Meldung
17.02.2020

Strategische Partnerschaft Sensorik: Erfolgreiches Technologieforum „Empowering Sensors

Die Impulse bei „Empowering Sensors“ am 5. Februar 2020 zeigten deutlich: Lösungen durch Künstliche Intelligenz (KI) helfen auch Förstern und Landwirten, sie liefern Daten, die zum Schutz von Umwelt und Gebäuden nutzbar sind. Im Technologieforum der Strategischen Partnerschaft Sensorik in Erlangen arbeiteten die Akteure des Netzwerks an neuen Möglichkeiten, KI direkt in ein Sensorsystem zu integrieren.

Plenum beim Technologieforum „Empowering Sensors“
Plenum beim Technologieforum „Empowering Sensors“
© Strategische Partnerschaft Sensorik e. V.
Plenum beim Technologieforum „Empowering Sensors“

Dank dem Fraunhofer IIS ist KI auch in unser Badezimmer gewandert. Dennoch: Es besteht weiterer Entwicklungsbedarf, gerade im Bereich der „sensornahen KI“, also Anwendungen Künstlicher Intelligenz, die gesammelte Daten in Systemen auch nutzen, also auswerten können und somit aus diesen wertvolle Informationen machen.

„Daten rein, Dollar raus“?

Viele würden sich dem Thema KI gemäß dem Motto „Daten rein, Dollar raus“ nähern, so die KI-Expertin Prof. Dr. Ute Schmid, die an der Universität Bamberg die Professur für Angewandte Informatik (insbesondere Kognitive Systeme) innehat. Sie ging in ihrem Vortrag „Transparent, robust und nachvollziehbar – Anforderungen an erklärbares maschinelles Lernen“ auf den Methoden-Zoo des Maschinellen Lernens, Black-, Grey- und White-Box-Ansätze sowie Explanation Interfaces ein.

System „Aja“ für mehr Waldgesundheit

Im Kern gehe es darum, die wirkliche Welt zu erfassen und zu verstehen, so Dr. Friedrich Förstner. „Machine Learning kann das möglich machen.“ Beim Einsatz von Machine Learning bleibe jedoch der Mensch, besser gesagt der Programmierer, das zentrale Element. Sein Unternehmen fold.AI „praktiziert“ KI, u. a. mit dem System „Aja“, das für mehr Waldgesundheit sorgt. „Durch die Nutzung von Machine Learning auf Basis präziser Echtzeit-Sensordaten werden Bedrohungen für das Ökosystem frühzeitig erkannt.“ Das System liefert Forstmanagern eine Entscheidungsgrundlage für sofortige Minderungsmaßnahmen. Ebenso im Portfolio sind bei fold.AIWearables“: Kopfhörer, die auch unter Wasser intelligente Dienste leisten.

Kamerafunktionen machen Ereignisse vorhersehbar

Wie Kamerafunktionen auf Basis Künstlicher Intelligenz Ereignisse vorhersehbar machen und dadurch die rechtzeitige Einleitung wirksamer Gegenmaßnahmen zum Schutz von Umwelt, Gebäuden, Anlagen, Menschen oder Tieren ermöglichen, zeigt Dr. Wolfgang Schnurrer von Dallmeier electronics aus Regensburg. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von intelligenten Kamerasystemen.

Auch am Fraunhofer IIS wird KI im Bereich der Bildanalyse und Sensorfusion genutzt. Anhand des Beispiels einer elektrischen Zahnbürste zeigte Dr. Jens-Uwe Garbas einen typischen Entwicklungsprozess inklusive der dabei zu bewältigenden Herausforderungen. Den Vormittagsteil schloss die Vorstellung der akademischen Partner des Sensorik-Netzwerks, die bereits im Bereich KI Forschung betreiben.

Nach den Impulsvorträgen, die das breite Spektrum der Anwendungsszenarien beleuchteten, bearbeiteten Kleingruppen, moderiert durch Experten aus dem Sensorik-Netzwerk, bereits vorab eingereichte Projektideen. Hintergrund dieser Hands-on-Nachmittagseinheit laut Netzwerkmanager Matthias Streller: „Die Steckbriefe werden als potenzielle Maßnahmen von uns mit in der derzeit laufenden Studie DiviSs aufgeführt und dem Ministerium vorgestellt. Ziel ist ein Verbundförderprogramm zur Stärkung der Sensorik und Messtechnik in Bayern.“ Zu den erarbeiteten Vorschlägen zählten Lösungen für den industriellen Bereich sowie auf dem Gebiet der Multispektralanalyse, die wiederum bei der Lebensmittelanalyse oder in der Agrarwirtschaft für Fortschritte sorgen kann.

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