ClusterERFOLGE
13.09.2017

Gelungene Internationalisierung: TechnologyMountains e. V. bringt Netzwerk auf globales Niveau

Kunststofftechnik + Mikrotechnik + Medizintechnik = TechnologyMountains. So lautet die Erfolgsformel des „go-cluster”-Mitglieds im Südwesten von Baden-Württemberg. Spezialisten und Technologieführer verschiedener Bereiche arbeiten zusammen und es entstehen insbesondere dort, wo sich Kompetenzfelder überlappen, aussichtsreiche Entwicklungs- und Verbundprojekte. Mit dem Projekt „MInD” geschieht dies nun auch noch stärker auf internationaler Ebene.

Menschen sitzen am Tisch und diskutieren
Austausch im Visionaries‘ Workshop
© TechnologyMountains e.V.
Visionaries‘ Workshop

Aktuell gehören dem TechnologyMountains e. V. etwa 250 Mitglieder an, die gemeinsam daran arbeiten, zügig Antworten auf anspruchsvolle Fragestellungen zu finden. Anstatt sich auf eine Branche festzulegen, schlägt das Innovationscluster die Brücke zwischen unterschiedlichen Technologien – repräsentiert durch die Akteure Kunststoff-Institut Südwest GmbH & Co. KG, Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. und MedicalMountains AG.

Immer stärker gehen bei dem Technologieverbund „interdisziplinär“ und „international“ Hand in Hand. Jüngstes und bestes Beispiel: „MInD – Medical Technology International and Digital”. In diesem Projekt realisiert MedicalMountains mit Partnern aus der Region Tuttlingen, Finnland und den USA Forschungs- und Innovationsvorhaben und hebt so das Innovationscluster TechnologyMountains auf ein neues, globales Level.

MInD hat eine von insgesamt elf Förderungen im Rahmen der „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten, um die Zusammenarbeit regionaler Cluster und Netzwerke mit internationalen Partnern voranzutreiben. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anschluss nicht zu verpassen, sind auch die klassischen Instrumentenhersteller gefordert, Produkte und Produktion an die neuen Anforderungen anzupassen”, begründet Yvonne Glienke, Vorstandsvorsitzende der MedicalMountains AG, das Vorhaben. Im Raum Tuttlingen sind rund 400 Unternehmen in der Medizintechnik tätig, mehr als 90 Prozent davon sind KMU. Da sie kaum auf eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zurückgreifen können, sind konkrete Verbundprojekte umso wichtiger.

Gruppenbild
Visionaries‘ Workshop
© TechnologyMountains e.V.
Gruppenbild Teilnehmer Workshop

Im Fokus stehen die Megatrends Digitalisierung und Additive Fertigung. Vor diesem Hintergrund sind die Partnerregionen gezielt ausgewählt worden. Der ehemalige Nokia-Standort Oulu in Finnland ist Vorreiter, wenn es um kabellose Informations- und Kommunikationstechnik geht. Bei der Additiven Fertigung wird eng mit der Innovationsregion Minneapolis-St. Paul, USA zusammengearbeitet. Hier sind ausgeprägte Kompetenzen im Bereich 3D-Druck und der generativen Fertigung vorhanden. Aus dem Zusammenspiel der drei ausgeprägten Clusterkompetenzen – Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Additive Fertigung – werden spannende Ergebnisse erwartet.

Die funktionierende transnationale Partnerschaft spiegelt sich darin wider, dass MedicalMountains zum Start der ersten MinD-Phase Unterstützung aus Oulu erhalten hat: Die Finnin Riikka Niemelä kümmert sich von Tuttlingen aus um die Koordination und Kommunikation der Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Es fanden bereits zwei „Visionaries‘ Workshops” mit Teilnehmern aus Oulu und Minnesota statt, um konkrete Projektideen zu generieren und geeignete Konstellationen zwischen internationalen und regionalen Unternehmen zu finden. Delegationsreisen nach Finnland und in die USA haben die Kontakte weiter vertieft. Als nächster Schritt wird eine technologische Roadmap erarbeitet, damit 2018 mit den Verbundprojekten gestartet werden kann.

Fazit: In MInD kommt der übergreifende Ansatz von TechnologyMountains auf perfekte Weise zum Tragen. Erfolgreicher ist, wer im Verbund agiert und über den Tellerrand blickt – sowohl technologisch als auch geografisch.