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07.01.2020

it’s OWL: Jahresrückblick und Zukunftsaussichten auf Strategietagung

Am 3. Dezember 2019 trafen sich rund 250 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Paderborn, um über die Meilensteine von it’s OWL im Jahr 2019 und dessen Weiterentwicklung zu resümieren. Zehn laufende Projekte des Technologienetzwerks haben bereits vorzeigbare Zwischenergebnisse gebracht, neue Projekte und Angebote sind in Planung. Wie ein autonomer FuE-Prozess durch den Einsatz intelligenter Algorithmen mehr Innovationen anstoßen kann, war nur ein Fokus der gemeinsamen Strategietagung. In insgesamt fünf Fachforen wurden die Schwerpunktthemen von it’s OWL intensiv diskutiert: KI für die Produktentstehung, Big Data für die Produktion, Bildung 4.0, Technologietransfer und die Zusammenarbeit von Start-ups und Unternehmen.

Roland Bent, Geschäftsführer Phoenix Contact, hält einen Impulsvortrag.
Roland Bent, Geschäftsführer Phoenix Contact, hält einen Impulsvortrag.
© it's OWL Clustermanagement GmbH
it’s OWL: Jahresrückblick und Zukunftsaussichten auf Strategietagung

Impulsredner Prof. Dr. Frank Piller, RWTH Aachen, betritt die Bühne. Seine Vorstellung übernimmt ein Avatar, der anschließend anfängt zu lachen und in einen wilden Break-Dance ausbricht. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist ihm gewiss. „Die Programmierung meines eigenen Avatars hat mich eine Minute gekostet. Ich benötige nur einen Scan von mir, spreche den Text in mein Handy – den Rest macht ein Algorithmus“, erläutert Piller. Die Digitalisierung biete umfassende Potenziale für das Innovationsmanagement der Zukunft. Und diese müssen Unternehmen nutzen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Die Produktivität im Bereich Forschung und Entwicklung ist in den vergangenen zwanzig Jahren um 65 Prozent gesunken. Gründe dafür sind eine höhere Komplexität des Wissens, regulatorische Anforderungen und Innovationsstrukturen in den Firmen. Man braucht heute 15 Mal so viel Input, um den gleichen FuE-Output zu erhalten wie damals,“ so Piller weiter. Künstliche Intelligenz sei eine große Chance für das Innovationsmanagement. In Experimenten wurde beispielsweise bewiesen, dass intelligente Algorithmen, die mit Wissen gefüttert werden, eigenständig Erfindungen vornehmen können. Ein Framework für das intelligente Engineering sei bereits vorhanden. Die Perspektive für 2030 sei ein autonomer FuE-Prozess. Dabei bleibe im Zentrum der Mensch, der unterstützt durch intelligente Algorithmen effizient und in hoher Qualität Innovationen entwickelt.

Digitaler Zwilling ist Grundlage für Industrie 4.0

Doch was können Unternehmen schon jetzt tun, um die Potenziale von Industrie 4.0 zu erschließen? Roland Bent, Geschäftsführer Phoenix Contact und Mitglied des Lenkungskreises der nationalen Plattform Industrie 4.0, gibt in seinem Impulsvortrag Antworten: „Bisher kratzen wir nur an der Oberfläche, dessen was möglich ist. Wir können die Produktivität und Effizienz der Produktion um bis zu 30 Prozent steigern. Die Rechenleistungen und die Möglichkeiten der Sensorik sind gewaltig. Wir können alles miteinander vernetzen und über Grenzen hinweg zusammen arbeiten.“ Unternehmen brauchen einen ganzheitlichen Ansatz und müssen Geschäftsmodelle, Produktportfolio, Kundenschnittstelle und Wertschöpfungskette digitalisieren.

Eine wichtige Schnittstelle dafür sei die Verwaltungsschale, also der der digitale Zwilling. Er schafft einen einheitlichen Kommunikationszugang, eine einheitliche Sprache und eine herstellerübergreifende Interoperabilität. Er bildet den gesamten Lebenszyklus von Produkten, Geräten, Maschinen und Anlagen ab und ist die digitale Basis für autonome Systeme und KI. „it’s OWL ist genau der richtige Ansatz für den Mittelstand. In den Innovationsprojekten entwickeln wir gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen Basistechnologien und Lösungen. Diese können kleine und mittlere Unternehmen nutzen – beispielswiese durch Transferprojekte.“

Intensive Diskussion in fünf Fachforen

In fünf Foren informieren sich die Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen in den it’s OWL Schwerpunktthemen und diskutieren neue Lösungen. Dabei geht es um die Künstliche Intelligenz für die Produktentstehung, Big Data für die Produktion, Bildung 4.0, Technologietransfer und die Zusammenarbeit von Start-ups und Unternehmen. So sollen beispielsweise neue Angebote für den Technologietransfer in mittlere Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten geschaffen werden. Die it’s OWL Transfergutscheine können nur von Unternehmen bis 249 Beschäftigte genutzt werden. Und im Produkt 'KI Markplatz' sollen Anbieter, Nutzer und Experten für KI in der Produktentstehung zusammengebracht werden. Das Projekt wird im Januar 2020 starten.

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