Meldung
04.06.2019

TechnologyMountains: Gespräche zur Zukunft mit Peter Altmaier

Gründungskultur und Unternehmertum im Mittelstand fördern

In vielen mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg ist der Generationswechsel ein aktuelles Thema. Der Technologieverbund TechnologyMountains und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg hatten deshalb gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie am 23. Mai 2019 zur zweiten Regionalkonferenz der bundesweiten Gründungsoffensive „GO!” mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in das Kraftwerk Rottweil eingeladen.

TechnologyMountains: Gespräche zur Zukunft mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier – Gründungskultur und Unternehmertum im Mittelstand fördern
Bei den „Gesprächen zur Zukunft“ im Kraftwerk Rottweil war Bundesminister Peter Altmaier (Mitte) zu Gast. Er wurde von Dr. Harald Stallforth (Vorstandsvorsitzender TechnologyMountains; von links), Yvonne Glienke (Geschäftsführerin TechnologyMountains), Birgit Hakenjos-Boyd (Präsidentin Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg) und Thomas Wolf (Geschäftsführer TechnologyMountains) begrüßt.
© TechnologyMountains
TechnologyMountains: Gespräche zur Zukunft mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier – Gründungskultur und Unternehmertum im Mittelstand fördern

Zahlreichen Unternehmen droht die Stilllegung, weil sich kein geeigneter Nachfolger finden lässt. Unweigerlich stellt sich die Frage, wie der Bestand der in den nächsten Jahren zur Übergabe anstehenden Unternehmen und ihrer Arbeitsplätze langfristig gesichert werden kann.

Mit der Gründungsoffensive „GO!” gibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zusätzliche Impulse zum Gründen und stärkt den Gründer- und Unternehmergeist in Deutschland. Ziel ist es, mehr Menschen zu ermutigen, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Dabei geht es um die Bedeutung von Unternehmerinnen und Unternehmern für die Soziale Marktwirtschaft – gerade auch in den Regionen – und die Wertschätzung, die sie verdienen. IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd betonte vor den rund 400 Gästen, „dass die wirtschaftliche Stärke unseres Landes seit jeher auf unserer vielfältigen Unternehmenslandschaft beruht. Wir haben wenige Groß- und viele kleine und mittlere Unternehmen. Und unser Mittelstand schafft seit jeher die meisten Arbeitsplätze, zahlt die meisten Steuern und bringt die meisten Innovationen hervor.”

Der Mittelstand sei Garant für Wohlstand und Beschäftigung und es gebe weltweit nirgendwo etwas Vergleichbares. Rund um den Globus sei er genauso wie das Siegel Made in Germany ein Qualitätssiegel für beste Produkte und Dienstleistungen.

Aber auch der Mittelstand brauche kontinuierlich Nachwuchs. Zum einen suchten viele Unternehmer einen Nachfolger, um ihre Firma altershalber übergeben zu können. Zum anderen entwickeln sich die Kundenanforderungen und Kundenwünsche ständig weiter. Und diese können häufig nur mit neuen Ideen und Technologien in neu gegründeten Unternehmen bedient werden.

„Politik und Verwaltung haben deshalb die Pflicht, alles dafür zu tun, Gründungen so leicht wie möglich zu machen”, so Birgit Hakenjos-Boyd. „Gründer brauchen keine Bürokratie und wenig Steuern. Sie brauchen eine gute Infrastruktur und natürlich Breitband und stabile Kommunikationsnetze – auch auf dem Land. Sie brauchen Zugang zu Kapital und Know-how. Und sie müssen spüren, dass ein Gründergeist durchs Land weht, der sie beflügelt und ihnen Rückenwind gibt”, fordert die IHK-Präsidentin.

„Mit der Gründungsoffensive setzen wir gemeinsam mit der Wirtschaft ein kraftvolles Zeichen für mehr Gründungen in Deutschland. Mir ist der Austausch vor Ort mit engagierten Gründerinnen und Gründern, erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern, sehr wichtig. Ich will erfahren, wo Potenziale genutzt werden können, um mehr Menschen für die eigene Selbstständigkeit zu motivieren. Ich will die vielen mutigen und erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmer in den Regionen sichtbar machen und ihr Engagement für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Gesellschaft anerkennen und wertschätzen. In Zeiten eines langsameren Wirtschaftswachstums setze ich mich für Entlastungen für die Wirtschaft und gerade auch für den Mittelstand ein. Wir müssen Bürokratie abbauen, aber wir brauchen auch Entlastungen bei der Körperschaftsteuer, beim Soli oder auch bei den Energiepreisen” so Peter Altmaier.

Die Veranstaltung, moderiert von Katrin-Cécile Ziegler, bot auch die Gelegenheit, mit dem Bundeswirtschaftsminister direkt aktuelle Fragen und Herausforderungen von Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmen zu diskutieren. Im Dialog zwischen Gründerszene, Wirtschaft und Politik wurde erörtert, wie Gründungen und Betriebsübergaben noch besser unterstützt werden können, damit mehr Menschen in Deutschland den Schritt in die Selbstständigkeit gehen.

Dr. Harald Stallforth, Vorstand von TechnologyMountains, ergänzte: „Existenzgründerinnen und -gründer leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Volkswirtschaft, indem Sie neue Arbeitsplätze schaffen, den Wettbewerb fördern sowie innovative Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. Dies gilt insbesondere auch für unsere wirtschaftsstarke Region.”

„Wir freuen uns sehr, dass die bundesweite Gründungsoffensive ‚GO!’ unseren Aktivitäten und Fördermaßnahmen unter der Dachmarke ‚Start-up BW’ zusätzlichen starken Rückenwind verleiht. Unser Ziel ist es, unsere Maßnahmen möglichst optimal mit den Bundesmaßnahmen zu verzahnen. Baden-Württemberg ist heute mehr denn je auf junge Unternehmen und auch deren Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen angewiesen. Dazu müssen wir jetzt die großen Chancen des digitalen Zeitalters nutzen”, sagte Ministerialdirektor Michael Kleiner in seiner Rede.

Am Vormittag des gleichen Tages fand die Mitgliederversammlung von TechnologyMountains statt.

Hintergrund
Oft wird die Notwendigkeit, die Nachfolge zu regeln, im Unternehmen häufig zu spät erkannt oder eine Regelung zumindest immer wieder aufgeschoben. Erhebliche Schwierigkeiten kann auch die Suche nach einem geeigneten Nachfolger bereiten. Schließlich ist oftmals nicht klar, auf welche konkreten Beratungsdienstleistungen während des Übergabeprozesses zurückgegriffen werden kann oder sollte.

Die rechtzeitige und systematische Vorbereitung der Unternehmensnachfolge ist eine wesentliche Voraussetzung für den dauerhaften Erhalt des Betriebs. Fehler bei der Übergabe können zu Unternehmenskrisen bis hin zur Betriebsaufgabe führen. Viele Unternehmensinhaber haben keinen Nachfolger aus der Familie. Für sie ist es wichtig, rechtzeitig einen geeigneten externen Übernehmer zu finden und auf die Betriebsführung vorzubereiten.

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