cellulose, Hemicellulose, Lignin und weitere Nebenbestandteile bieten bereits heute eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Anforderungen und Bereiche.

Möglichkeiten der Holzverarbeitung noch lange nicht ausgereizt

Doch die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgereizt. Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten an Verfahren, mit denen sich die Holzverarbeitung noch weiter optimieren lässt. So besteht die Hoffnung, dass zukünftig neuartige Bioraffinerien oder Bioproduktwerke die klassischen Verarbeitungsanlagen wie Sägewerke, Papier- oder Zellstoffwerke ergänzen können.

Alternative Verpackungsmaterialien auf Holzbasis

Große Möglichkeiten bietet zum Beispiel die Verpackungsindustrie. Jeder Bundesbürger verursacht derzeit nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich rund 200 Kilogramm Verpackungsabfall, davon ist ein großer Anteil aus Kunststoff. Alternative Materialien auf Holzbasis könnten einen wertvollen Beitrag zu dessen Reduzierung liefern.

Auch für Basischemikalien sind die Einsatzmöglichkeiten von Holz heute schon vielfältig. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Baustoffherstellung bis zur Lebensmittelerzeugung und ergänzen die klassischen Einsatzbereiche wie zum Beispiel im Bauwesen und als Energieträger.

„Unsere Projekte und die aktuelle Broschüre unterstützen die Initiative des Sachverständigenrates Bioökonomie Bayern in qualifizierter Weise“, so Dr. Jürgen Bauer, einer der Bearbeiter der im Team entstandenen Broschüre. „Als Cluster sehen wir uns mit der Broschüre und den Erkenntnissen aus den beiden Projekten gut gerüstet, um in dem vom Wirtschaftsministerium initiierten Prozess zur Entwicklung einer Bioökonomie-Strategie auf Augenhöhe kommunizieren zu können.“