Meldung
10.04.2019

BioEconomy Cluster: LignoLink-Projektinitiierung im Baltikum

Die innovative und nachhaltige Nutzung der Biomasse Holz wird durch LignoLink – einem europäischen Forschungs- und Innovationsnetzwerk im Bereich der holzbasierten Bioökonomie – unterstützt. Im März 2019 besuchte das Initiatorenteam aus Fraunhofer IMW, dem Thünen-Institut für Holzforschung und dem Spitzencluster BioEconomy e. V. zuerst Lettland und Estland, um im Rahmen von europäischen Verbundprojekten neue biobasierte Lösungen für die Forst- und Holzwirtschaften in Nordost- sowie Zentraleuropa anzustoßen. Die bislang nadelholzgeprägten Regionen profitieren vom Partneraustausch zu Waldbau, Holzbearbeitungstechnologien oder Optimierungen von Ernte- und Anbauszenarien, wenn wandelnde Klimabedingungen ihre Baumarten und Böden verändern. Neue Ansätze zielen auf den Einsatz von widerstandsfähigerem Laubholz in (Verbund-)Werkstoffen und in der chemischen Industrie ab.

Baumbestand in Estland
Baumbestand in Estland
© BioEconomy Cluster
BioEconomy Cluster: LignoLink-Projektinitiierung im Baltikum

Zur Initiierung und Entwicklung europäischer Forschungs- und Innovationsprojekte besuchten wir zuerst die Life Sciences Universität in Tartu/Estland mit ihren holzverarbeitenden Laboren. Dort kamen wir mit zahlreichen Wissenschaftlern zu deren Schwerpunkten wie Waldbau, Holzbearbeitungstechnologien oder auch smarte Lösungen für die Optimierung von Ernte- und Anbauszenarien ins Gespräch. Auch Estland treibt der Klimawandel und die notwendigen Veränderungen dazu im Waldbau um. Dies führt perspektivisch zu einem Umbau der bisherigen Wertschöpfungsketten und ihrer Verarbeitungsstrukturen, was in allen Bereichen neue innovative holzbasierte Produkte und Technologien erfordert.

Neue Baumarten, veränderte Böden und kürzere Winterperioden betreffen auch hier unterschiedliche Forschungsprojekte. Vor Ort besuchten wir beispielsweise Arcwood, ein Unternehmen, welches CLT (Cross Laminated Timber) für den Holzbau herstellt und vertreibt. Nach dem sehr interessanten Austausch und Kontaktaufbau ging es weiter nach Jelgava/ Lettland zum Institut für angewandte Forschung und Entwicklung für Wald und Holzprodukte MeKa und dessen Ausgründung IKTK. Deren Kernkompetenzen liegen in Holzbautechnik vorrangig mit verklebten, laminierten Balken für tragende Konstruktionselemente oder Brücken. Aber auch die Themen Testung, Prüfung und Zertifizierung treibt das Entwicklerteam von MeKa um.

Die nadelholzgeprägten Forst- und Holzwirtschaften Nordost- und Zentraleuropas, vor allem mit Kiefer und Fichte, sehen sich auch einem Wandlungsprozess ausgesetzt und suchen resilientere Alternativen. Möglicherweise sind dies besonders hergestellte/ geklonte Arten der Pappel oder Birke. Die innovative, effiziente und vor allem nachhaltige Nutzung der Biomasse Holz ist neben Deutschland gerade für die rohstoffreichen Gebiete Nord-, Mittel- und Südosteuropa von gesellschaftlicher, ökonomischer als auch ökologischer Bedeutung.

Im Projektzeitraum 1. September 2018 bis 31. August 2020 werden die Netzwerkpartner vorrangig Unternehmen zu verknüpft mit anwendungsnahen Forschungseinrichtungen im mittel- und osteuropäischen Raumverknüpfen, um im Rahmen von europäischen Verbundprojekten innovative, biobasierte Projekte zu entwickeln und diese in den Markt zu bringen.

Weitere Initiierungsreisen nach Kroatien und Serbien stehen im Rahmen von LignoLink bevor, das bis Ende August 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen