ClusterERFOLGE
07.06.2017

Erfolgsfaktor Qualifizierung: Strategische Partnerschaft Sensorik mit innovativem Konzept

Die Sensorik mit ihren vielfältigen Einsatzfeldern ist das technologische Rückgrat der allgegenwärtigen Digitalisierung. Mit ihren Anwendungen macht sie unter anderem die Umsetzung des Zukunftsprojekts „Industrie 4.0” überhaupt erst möglich. Umso wichtiger sind bestens qualifizierte Fachkräfte. Der Strategische Partnerschaft Sensorik e. V., Mitglied im Programm „go-cluster” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, geht hier mit viel Engagement neue Wege.

Mensch mit Computer
Teilnehmer des innovativen Lehrgangs „Industrietechnologe 4.0“
© Strategische Partnerschaft Sensorik e. V.
Teilnehmer des Innovationslehrgangs

Durch die zunehmende Digitalisierung ändern sich seit Jahrzehnten Berufsbilder in allen Branchen – so natürlich auch in der Sensorik und bei den Mitgliedern und Partnern der Strategischen Partnerschaft Sensorik e. V. (SPS). Das regionale Netzwerk der Branche Sensorik hat darauf reagiert und ein neues Konzept für die Sicherung von Fachkräften ins Leben gerufen: Unter dem Motto „Menschen, Beziehungen und Innovation im Fokus” bietet SPS eine innovative Kombination aus Strategischem Roadmapping, Seminarreihen, Workshops und Zertifikatslehrgängen. Erfolgsfaktoren aller im Sensorik-Netzwerk angebotenen Maßnahmen sind der hohe Praxisbezug sowie die passgenaue und bedarfsgerechte Ausrichtung. Ergebnis dieser Anstrengungen: eine gezielte und kontinuierliche (Weiter-)Qualifizierung von Beschäftigten zum Umgang mit den Herausforderungen der Arbeit 4.0.

Ein Highlight ist das innovative Lehrgangskonzept „Industrietechnologe 4.0 mit IHK-Zertifikat”. In Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer ist dieser Lehrgang zertifiziert und hat in Deutschland einmaligen Vorbildcharakter. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert. Der neue betriebliche Weiterbildungslehrgang startete erstmals im Februar 2016 und vermittelt an 80 Tagen innerhalb von zwei Jahren Expertenwissen sowohl im technologischen Bereich, als auch zu fachübergreifenden Schlüsselqualifikationen, die rund um das Thema Industrie 4.0 immer stärker in den Fokus rücken.

Gegenwärtig werden zehn Teilnehmern in Projektarbeit bzw. direkt am Arbeitsplatz ganz praxisnah Themen wie Technische Informatik, Industrielle Kommunikation, Automatisierungstechnik, Dokumentationswesen sowie Qualitäts- und Projektmanagement nahegebracht. Beim Teilnehmerkreis des aktuellen Durchgangs, der noch bis Februar 2018 läuft, handelt es sich vorwiegend um technisch ausgebildete Fachkräfte, die in ihren Unternehmen künftig aktiv den Wandel hin zur Industrie 4.0 mitgestalten. Als neue Schnittstelle schlagen sie die Brücke zwischen den verschiedenen Abteilungen in ihren Unternehmen – insbesondere auch zu den jeweiligen Industrie-4.0-Beauftragen. Durch die Übernahme ingenieursnaher Tätigkeiten, u.a. auch Inbetriebnahme, Wartung und Service von Anlagen und Systemen sowie technische Dokumentation, entlasten Industrietechnologen Projektleiter und Ingenieure, die sich dann wieder auf technologische Aspekte ihrer Arbeit fokussieren können. Die Teilnehmer wenden ihr neues Wissen dabei ab dem ersten Tag im Unternehmen an. Ein unternehmensinterner Mentor steht ihnen von Beginn an als erfahrener Praktiker mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt den Transfer in die reale Unternehmenssituation. Der individuelle Kompetenzgewinn des Teilnehmers entfaltet sich durch diese zusätzliche Anleitung und Reflexion auch für Kollegen und Abteilungen bestmöglich als konkreter Mehrwert.

Menschen über Papiere gebeugt
Impressionen aus dem Alltag des innovativen Lehrgangskonzepts
© Strategische Partnerschaft Sensorik e. V.
Impressionen aus dem Innovationslehrgang

Zu den Inhalten der 19 Module im kommenden Lehrgangszyklus zählen neben der Automatisierungstechnik, der Elektrotechnik, industriellen Sensorik und der Mechatronik auch Datensicherheit, Big Data, Cloud Computing und Industrielle Kommunikation. Besonderer Fokus liegt auf Informationen im Produktionsprozess, denn der immer höhere Detaillierungsgrad stellt völlig neue Anforderungen an die Sensorik, Temperaturen, Abstände und deren Kombination. Berücksichtigung findet auch die zunehmende Bedeutung der Mensch-Maschine-Interaktion: die Maschine trifft Entscheidungen, das Monitoring übernimmt der Industrietechnologe. Zudem unterstützen zwei weitere Workshops – durchgeführt von der SPS unter dem Motto „Meet and Use Industrie 4.0” – die angehenden Industrietechnologen beim Praxistransfer methodisch.

Der Strategische Partnerschaft Sensorik e. V. (SPS)/Cluster Sensorik bündelt im Auftrag des Freistaats Bayern seit 2006 Interessen, Erfahrung und Know-how aller Akteure der bayerischen Sensorikbranche. Mit über 70 Mitgliedsfirmen und -instituten sowie 200 Partnern hat sich der SPS als starkes, branchenübergreifend agierendes Netzwerk etabliert. Im Fokus des Netzwerks steht, gemeinsam die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit bayerischer Unternehmen und Einrichtungen nachhaltig zu stärken. Dabei werden Megatrends und Entwicklungen der Branche wie Digitalisierung, Internet of Things und Produktion 4.0 aufgegriffen. Darüber hinaus bietet das Netzwerk ein breites Angebot an Dienstleistungen zur Unternehmensvernetzung, Innovationsförderung und Kompetenzbildung.