ClusterERFOLGE
12.06.2015

Wissen, wann die Flut kommt: Forscher erproben neue Plattform zur Hochwasser-Prognose

Ein spannendes Projekt zur Hochwasser-Prognose steht im Fokus der neuen Ausgabe der Reihe „ClusterERFOLGE”. Im Innovationscluster GEOkomm e. V. wurde dafür ein innovatives Portal entwickelt.

Hochwasser
Hochwasser der Aller bei Verden in Niedersachsen
© Rolf Neurolle / pixelio.de
Hochwasser der Aller bei Verden in Niedersachsen

Vergangene Hochwasser in Deutschland haben gezeigt, dass vorhandene Schutz- und Frühwarnsysteme weiter verbessert werden müssen. Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Security Frame“ wird ein Hochwasser-Prognose-System entwickelt, welches Rettungsdienste und betroffene Anwohner zum schnellen Datenaustausch nutzen können. Koordiniert wird das Projekt von GEOkomm e. V., Verband der GeoInformationswirtschaft Berlin/Brandenburg mit Sitz in Potsdam und Mitglied im Exzellenzprogramm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Das Know-how kommt ebenfalls aus dem go-cluster-Netzwerk – die beteiligten Projektpartner sind allesamt Mitglied bei GEOkomm e. V.

„Das neue Forschungsvorhaben bestätigt, wie wichtig Unternehmensnetzwerke als Nährboden für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind“, so Dr. Peter A. Hecker, Geschäftsführer von GEOkomm. Hier haben sich die Unternehmen DMK E-Business GmbH aus Chemnitz, Geo-Office GmbH aus Falkensee und das Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam zusammengeschlossen, um mit neuen Low-Cost-Sensorsystemen, innovativen mobilen Diensten und Anwendungen eine neue Qualität der Hochwasserprognose zu erreichen.

„Vorteil dieser neuen Plattform ist, dass die verfügbaren Daten und vorberechneten Prognosen rasch an Rettungskräfte und Anwohner übermittelt werden und dadurch die Kommunikation wesentlich schneller wird“, sagt Tim Neugebauer, Geschäftsführer von DMK E-Business. Die Funktionen der Plattform gehen aber darüber hinaus: So können Anwohner auch Fotos von lokalen Pegelständen und Treibgutansammlungen hochladen und helfen, dass die Prognosen noch exakter werden. Dieser Einbezug der User nennt sich „Crowd Assist Monitoring“.

Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert. Eine erste Testanwendung ist für 2016 geplant.

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