ClusterERFOLGE
15.03.2016

Innovationen für die Gesundheit: Der Medical App Award

Am 12. Januar 2016 haben das norddeutsche Branchennetzwerk Life Science Nord, Mitglied im Programm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, und die FUSE GmbH auf dem Kongress „Vernetzte Gesundheit“ in Kiel erstmals den Medical App Award verliehen. App-Entwickler und -Anbieter konnten sich bis November 2015 für den Award bewerben, mit dem innovative Apps, die den medizinischen Alltag von Kliniken, Healthcare-Institutionen, Ärzten, Patienten, Pflegern oder Angehörigen erleichtern, ausgezeichnet werden. Mit Ideen für noch nicht realisierte Apps konnten sich Entwickler für die Auszeichnung Medical App Idea bewerben.

Siegerehrung des Medical App Awards
v.l.n.r.: Dr. Hinrich Habeck, LSN Management GmbH; Minister Reinhard Meyer, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie S-H, Fabian Müller, mathe.medical GmbH, Marc Kamps, Birds and Trees UG, Michael End, Dr. Urs-Vito Albrecht, Med. Hochschule Hannover, Manfred Schmitz, synMedico GmbH, Mareike Koehler, Therapy Box Ltd, Prof. Horst Hellbrück, 2. Vorsitzender LSN e.V.; Matthias Steffen, Arbeitskreisleiter Medical Apps LSN e.V.
© Markus Scholz
Siegerehrung des Medical App Awards

Die Idee, medizinische Apps von einer interdisziplinären Fachjury bewerten zu lassen und die beste Anwendung mit einem Award zu ehren, ist aus dem Life Science Nord-Arbeitskreis „Medical Apps“ entstanden. Dieser Arbeitskreis trifft sich regelmäßig an wechselnden Orten in Hamburg und Schleswig-Holstein. Entwickler, Hersteller und Experten tauschen Ideen, Gedanken und Erfahrungen aus. In mehreren kurzen Impulsvorträgen werden beispielsweise rechtliche Aspekte, Umsatz- und Marktentwicklungen sowie neueste Medical Apps vorgestellt und lebhaft diskutiert. Insbesondere im medizinischen Bereich entwickelt sich der digitale Trend rasant weiter. „Auf dem Markt werden zunehmend Apps gelauncht, dabei hat speziell im medizinischen Bereich Qualität einen hohen Stellenwert“, sagt Matthias Steffen, Leiter des Life Science Nord-Arbeitskreises „Medical Apps“.

Siegerehrung auf dem Kongress „Vernetzte Gesundheit“ in Kiel

Eine interdisziplinäre Fachjury kürte auf dem Kongress „Vernetzte Gesundheit“ die Sieger des Medical App Awards und der Medical App Idea. „Predictable“ heißt die Sieger-App, die von dem Unternehmen „Therapy Box“ entwickelt wurde. Die Anwendung basiert auf einer schriftsprachbasierten Technologie mit Sprachausgabe. Sie dient dazu, Menschen eine Stimme zu geben, die ihre eigene, natürliche Stimme nicht nutzen können. Dazu zählen beispielsweise ALS-Patienten (ALS = Amyotrophe Lateralsklerose; nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems) und Menschen mit zerebralen Lähmungen aufgrund von Schlaganfällen oder Kopfverletzungen. Auch die zweitplatzierte App vereinfacht die Kommunikation für Patienten. Mit der „iSign-IT-App“ von Dr. med. Urs Vito Albrecht (Medizinische Hochschule Hannover) können medizinische Fachtexte in Gebärdensprache übersetzt werden. Für schwerhörige oder gehörlose Patienten bietet die App somit Unterstützung, wenn gerade kein Gebärdensprachendolmetscher in der Nähe ist. Mit dem 3. Platz wurde die App „infoskop” der Synmedico GmbH ausgezeichnet. Sie bietet eine Lösung für die mobile Patientenaufklärung und Dokumentation und verbindet die verständliche Patientenkommunikation am Point-of-Care mit der mobilen Abbildung aller erfassten Patientendaten. Damit trägt die App zur Verbesserung der Qualität in der medizinischen Behandlung bei.

Politische Unterstützung

„Wir freuen uns, in diesem Jahr den Medical App Award auf dem Kongress Vernetzte Gesundheit erstmalig verleihen zu können”, lobte der Schleswig-Holsteinische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, Reinhard Meyer, die Initiative des Life Science Nord Arbeitskreises Medical Apps. „Dieser Preis bedeutet eine wichtige Ergänzung, die den Fokus auf ein wichtiges, zukunftsweisendes Feld legt.”

Logo des Medical App Awards
Logo des Medical App Awards
© Life Science Nord

Medical App Idea

Neben bereits entwickelten, anwendungsbereiten Apps wurden auch drei Sieger in der Kategorie Medical App Idea ausgezeichnet. Mit dieser Kategorie sollten vor allem Start-ups und Studierende die Chance erhalten, ihre Konzepte für medizinische Apps zu präsentieren. Hier belegte das Konzept für die App „Patchie“ der Birds and Trees UG den ersten Platz. „Patchie“ begleitet chronisch kranke Kinder mit Mukoviszidose sowie deren Eltern und Betreuer spielerisch auf dem Therapieweg. Platz zwei ging an das Konzept der App „HEAT“, die eine zuverlässige Differenzierung zwischen Vorhofflimmern und Vorhofflattern bietet und somit die Anzahl korrekter Diagnosen und Therapien im Bereich der Herzrhythmusstörungen erhöht. Die Idee stammt vom Start-up mathe.medical GmbH, das von Fabian Müller vertreten wird. Den dritten Platz belegte Marlon End von der HULT International Business School in Cambridge, Massachusetts, mit der Idee „DiAs – Diabetes Assistent“, die Diabetiker des Typ 1 und 2 sowie ihre behandelnden Ärzte bei der Insulin-Selbsttherapie und der Kommunikation unterstützt.

Das richtige Thema getroffen – Erwartungen übertroffen

„Wir möchten uns bei allen Entwicklern und Anbietern für ihr Engagement und die kreativen Ideen bedanken, die teils sogar schon in anwendungsbereite Apps umgesetzt wurden“, sagte Matthias Steffen. „Die Vielzahl der Bewerbungen hat unsere Erwartungen übertroffen und spricht dafür, dass wir mit unserer Idee für einen Preis im Bereich Digital Health das richtige Thema getroffen haben.“ Dabei habe die Jury auch die Bandbreite der eingereichten Apps und Ideen überrascht. Die für den Award eingereichten Apps dienten sowohl Patienten, als auch medizinischem Fachpersonal oder der Arzt-Patienten-Kommunikation.

Hier gibt es ein Video zum Medical App Award.

Ansprechpartnerin

Simone Hauck
hauck@lifesciencenord.de

Weiterführende Informationen

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